48 Teams starten in Fürstenzell bei Passau zur Ostbayern-Rallye. Herzstück der Veranstaltung ist ein großflächiges Kieswerkgelände bei Voglarn; dort steigt die WP 1, ein anspruchsvoller 5-km-Rundkurs mit 85% Schotter, Sand und Kies, auf dem zwei Runden zu fahren sind. Der Auftakt verläuft rumplig: Nach fünf Teams kommt die erste Unterbrechung, weil mehrere Teams an einem Abzweig falsch fahren. Wenig später übernimmt sich ein Suzuki-Team an der Sprungkuppe und blockiert die Strecke. Zehn Minuten später kollidieren zwei Autos im dichten Staub: Ein Beifahrer ist leicht verletzt, die Prüfung wird abgebrochen. Nur 14 Teams haben die Prüfung regulär absolviert, für die anderen wird die Fahrzeit der WP 2 – drei Kilometer Sprint mit 50% Asphalt – hochgerechnet.
Die zweite Schleife über diese beiden Prüfungen wird im Zwei-Minuten-Abstand gestartet und verläuft wesentlich besser. Maximilian Koch und Lisa Brunthaler werden ihrer Favoritenrolle gerecht und schaffen die 10-km-Prüfung im Kieswerk als einzige unter neun Minuten. Obwohl das Terrain für Allradler ideal ist, glänzen zwei Teams mit nur einer angetriebenen Achse: Raffael Sulzinger jagt den frontgetriebenen Ford Fiesta R2 mit der zweitbesten Zeit über die Berg- und Talbahn, Sebastian Vollak wird Dritter in seinem heckgetriebenen Compact-318, acht Sekunden hinter Sulzinger und nur drei Zehntel vor Schotter-Cup-Titelverteidiger Mark Muschiol im Renault Clio.
In der dritten Schleife wird im Kieswerk ein 4-km-Sprint abgesteckt, mit einzelnen Änderungen gegenüber dem Rundkurs. Koch erzielt seine vierte Bestzeit und siegt überlegen vor Raffael Sulzinger (mit dem österreichischen Co Jürgen Heigl) sowie Sebastian Vollak und Lisa Kuhn, die vor dem Start zur letzten Prüfung bei ihrer Konkurrentin noch das Gebetbuch abschreibt, weil sie – nicht als einzige - den Sprint falsch besichtigt hat. Dahinter landen die Allrad-Mitsubishi von Michael und Marcel Dinkel (Gruppe H) und den Tirolern Michael Klotz und Christoph Eichhorner (Gruppe CTC).
Mark Muschiol und Kerstin Munkwitz werden Sechste mit dem müden Ersatz-Motor im Clio und verweisen Jürgen Bachhäubl und Mandy Litzius (Evo 9, kleiner Patzer in WP 3) auf Rang 7. Marek Goldbohm und René Sommer gewinnen im Golf die 2-Liter-Klasse der Gruppe H als Achte. Hochzufrieden mit Platz 9 sind Bernd Knüpfer und Daniel Herzig im betagten Astra, zumal sie in der 2-Liter-Klasse der Gruppe F noch das Ehepaar Rudi und Simone Weileder hinter sich lassen. Bei den 3-Liter-Gruppe-F-Autos erben Alois Scheidhammer und Gust Regner (Astra Turbodiesel) noch auf den letzten Metern den Klassensieg, weil das bis dahin führende Volvo Team Charly Beck und Sebastian Kröniger an einer Gabel zunächst falsch fährt. Die Gruppe G sieht Klaus Braun und Mareen Morgenroth im Allrad-Vectra als überlegene Sieger vor Tina Damm und Michaela Spindler im 90-PS-Golf, die einmal mehr eine überzeugende Leistung zeigen. 37 der 48 gestarteten Teams erreichen nach einem heißen und staubigen Rallyetag das Ziel in der Waldschenke Altenmarkt.
Im Schotter-Cup gehen die Siege in den drei Kategorien an Michael Dinkel (Allrad), Marek Goldbohm (verbessert) und Sebastian Vollak (seriennah). Stephan Dammaschke und Julia Siegel gewinnen im Mitsubishi Colt die 1600er-Klasse und übernehmen die Tabellenführung, weil der bisherige Spitzenreiter Jürgen Neumann – wie auch der Zweite Uwe Joachim – auf die lange Reise zur Sonntagsveranstaltung an der österreichischen Grenze verzichtet. Der Finne Petri Reinikainen sammelt im Mercedes 190 so viele Punkte in Bayern, dass er auf Rang 2 vorrückt. Die heimlichen Sieger aber heißen Sebastian Vollak und Lisa Kuhn, die sich als Dritte eine sehr gute Ausgangsposition für die drei letzten Läufe erkämpft haben.
Nächstes Schotter-Cup-Event sind die beiden Wedemark-Rallyes am 29. August.
Ergebnis 22. ADAC Autohaus-Paul-Ostbayern-Rallye
1. | Maximilian Koch / Lisa Brunthaler | Subaru Impreza | RC2 | 26:54,0 |
2. | Raffael Sulzinger / Jürgen Heigl | Ford Fiesta R2 | RC4 | 55,5 |
3. | Sebastian Vollak / Lisa Kuhn | BMW 318ti E36 | F8 | +1:06,3 |
4. | Michael Dinkel / Marcel Dinkel | Mitsubishi Evo 7 | H16 | +1:18,3 |
5. | Michael Klotz / Christoph Eichhorner | Mitsubishi Evo 3 | C28 | +1:23,4 |
6. | Mark Muschiol / Kerstin Munkwitz | Renault Clio II | RC4 | +1:25,5 |
7. | Jürgen Bachhäubl / Mandy Litzius | Mitsubishi Evo 9 | F3A | +1:30,3 |
8. | Marek Goldbohm / René Sommer | VW Golf III GTI | H14 | +1:32,8 |
9. | Bernd Knüpfer / Daniel Herzig | Opel Astra GSi | F8 | +2:12,2 |
10. | Manfred Seidl / Peter Krininger | Subaru Impreza | C28 | +2:24,2 |
11. | Rudi Weileder / Simone Weileder | BMW 318is E30 | F8 | +2:28,2 |
12. | Alois Scheidhammer / August Regner | Opel Astra H CDTi | F3B | +2:38,2 |
13. | Charly Beck / Sebastian Kröniger | Volvo 940 | F3B | +2:51,6 |
14. | Stephan Dammaschke / Julia Siegel | Mitsubishi Colt | F9 | +2:53,5 |
15. | Klaus Braun / Mareen Morgenroth | Opel Vectra 4x4 | G19 | +3:01,2 |
Zwischenstand Schotter-Cup
1. Dammaschke, Mitsubishi, Kat.1, 2136; 2. Reinikainen, Mercedes, Kat.2, 2026; 3. Vollak, BMW, Kat.1, 2001; 4. Neumann, BMW, Kat.2, 1872; 5. Joachim, Opel, Kat.2, 1796; 6. Muschiol, Renault, Kat.1, 1741; 7. Löseke und Leue, beide Volvo, Kat.1, 1673; 9. Dinkel, Mitsubishi, Kat.3, 1667; 10. Goldbohm, VW, Kat.2, 1638.
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