Lausitz-Rallye

Kahle feiert Heimsieg in der Lausitz

Matthias Kahle und Beifahrer Christian Doerr haben die Lausitz-Rallye souverän gewonnen. Mit dem Sieg ist die Entwicklung des teameigenen Skoda Fabia R5 abgeschlossen.

Matthias Kahle und Christian Doerr
Matthias Kahle und Christian Doerr gewinnen die Lausitz-Rallye

Die Lokalmatadore stehen ganz oben auf dem Treppchen: Der gebürtige Görlitzer Matthias Kahle und sein Dresdner Copilot Christian Doerr haben im Skoda Fabia R5 bei der Lausitz-Rallye den Gesamtsieg errungen. Für Kahle ist es der vierte Triumph in der Heimat – und das jeweils in einem anderen Skoda-Modell. 2004 siegte er im Octavia WRC, 2005 im Fabia WRC, 2012 im Fabia S2000 und nun im Fabia R5.

Bei der diesjährigen Lausitz-Rallye lieferten sich Kahle/Doerr ab dem ersten Kilometer ein packendes Sekundenduell mit Vorjahressieger Anders Gröndal im Ford Fiesta R5, wobei das Skoda-Duo die erste Etappe knapp für sich entscheiden konnten. 1,3 Sekunden lagen Kahle/Doerr am Freitagabend vor dem amtierenden norwegischen Meister, und auch Autocross-Europameister René Mandel (Ford Fiesta R5) war mit 11,1 Sekunden Rückstand noch in Schlagdistanz. 

Am Samstag wurde aus dem Sekundenduell dann innerhalb kürzester Zeit eine One-Man-Show. Mandel beschädigte auf der sechsten Prüfung den Kühler seines Ford und musste aufgeben. Gröndal musste seinen Fiesta eine Prüfung später mit defektem Wasserpumpenantrieb abstellen. Kahle/Doerr fuhren anschließend einen überlegenen Sieg ein. Nach 13 Wertungsprüfungen über 182 Kilometer hatten die Sachsen 3:35 Minuten Vorsprung auf Algot Öberg im Subaru Impreza.

Die Freude über den Heimsieg war bei Kahle Motorsport aber nicht ganz ungetrübt: „Wenn man seine Lieblingsrallye gewinnt, ist das natürlich immer etwas ganz Besonderes“, erklärt Copilot Chrstian Doerr. „Hätten wir die Wahl gehabt, dann hätten wir den komfortablen Sieg aber lieber gegen einen Fight mit Anders Gröndal getauscht – selbst wenn wir dann nur Zweite geworden wären. Durch seinen Ausfall war die Luft raus und wir haben uns andere Herausforderungen gesucht: Auf der Asphalt-Prüfung Bärwalder See zum Beispiel haben wir versucht, auf Schotterreifen die Bestzeit zu fahren, und das nur um 2,4 Sekunden verpasst.“ 

Matthias Kahle sah die Situation ganz ähnlich. „Ich hätte gerne gesehen, wie das Duell gegen Anders Gröndal ausgegangen wäre. Vor einem Jahr haben wir die Lausitz-Rallye mit einer Minute Rückstand verloren. Diesmal waren wir absolut auf Augenhöhe. Das zeigt auch die Konkurrenzfähigkeit unseres Skoda Fabia R5. Unsere Jungs haben einen super Job gemacht. Bei dem Test vor der Rallye haben wir eine sehr gute Abstimmung gefunden und den Fabia danach über Nacht praktisch komplett zerlegt und neu aufgebaut. Bei der Rallye lief das Auto ohne Probleme. Wir haben nur nachgetankt und Reifen gewechselt.“

Mit der Lausitz-Rallye hat Kahle Motorsport die Weiterentwicklung des teameigenen Skoda Fabia R5 abgeschlossen. Für die kommende Saison wird das Team des Deutschen Rekord-Meisters verstärkt versuchen, den Turbo-Allradler an Kunden zu vermieten. „Wir haben den Fabia auf Asphalt und Schotter intensiv getestet und für beide Untergründe sehr gute Basis-Abstimmungen gefunden, die unseren Kunden im nächsten Jahr zugutekommen werden.“

Ein ausführlicher Bericht über die Lausitz-Rallye folgt in Kürze ...

Ergebnis Lausitz-Rallye 2016

1. Kahle Matthias / Doerr Christian Skoda Fabia R5 1:49:40.1
2. Öberg Algot / Johansson Andreas Subaru Impreza WRX STi +3:35.5
3. Tlusták Antonín / Vybíral Ivo Skoda Fabia R5 +4:19.4
4. Gassner Hermann / Noll Jasmin Mitsubishi Lancer Evo X R4 +6:52.4
5. Olsen Arnt Gustav / Eilertsen Rune Ford Fiesta R5 +7:41.7
6. Chwist Daniel / Burkat Dariusz Subaru Impreza WRX STi +10:40.6
7. Kravchenko Taras / Kuzminov Yuriy Mitsubishi Lancer Evo X +11:59.2
8. Ramonat Raphael / Phieler Sara Mitsubishi Lancer Evo VII +12:38.7
9. von Thurn und Taxis A. / Bufe S. Skoda Fabia R5 +14:23.1
10. Bækkevold Bjørn / Fredriksen D. Mitsubishi Lancer Evo V +14:23.4
« zurück