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Knöbel fliegt an die Cup-Spitze

Die Lausitz-Rallye gehört auch zum Schotter-Cup. Mit 9 WPs über 118 km auf den herrlichen Strecken ist das Format aber anspruchsvoller als die üblichen Rallye 200.

<strong>PASST:</strong> Die Lausitz-Rallye und der Schottercup

Die zwei Prüfungen am Freitag laufen in der Dunkelheit auf Pisten, die nach zwei Durchfahrten des DRM-Feldes stellenweise tief ausgefahren sind. Frank Richert und Doreen Plischkaner beenden im roten Ford Escort Cosworth die nationale Rallye standesgemäß als Spitzenreiter. Doch am Samstagmorgen bricht beim Start zur ersten WP das Kardanwellengelenk und führt zum frühen Aus für den bisherigen Cup-Spitzenreiter. ?Ich hätte so gern noch ein paar WPs im Hellen gefahren,? sagt der Berliner enttäuscht.

 

Die beiden anderen Titelanwärter treffen in der F2005-Klasse bis 3000 cm³ aufeinander: Holger Knöbel im Volvo 244 und Michael Path im Audi 90 Quattro. Knöbel nimmt Path zum Auftakt 13 Sekunden ab, auf dem Rundkurs Nochten kontert Path mit 11 Sekunden Vorsprung. Am Samstag kann sich Knöbel in der zweiten Vormittagsrunde um 33 Sekunden von Path absetzen, doch dann attackiert der Holsteiner noch mal und kommt bis auf sechs Sekunden an Knöbel heran.

 

Für Holger Knöbel und Jacqueline Lehmann reicht es zum Klassensieg vor Path, bei dem diesmal wieder Sohn Mirco auf dem Beifahrersitz vorliest. Die Volvos sind beeindruckend zuverlässig, alle sieben VOC-Schiffe kommen ? ohne nennenswerten Kummer - ins Ziel. Dabei setzt sich Matthias Homuth als Klassendritter besonders gut in Szene. Jan Christof Henrich zeigt sich nach der Walhalla-Pause in Top-Form und verweist Matthias Prillwitz, Jörg Steffensmeier, Sigi Mayr und Andreas Leue auf die Plätze. ?Volvo hat bei den Pokalen richtig gut abgeräumt,? stellt Jan Knöbel bei der WP 14 im Festzelt zufrieden fest.

 

Den Divisionssieg müssen die Volvos allerdings diesmal einem BMW-Fahrer überlassen. Patrick Schmidt erscheint ? nach dem Walhalla-Ausfall ? voll motiviert bei seiner Heimveranstaltung. Mit Papa Roberto auf dem heißen Sitz schafft er die neun WPs um sechs Zehntelsekunden schneller als Knöbel ? knapper geht?s nicht!

 

Die beiden 1600-cm³-Cup-Teams starten im DRM-Feld. Während Gabi Wulff den Proton vorzeitig abstellen muss, trägt Jörg Janasik mit seinem Puma ein Fernduell aus mit Rudi Macht im VW Polo, der im nationalen Feld vier WPs weniger zu fahren hat. Nach einem optimistischen Flug im Tagebau Reichwalde klagt der Berliner Puma-Dompteur über einen eingedrückten Unterschutz, am Ende verliert er das Duell gegen Macht um 2,7 Sekunden. Schnellster Cup-Teilnehmer ist Wolfgang Meierholz. Der Routinier belegt im Mitsubishi Lancer hinter dem Finnen Jari Valtaala (Corolla Coupé) den zweiten Gesamtrang.

 

Bei der Lausitz-Rallye sehen die Schotter-Cup-Teams gegen die deutsche Elite gar nicht schlecht aus in der Gunst der vielen Tausend Fans entlang der Strecke. Beim Playstation2-Superjump erzielt zwar Matthias Kahle mit 26 Meter den weitesten Flug, doch die Jury entscheidet sich für einen Schotter-Cup-Flieger. Der 19-Meter-Sprung von Jan Christof Henrich mit seinem Volvo 242 wird zum Superjump erkoren und bei der Siegerehrung im Festzelt frenetisch bejubelt.

 

Zwischenstand im Schotter-Cup nach 6 von 8 Läufen:

1. Holger Knöbel Volvo 244 5037 Punkte

2. Michael Path Audi 90 Quattro 4629

3. Frank Richert Ford Escort Cosworth 4252

4. Matthias Homuth Volvo 242 3908

5. Jörg Janasik Ford Puma 3395

6. Matthias Prillwitz Volvo 940 3307

7. Siegfried Mayr Volvo 740 3100

8. Patrick Schmidt BMW 318 3002

 

Der nächste Lauf findet bereits am kommenden Wochenende statt, die ADAC-Rallye Siegerland-Westerwald auf dem Truppenübungsplatz Stegskopf bei Daaden.

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