ERT

Kahles sechster Lausitz-Streich?

Nicht weniger als 15 Rally2-Boliden werden um den Sieg kämpfen, wenn am Freitag und Samstag die 24. ADMV Lausitz-Rallye ausgetragen wird. Das Finale der FIA European Rally Trophy erwartet 80 Teams aus neun Nationen am Start.

Vor Jahresfrist waren sämtliche Zuschauer wegen Corona verbannt, in diesem Jahr können Zuschauer per Online-Ticket wieder Drifts und Sprünge auf den typischen Schotter-Pisten rund um Boxberg hautnah miterleben. Näheres hierzu unter www.lausitz-rallye.de.

Die Rallye beginnt am Freitag um 15.15 Uhr mit dem Rampenstart am Dorfgemeinschaftshaus in Boxberg. Je zwei Durchgänge auf dem Arena-Rundkurs (der zweite in Dunkeln) und auf der Mulkwitz-WP (ohne Zuschauer) stehen auf dem Programm der 1. Etappe, die das erste Fahrzeug gegen 19.10 Uhr beenden wird.

Am Samstagvormittag liegt ab 7.50 Uhr eine Doppelschleife mit zwei Prüfungen zwischen Nochten und Sprey vor den Fahrern, am Nachmittag müssen die Fahrer bei den zwei Durchgängen auf den Klassikern „Reichwalde“ und „Bärwalder See“ Können und Kondition beweisen. Um 19.00 Uhr soll das erste Fahrzeug über die Zielrampe in Boxberg rollen. Das Fahrerlager, das wieder am Bärwalder See eingerichtet wird, darf von Zuschauern nicht betreten werden.

Starke Konkurrenz aus Norwegen und Tschechien

Der siebenmalige Deutsche Meister Matthias Kahle, der die Lausitz-Rallye 2020 zum fünften Male gewann, und sein Copilot Christian Doerr starten mit der Nummer 1 auf ihrem Skoda Fabia Rallye2. Ihr Dauerkonkurrent Anders Gröndal aus Norwegen, der vier Lausitz-Siege erreicht hat, kommt im Ford Fiesta R5 mit Nummer 6.

Der am höchsten gewettete Sieg-Kandidat ist allerdings der erst 22-jährige Tscheche Erik Cais im Ford Fiesta Rally2, der in diesem Jahr in der Europa-Meisterschaft zahlreiche starke Auftritte hatte (Endrang 6) und die Lausitz aus dem Jahr 2018 kennt, als er sowohl die 2WD- als auch die Junior-Wertung gewann.

Zu den Fahrern, die mit etwas Glück aufs Podium fahren können, zählen der Tscheche Martin Vlček im Hyundai i20 R5, der 2020 Fünfter wurde, und Daniel Chwist, ebenfalls im Hyundai, ein Enkel von Polens Rallye-Legende Sobieslaw Zasada. Neben Kahle tritt nur ein weiteres deutsches Team in der Top-Klasse an, Björn Satorius und Lina Meter im Ford Fiesta R5. Carsten Mohe musste den geplanten Start nach dem Unfall bei der Sachsen-Rallye absagen.

16-jährige greifen an

In der 2WD-Wertung kämpfen zehn RC4-Fahrzeuge um den Sieg beim ERT-Finale; die besten Chancen werden dem Tschechen David Štefan im Peugeot 208 Rally4 eingeräumt, der vor zwei Wochen bei der 3-Städte-Rallye in dieser stark besetzten Klasse Platz 3 schaffte. Interessiert (und ein bisschen sorgenvoll) werden Funktionäre und Öffentlichkeit verfolgen, ob die drei 16-jährigen Fahrer – mit Sondergenehmigung – die 167 WP-Kilometer meistern; für 2022 erlaubt der DMSB 16-Jährigen die Teilnahme an Rallye-35-Wettbewerben, wobei der Beifahrer das Auto im öffentlichen Straßenverkehr bewegt und die Youngster nur auf den abgesperrten Wertungsprüfungen ans Lenkrad dürfen.

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