Fontane-Rallye

Koch-Brüder wiederholen Fontane-Erfolg

Die Vorjahressieger Matthias und Marcel Koch stehen bei der Fontane-Rallye erneut ganz oben auf dem Podest. Neben ihnen stehen überraschend Holger Stamm im BMW Z3 und Martin Christ im Gruppe-G-Evo auf dem Treppchen.

Bei Sonnenschein und trockenen Pisten starten in Neuruppin 51 Teams – leider nicht mehr – zur 17. Fontane-Rallye. Zwei Sprints über 5 und 7 km, der erste dreimal zu fahren, und der kurze, aber sehr zuschauerfreundliche Stadtrundkurs sorgen für 35 WP-Kilometer mit 60% Asphalt und 40% Betonplattenwegen. 

Die Auftaktprüfung gewinnen Ken Milde und Michael Mai im Evo 8 mit mehr als fünf Sekunden Vorsprung vor den Brüdern Matthias und Marcel Koch, ebenfalls Evo 8, und den Cousins Martin und Danilo Christ im Gruppe-G-Evo 9. Auf dem Stadtrundkurs quer durch das Omnibusdepot des Landkreises düpieren Holger Stamm und York Mehlhorn die Mitsubishi-Meute mit der Bestzeit im 320 PS starken BMW Z3 Coupé. Koch, Milde, Christ und der Evo 6 von Steffi Zorn und Katrin Telschow liegen nur wenige Zehntel auseinander.

Die dritte Prüfung von Herzberg nach Rüthnick gilt als Königsprüfung: erst drei schnelle Asphalt-Kilometer, dann vier Kilometer auf Plattenwegen, mit zahlreichen Kurven entlang eines stattlichen Entwässerunggrabens. Spitzenreiter Ken Milde versenkt ausgangs einer mittleren Rechts den Mitsubishi in diesem Graben, nur das Dach schaut noch heraus; ein Taucher ist schnell zur Stelle, doch die Fahrer erreichen das Ufer aus eigener Kraft – triefnass, aber wohlauf. „Mein Fehler, ich war zu schnell“, berichtet Ken Milde am Abend. „Ich hoffe, dass wir den Evo zur Rallye Stade in vier Wochen wieder einsetzen können.“ Die Bergung nimmt so viel Zeit in Anspruch, dass die Prüfung abgebrochen – und weil nur Koch regulär durchgekommen ist – und neutralisiert wird.

Matthias Koch ist in der ersten Pause neuer Spitzenreiter und baut die Führung mit einer Bestzeit auf WP 4 aus, während Martin Christ nach einem Verbremser den direkten Kontakt zu Stamms BMW Z3 verliert. Stamm erhält auf dem Neuruppiner Rundkurs Szenenapplaus für seine spektakuläre Fahrt im BMW-Kraftpaket und erzielt seine zweite Bestzeit. Die Königsprüfung holt sich Martin Christ. Während das vordere Feld diesmal glatt über die Betonplatten kommt, rutscht im hinteren Feld ein Fiesta in den Graben, die Fahrer schaffen es ebenfalls selbst auf festen Boden.

Die dritte Sektion führt ein drittes Mal über die 5 km lange Prüfung „Storbeck“. Die Schmiedeberger Matthias und Marcel Koch, sieben Monate ohne Rallye-Einsatz, machen mit der schnellsten Zeit den Fontane-Gesamtsieg klar. Holger Stamm, der mit dem bulligen Z3 Coupé immer besser zurecht kommt, wehrt den Schlussangriff der Christ-Cousins an und feiert Gesamtrang 2 mit seinen Co York Mehlhorn. Martin und Danilo Christ sind mit Rang 3 nicht unzufrieden; denn sie sind mit dem Gruppe-G-Auto unterwegs, der Gruppe-F-Evo 9 ist in der Garage geblieben. Einen spannenden Kampf um Rang 4 gewinnen dank des besseren Endspurts die Thüringer Tobias Gürtler, mit 24 bester Junior, und Stephan Schneeweiß gegen das Damenteam Steffi Zorn und Katrin Telschow. Ebenfalls auf den letzten Metern überholen Ronald Kaspar und Jean Ihlefeldt – nach fünf Jahren Rallye-Abstinenz in einem Gruppe-G-Evo 10 mit Getriebe-Automatik – noch den Ehrle-Evo 7 von Sascha Mönch und Lara Quast. Nach Mildes Ausfall erlebt die Gruppe CTC einen Subaru-Doppelsieg mit Andreas Rink und Gernot Polzin vor dem Ehepaar Uwe und Corina Stock.

Große Freude herrscht bei den Erzgebirglern Sascha Lang und Ingo Dörstling, die den Gruppe-F-Clio auf Platz 9 bringen: erster Klassensieg als Fahrer, bester Fronttriebler, bestes 2-Liter-Auto. In der Klasse 8 folgen die beiden Honda Civic der Niedersachen Rolf Albert und Niclaas Suling sowie der Berliner Brüder Ralf und Jörg Schlerfer. Vor den Honda platziert sich Golf-III-Pilot Torsten Brunke, diesmal mit Daniel Herzig als Co, als Sieger der Gruppe H bis 2000 cm³, wobei er vom Missgeschick der Golf-Konkurrenten profitiert: Jürgen Gebhardt fährt eine Runde zu viel, Stefan Gersdorf rutscht ins Unterholz. Die 1300-cm³-Klasse gewinnen Kurt und Carolin Mehlhorn überlegen vor Uwe Joachim und Yasmine Fritzsche (Suzuki) und beenden die Fontane-Rallye auf Platz 12 mit ihrem 39 Jahre alten Audi 50!

Die Trabant-Klasse holen sich unangefochten Trabant-Cup-Titelverteidiger Andreas Schramm und Maik Bruder. Volvo-Quertreiber Silvio Mollitor und Torsten Fischen beenden den Gastauftritt im Mitsubishi Colt mit einem Klassensieg, weil der Honda Civic Vtec von Rigo Sonntag und Karsten Schneider in einigen Punkten nicht der StVZO entspricht und ausgeschlossen wird. Trotz der „Wasserabenteuer“ bringt die Ruppiner RSG die Rallye sauber über die Bühne, nur die Siegerehrung verzögert sich wegen der Diskussionen um Ausschluss und Frühstarts um eine halbe Stunde.

Ergebnis 17. ADAC-Fontane-Rallye Neuruppin

1.Matthias Koch / Marcel KochMitsubishi Evo 8H16+17:14,2
2.Holger Stamm / York MehlhornBMW Z3M CoupéF3B+14,6
3.Martin Christ / Danilo ChristMitsubishi Evo 9G21+23,0
4.Tobias Gürtler / Stephan Schneeweiß Mitsubishi Evo 7H16+35,2
5.Stephanie Zorn / Katrin TelschowMitsubishi Evo 6H16+39,8
6.Ronald Kaspar / Jean IhlefeldtMitsubishi Evo 10G21+1:11,4
7.Sascha Mönch / Lara Quast Mitsubishi Evo 7H16+1:17,1
8.Andreas Rink / Gernot PolzinSubaru Impreza GTC28+1:25,7
9.Sascha Lang / Ingo DörstlingRenault Clio II RSF8+1:40,6
10.Uwe Stock / Corina StockSubaru Impreza STIC28+1:44,4
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