Lausitz-Rallye

Kahle: "Schnell den Rost abschütteln"

Die Lausitz-Rallye feiert am kommenden Wochenende ihr 20-jähriges Bestehen, genau halb so lang sitzen Matthias Kahle und Christian Doerr gemeinsam in Rallye-Skodas. Die Lokalmatadore aus Sachsen teilten sich vor zehn Jahren erstmals das Cockpit, trugen sich anschließend zwei Mal in die Siegerlisten und zählen auch in diesem Jahr wieder zum Favoritenkreis.

Die Lausitz-Rallye 2007 markierte den Beginn einer Ära: In den Tagebaugebieten der Oberlausitz vertraute Matthias Kahle vor zehn Jahren erstmals auf die Ansagen seines Freundes, Förderers und heutigen Stamm-Beifahrers Christian Doerr. Das Duo aus Sachsen bestritt im ersten gemeinsamen Jahrzehnt 30 Rallyes, holte 16 Podestplätze und fünf Gesamtsiege. Zwei davon entfallen auf ihre Heimrallye in der Lausitz, 2012 und 2016 triumphierten die Lokalmatadore vor den Augen von Familie und Freunden.

Wie bei dem Sieg im Vorjahr setzen Kahle/Doerr erneut auf den teameigenen Skoda Fabia R5, der von Kahle Motorsport speziell für die Lausitz-Rallye mit einem eigens entwickelten Schotter-Fahrwerk ausgestattet wird. Passenderweise trägt der Fabia R5 von Kahle und Doerr dieselbe Startnummer (2) wie der 2007 eingesetzte Skoda Octavia WRC – und genau wie bei der Premiere kommt auch diesmal der stärkste Konkurrent aus Norwegen. 2007 verhinderte der spätere WM-Werksfahrer Mads Östberg einen Premierensieg, 2017 heißt der härteste Widersacher Anders Gröndal.

An der Spitze ist das Feld aber stärker besetzt als je zuvor. Die Nennliste der 20. ADMV Lausitz-Rallye umfasst 13 R5-Modelle von vier verschiedenen Herstellern. Sie alle nehmen zwölf Wertungsprüfungen mit einer Distanz von 167,88 Kilometern und einem Schotteranteil von 81 Prozent auf sich, die rund um das neue Rallyezentrum am Spreeschlösschen auf der Spreeinsel in Uhyst über die Bühne gehen.

Matthias Kahle sieht sich in Anbetracht des starken Feldes nicht in der Favoritenrolle: „Wir sind dieses Jahr nur zwei Rallyes gefahren und ziemlich eingerostet“, erklärt der gebürtige Görlitzer. „Für uns geht es erstmal darum, den Rost so schnell wie möglich abzuschütteln. Dann schauen wir weiter. Aber egal wie die Rallye ausgeht: Viel Spaß werden wir bei der schönsten Rallye Deutschlands auf jeden Fall haben, der ist auf den schnellen Schotterpisten in der Lausitz garantiert.“

Auch bei Kahles Dresdner Copiloten Christian Doerr ist die Vorfreude auf das Heimspiel riesig: „Die Lausitz-Rallye ist für uns jedes Jahr das Saisonhighlight, auf das wir das ganze Jahr hinfiebern und das wir auf keinen Fall verpassen möchten. Zusammen mit Matthias auf Schotter um die Ecken zu jagen – das fasziniert mich nach zehn Jahren genauso wie am ersten Tag. Ich rechne damit, dass Anders Gröndal in diesem Jahr wieder die Messlatte sein wird, aber wir freuen uns auch das Duell mit den anderen R5-Teams.“

Insgesamt nehmen 95 Teams Deutschlands größte Schotterrallye in Angriff, darunter auch 19 Autos der Historischen FIA-Europameisterschaft, die erstmals in der Lausitz gastiert.  

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