Rosenhof Rallyesprint

Knöbel endlich wieder ganz oben

Endlich hat es geklappt: Beim Rosenhof Rallyesprint am vergangenen Wochenende erlebte Holger Knöbel mit seinem Subaru Impreza zusammen mit Co-Pilotin Karina Hepperle eine problemfreie Veranstaltung. Der Lohn nach viel Pech und technisch bedingten Ausfällen war der Gesamtsieg auf dem schleswig-holsteinischen Gutshof in der Nähe von Neumünster.

<strong>ENDLICH WIEDER VORN:</strong> Holger Knöbel holt beim Rosenhof-Rallyesprint den ersten Gesamtsieg 2012

Die Rallyestrecken in Schleswig-Holstein haben es Holger Knöbel angetan. Mit der Wikinger Rallye im März startete der 36-Jährige in die Saison, wenn auch nicht so erfolgreich wie er es sich gewünscht hätte. Jetzt reiste er wieder in den Norden, um beim Rosenhof Rallyesprint anzutreten.

„Die Erwartungen waren nach den vergangenen Einsätzen erst einmal gedrosselt. Einige Probleme, viel Arbeit und zu wenig Zeit für die Vorbereitung – das ist nicht ideal, aber wir alle haben auch noch eine Arbeit, der wir nachgehen und die muss Priorität haben“, erklärt Knöbel. Nichtsdestotrotz bleib Zeit für die Vorfreude auf die knapp 35 Wertungsprüfungskilometer. „Es ist mein erster Start beim Rallyesprint auf dem Rosenhof, aber ich kenne das Gelände. Es verspricht, eine spannende und abwechslungsreiche Veranstaltung zu werden“, meinte Knöbel.

Und so legte das Team Knöbel/Hepperle auch gleich auf der ersten WP los. Die zweitschnellste Zeit stand nachher auf dem Papier und das war für den Piloten aus Rheda-Wiedenbrück Ansporn genug, um zum Angriff auf den führenden Vorjahressieger Rainer Keck zu blasen. Auf der zweiten WP soll es dann für Knöbel auch für die Bestzeit gereicht haben – offiziell wurden aber keine Zeiten veröffentlicht, denn die Prüfung musste abgebrochen werden. Ein Helfer erlitt einen Herzinfarkt und musste notärztlich versorgt und ins Krankenhaus gebracht werden. In der darauffolgenden Fahrerbesprechung kam man überein, dass die gleichen zwei Wertungsprüfungen noch zweimal gefahren werden, um einen weiteren Zeitverzug durch die sonst nötigen Umbauarbeiten zu vermeiden. „Mir gefiel die WP – von daher hatte ich mit der Entscheidung kein Problem, obwohl ich gern die andere Streckenführung auch mal ausprobiert hätte“, so Knöbel.

Dass er Spaß auf der Strecke hatte, konnten nicht nur die Zuschauer sehen, sondern zeigten auch die Zeitenlisten. Die Bestzeit auf WP 3 und 4 ging an Knöbel, gefolgt von Rafael Ramonat im Mitsubishi Lancer. Sein stärkster Konkurrent hingegen, Rainer Keck, musste seinen Mitsubishi Evo 9 kurz nach dem Start der WP mit einem Antriebsschaden abstellen. „Ich fand es sehr schade. Es sind tolle Fights mit Rainer. Wir sind ungefähr gleich schnelle Zeiten gefahren“, so Knöbel.

Seinen Sieg konnte dann nicht einmal mehr der Strohballen verhindern, an dem er sich mit dem Rallyeboliden kurz anlehnen musste, um ihn als Bremse zu nutzen, damit er die nächste Kurve noch nehmen konnte: „Jetzt ist der Kotflügel etwas zerknittert, aber das kriegen wir schon wieder hin“, ist der selbständige Karosseriebau-Techniker zuversichtlich. „Von mir aus können jetzt die nächsten Veranstaltungen kommen. Wir hatten richtig viel Spaß und ich hoffe, dass bei uns jetzt der Knoten geplatzt ist und wir auch bei der Ostsee Rallye, die ebenfalls in Schleswig-Holstein stattfindet, erfolgreich sein werden.“

 

Wo der Pilot aus Rheda-Wiedenbrück als nächstes an den Start gehen wird, steht noch nicht genau fest: „Die Ostsee Rallye ist aber schon eingeplant, außerdem würde mich die Lausitz Rallye oder die Rallye Waldviertel interessieren. Zudem habe ich ein sehr interessantes Angebot aus dem Ausland bekommen, das ich noch prüfen muss. Man darf gespannt sein“, sagte Knöbel.  

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