Schotter-Cup

Keskinen-Sieg auf dem Bergring Teterow

Der Finne Jaakko Keskinen feiert beim ersten Auftritt am Bergring Teterow den Gesamtsieg vor Marcus Hesse und Martin Christ. Die Zweiradwertung holt sich der Pole Maciej Figel im BMW vor Felix Weisert.

Jaakko Keskinen und Jukka Pollari Mitsubishi
Jaakko Keskinen und Jukka Pollari gewinnen die Rallye Bergring Teterow

Die 5. Rallye Bergring Teterow verzeichnet mit 59 Startern eine neue Bestmarke. Teilnehmer aus Finnland, Polen und Tschechien bringen internationale Atmosphäre in die mecklenburgische Kleinstadt Teterow. Ein verregneter Vormittag macht die legendäre Grasbahnpiste extrem rutschig; die Trabant, die das Feld anführen, suchen verzweifelt nach Grip. Alle Teilnehmer berichten, dass im 15%-igen Gefälle jeder Bremsversuch zu blockierenden Rädern führt. Die Teilnehmer lassen Vorsicht walten, lediglich ein Abflug reißt eine Lücke ins Feld, das im Regrouping zusammengezogen wird; danach läuft die Bergring-Rallye minutengenau bis ins Ziel. Im Verlauf des Tages normalisieren sich die Bedingungen, am Nachmittag wird nach Herzenslust gebolzt, über den „Hechtsprung“ gesegelt und vor der Tribüne gedriftet.

Der Finne Jaakko Keskinen fühlt sich auf der breiten Grasbahn ganz in seinem Element und gewinnt die rutschige Auftaktprüfung auf der Original-Rennstrecke gleich mit 16 Sekunden Vorsprung auf seine Mitsubishi-Konkurrenten Jari Latvala, Marcus Hesse und Martin Christ. Dazwischen schiebt sich der sensationell fahrende Pole Maciej Figel im BMW 318is, bester Fronttriebler ist Bernd Knüpfer im Turbo-Astra, der nur eine Sekunden hinter dem Evo-Trio liegt. In der winkligen zweiten Prüfung rund um die Speedway-Arena zerknittern sowohl Keskinen als auch Knüpfer ihr Heck an einem Tor, Christ verliert bei einem Ausrutscher rund 20 Sekunden und verliert dadurch den Kontakt zu Marcus Hesse, der hier die Bestzeit vor Jari Latvala erzielt.

Mit dem Nachbrenner auf den zweiten Platz: Marcus Hesse und Heinke Möhrpahl

In der zweiten Sektion fährt Keskinen auf dem Bergring der Konkurrenz – angeführt von Christ im gemieteten Gruppe-H-Evo 8 - wieder um elf Sekunden davon, Hesse schafft an der Arena seine zweite Bestzeit. An Latvalas Evo 3 bricht hinten eine Antriebswelle, Knüpfer fällt durch einen losen Turboschlauch weit zurück. Noch 54 Teams ruhen sich in der Halbzeitpause aus, während die Helfer den Kurs umbauen: Die zwei Prüfungen werden zu einem großen Kurs vereint, der bei zweieinhalb Runden fast 8 km lang ist.

Auf abgetrockneter Piste fährt Keskinen am schnellsten, Hesse und Christ bleiben dran. Im zweiten Durchgang fährt Hesse sogar eine Sekunde schneller als Keskinen, der mit seinem in Deutschland lebenden Co Jukka Pollari jedoch insgesamt deutlich vorn liegt und seinen 21. Sieg im Schotter-Cup erringt. Marcus Hesse und Heinke Möhrpahl sind als Zweite das beste deutsche Team am Bergring vor Martin Christ und Tino Krajewski, die als neue Schotter-Cup-Spitzenreiter nach Hause fahren.

Bei den Allradlern zeigen die Oldies Rolf Petersen und Jürgen Krabbenhöft als Sechste eine solide Leistung. Bei den älteren Allradlern der Klasse C28 kommt der Subaru Impreza des griechischen Gastwirts Kosta Tsiflidis endlich einmal ins Ziel. Tsiflidis und Marco Müller schnappen noch auf der letzten Prüfung den Markenkollegen René Möller und Ingo Dörstling den Klassensieg weg. Klassensiege erringen auch zwei Saugmotor-Allradler: Björn Becker und Dirk Mürkens behaupten sich in der Klasse F3B im Audi 90 Quattro gegen die Volvo-Armada, Klaus Braun und Mareen Morgenroth gewinnen im Opel Vectra die Gruppe G. Becker und Braun verbessern sich im Schotter-Cup auf die Ränge 4 und 5.

Die Berg- und Talbahn im Norden wird bei den Teams immer beliebter

Tollen Sport bieten auf dem Bergring Teterow die zweiradgetriebenen Fahrzeuge. Die Polen Maciej Figel und Jacek Kociszewski, das zweite Jahr im Schotter-Cup dabei, haben sich mit der Superleistung auf der schmierigen ersten Bergring-Umrundung früh abgesetzt, verteidigen die 2WD-Führung bis ins Ziel und werden insgesamt Vierte. Dahinter liefern sich Vorjahressieger Sebastian Vollak im BMW 318 Compact und sein Compact-Kollege Felix Weisert ein hartes und hochklassiges Duell um den Sieg in der 2-Liter-Klasse der Gruppe F. Viermal wechselt die Führung, bis auf der letzten Prüfung bei Vollak die Antriebswelle bricht. Vollak und Co Peter Messerschmidt rollen zwar noch mit Max-Zeit ins Ziel, doch Felix Weisert und Marcel Eichenauer können über den zweiten Sieg in Folge jubeln. Jan und Ivonne Horlbeck holen sich im Fiesta den zweiten Platz vor dem Vater-Sohn-Team Edmund und Nico Weigert im BMW 318is.

Ebenso spannend wie in der Gruppe F verläuft der Kampf zwischen Mark Muschiol im Renault Clio und dem Polen Dawid Struensee im BMW 318 Compact um Platz 2 in der 2-Liter-Klasse der Gruppe H. Muschiol und Kerstin Munkwitz liegen anfangs vor, doch auf dem großem Kurs legen Struensee und sein Co Tomasz Borko einen starken Endspurt hin und ziehen um winzige sechs Zehntel vorbei. Weitere Klassensiege gehen an Hannes Heldt und Heiko Schmidt (VW Polo, F9), Uwe Joachim und Yasmine Fritzsche (Opel Kadett, H12) und Eckhard Eichhorst und Jörg Vach (Trabant, H11).

Die elf Volvo bilden einen eindrucksvollen Block in Teterow. Jeffrey Wiesner hat mit seinem gut 200 PS starken Gruppe-H-Volvo den fünften Gesamtrang vor Augen, als 500 Meter vor dem Ziel das Getriebe festgeht. Die Cup-Volvo unterhalten die Zuschauer mitbreiten Drifts und majestätischen Flügen bestens. Cup-Chef Jochen Walther muss sich bei seinem Heimspiel gewaltig strecken, um die anfangs führenden Westfalen Werner Löseke und Paul Tenberge im Endspurt noch zu packen. Am Schluss reicht es dem Mecklenburger Landwirt, der mit Ronny Thoms einen erfolgreichen Motocrosser auf dem heißen Sitz chauffiert, zum Sieg vor Löseke, der die Schotter-Cup-Führung hauchdünn verpasst. Charlie Beck und Jörg Stierle erreichen Rang 3 bei den Volvo. Die beiden letzten Prüfungen erleben noch etliche Ausfälle, so dass 44 Teams nach 35 WP-Kilometern gewertet werden.

Ergebnis 5. ADAC- Rallye Bergring Teterow

1.Jaakko Keskinen / Jukka PollariMitsubishi Evo 7H1625:33,3
2.Marcus Hesse / Heinke MöhrpahlMitsubishi Evo 6H16+23,3
3.Martin Christ / Tino KrajewskiMitsubishi Evo 8H16+1:03,6
4.Maciej Figel / Jacek KociszewskiBMW 318is E30H14+2:16,6
5.Felix Weisert / Marcel EichenauerBMW 318 CompactF8+2:33,2
6.Rolf Petersen / Jürgen KrabbenhöftMitsubishi Evo 5H16+2:34,6
7.Kosta Tsiflidis / Marco MüllerSubaru Impreza GT T.C28+2:39,5
8.René Möller / Ingo DörstlingSubaru Impreza GT T.C28+2:41,1
9.Dawid Struensee / Tomasz BorkoBMW 318 CompactH14+2:44,4
10.Mark Muschiol / Kerstin MunkwitzRenault Clio RagnottiH14+2:45,0
11.Björn Becker / Dirk MürkensAudi 90 QuattroF3B+2:58,6
12.Robby Fechner / Florian PitzkMitsubishi Evo 6C28+3:11,0
13.Lukasz Sawicki / Mateusz PodrazaBMW 318 CompactH14+3:49,5
14.Jochen Walther / Ronny ThomsVolvo 940F3B+3:50,0

GALERIE: Rallye Bergring Teterow


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