Rallye Wittenberg

Kantersieg für Keck in Wittenberg

Beim Schotter-Auftakt in Wittenberg fährt Rainer Keck Kreise um die Konkurrenz und gewinnt überlegen vor dem Finnen Tero Röyhkiö und dem Tschechen Ji?i Tošovsky.

<strong>KLARE SACHE:</strong> Rainer Keck und Stefan Hab gewinnen die 50. Ausgabe der Rallye Wittenberg

50 Jahre Rallye in Wittenberg – die Lutherstadt an der Elbe feiert am Wochenende das Jubiläum mit Feuerwerk, vielen „Ehemaligen“ und einem breiten VIP-Programm. Die 65 Teams der ADMV-Rallye verbringen wesentlich anstrengendere Stunde rund um Wittenberg, denn die ohnehin harten Prüfungen im Fläming werden durch tief gefrorenen Boden und den Schneefall am Vorsonntag noch anspruchsvoller, auch wenn der Schnee in den offenen Lagen dahinschmilzt. Ein kleiner Trost: Sonnenschein und strahlend blauer Himmel machen die kalten Temperaturen erträglich.

 

Rainer Keck und Stefan Hab haben schon die erste – fast trockene – Prüfung bei Mühlanger vor Rayhkiö und Tošovsky gewonnen, als sie zum 7,5 km langen Klassiker Apollensdorf starten. 100% Schotter – das bedeutet 100% sandige Naturwege, das bedeutet teils 6 Meter breite Schneise, teils offener Feldweg, aber meistens schmaler Waldweg mit zahllosen leichten Biegungen. Und der Belag wechselt an diesem Tage ständig, oft alle 100 Meter: von lockerem Sand zu dünner Schlammschicht über Frostboden, von feiner Schneedecke, durch die sich die Reifen bis zum Sand durchmahlen, zu bis zu festem Schnee mit Eisplatten in den schattigen Waldstücken. Rainer Keck fliegt meisterlich über die extrem schwierige Piste und lässt den finnischen Sprintmeister Tero Röyhkiö um 20 Sekunden und den tschechischen früheren Mitropa-Cup-Sieger Ji?i Tošovsky gar um 33 Sekunden hinter sich. Der 49-jährige Keck und sein gleichaltriger Co Stefan Hab setzen alle fünf Bestzeiten – die letzte Prüfung bei Reinsdorf wird nach zwei Ausritten im Mittelfeld abgebrochen – und feiern bei der Wittenberger Jubiläumsrallye einen klaren Gesamtsieg. Das Podium in Wittenberg ist international, denn die Finnen Tero Röyhkiö und Timo Hallia und die Tschechen Ji?i Tošovsky und Josef Kral flankieren die Westfalen bei der Siegerehrung.

 

Recht dicht heran an Tošovsky kommt der Holsteiner Mirco Path, der seinen Audi 90 Quattro auf Rang 4 treibt und sich knapp gegen seinen direkten Klassenkonkurrenten Alois Scheidhammer im Opel Astra durchsetzt. Der Niederbayer bewegt den frontlastigen Turbo-Diesel grandios und lässt alle anderen Fronttriebler weit hinter sich. Einen guten Einstand zeigt der erst 18-jährige Maximilian Koch im Gruppe-N-Subaru, der hinter dem sechsmaligen Wittenberg-Sieger Wolfgang Meierholz (63 Jahre) auf Rang 7 landet. Die besten Hecktriebler schaffen ebenfalls den Sprung unter die ersten Zehn. Volvo-Boss Jochen Walther hat sich bei drei Schnee-Rallyes in Schweden warm gefahren, nimmt den Schwung mit und wuchtet den Volvo 940 auf Rang 8 knapp vor dem BMW von Jürgen Neumann, der allerdings 30 ZK-Strafsekunden mitschleppt und trotzdem die Klasse vor Bernd Knüpfer – im ganz alten Astra – gewinnt. Die Gruppe G erlebt einen Favoritensieg durch Klaus Braun im allradgetriebenen Opel Vectra; Nur sechs Sekunden langsamer fährt der 21-jährige Marius Deußing im 105 PS starken Serien-Golf, der für seine feine Leistung als bester Junior geehrt wird.

 

Die rutschige und rumplige Strecke treibt die Ausfallquote in die Höhe; Reifenschäden, Antriebsdefekte und kleine Ausritte sind die üblichen Gründe. Bei den Allradlern stranden unter anderen Raphael Ramonat, Frank Richert, Lazar Kan und Patrick Messerschmidt, Michael Dinkel muss mit defektem Turbo schon bei der Abnahme aufladen. In der Gruppe H bleiben die Favoriten Gerd Tabbert, Petri Reinikainen, Thomas Schultz, Marek Goldbohm und Ingolf Thomas auf der Strecke. Am Clio von Schotter-Vize Mark Muschiol bricht am Start zur WP 5 die Antriebswelle, während erstaunlicherweise alle Gruppe-G- und alle CTC-Fahrzeuge vor dem Autohaus Moll durch den Zielbogen rollen.

 

Ergebnis 50. ADMV-Rallye Lutherstadt Wittenberg am 16. März 2013:

 01. Rainer Keck / Stefan Hab, Mitsubishi Evo 9, N3A, 22:49,4

02. Tero Röyhkiö / Timo Hallia, Mitsubishi Evo 8, H16, + 1:12,3

03. Ji?i Tošovsky / Josef Kral, Mitsubishi Evo 10, N3A, + 2:09,5

04. Mirco Path / Malte Lund, Audi 90 Quattro, F3B, + 2:27,5

05. Alois Scheidhammer / Willi Trautmannsberger, Opel Astra CTI, F3B, + 2:43,7

06. Wolfgang Meierholz / Marco Schröder, Mitsubishi Evo 6, H16, + 3:11,5

07. Maximilian Koch /Stefan Weigel, Subaru Impreza N12, N3A, + 3:36,7

08. Jochen Walther / Felix Holland, Volvo 940 VOC, F3B, F3B, + 4:02,0

09. Jürgen Neumann / Gordon Pfarr, BMW 318is, F8, + 4:10,4

10. Bernd Knüpfer / Daniel Herzig, Opel Astra GSi, F8, + 4:22,4

11. Klaus Braun / Mareen Morgenroth, Opel Vectra 4x4, G19, + 4:35,1

12. Marius Deußing / Toni Ermel, VW Golf II GTI, G18, + 4:41,5

 

GALERIE:Die Bilder der 50. Rallye Lutherstadt Wittenberg ...

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