Premiere im Fabia R5

Kahle: 42 Sekunden lang Vmax

Die Premiere von Matthias Kahle im Skoda Fabia R5 hinterließ Eindruck. Nicht nur beim Publikum, sondern auch beim Rekordmeister. Fortsetzung nicht ausgeschlossen.

42 Sekunden am Stück mit 199 km/h über den Schotter und keineswegs schnurgerader Strecke - diese eindrucksvollen Werte offenbarten die Telemetriedaten des Skoda Fabia R5 von Matthias Kahle und Christian Doerr bei der Lausitz-Rallye. Die Sachsen waren bei ihrer Heimrallye in den Tagebaugebieten der Oberlausitz im wahrsten Sinne des Wortes mit Vollgas unterwegs, und das obwohl sie bei der Rallye erstmals in dem 2015 erschienenen Turbo-Allradler aus Tschechien saßen.

Probleme beim Auftakt

Da es für Kahle/Doerr im Vorfeld keine Testmöglichkeit gab, fand die Eingewöhnung an den fast 300 PS starken Skoda auf den ersten Wertungsprüfungen statt. Anfangs sogar unter erschwerten Bedingungen. Auf der ersten Prüfung war ein Hebel am sequenziellen Getriebe defekt, mit dem sich eigentlich Leerlauf und Rückwärtsgang einlegen lassen. „Während der Fahrt kostet das keine Zeit, aber psychologisch war das nicht gerade optimal“, erklärt Copilot Christian Doerr. „Bei einem Dreher oder Verbremser hätten wir den Rückwärtsgang mühsam mit einer Zange einlegen müssen. So möchte man nicht unbedingt seine erste Prüfung in einem neuen Auto und im Dunkeln bestreiten.“

<script>(function(d, s, id) { var js, fjs = d.getElementsByTagName(s)[0]; if (d.getElementById(id)) return; js = d.createElement(s); js.id = id; js.src = "//connect.facebook.net/de_DE/sdk.js#xfbml=1&version=v2.3"; fjs.parentNode.insertBefore(js, fjs);}(document, 'script', 'facebook-jssdk'));</script>

https://www.facebook.com/rallyemag/videos/10153765065669973/

Matthias Kahle @ Lausitz Rallye (y)

Posted by Rallye-Magazin on Samstag, 31. Oktober 2015


Ab der zweiten Prüfung starteten die Skoda-Piloten mit der Aufholjagd: Sehr zur Freude der vielen Rallyefans zogen die Lokalmatadore im Laufe des Wochenendes an Rashid Al-Ketbi (Ford Fiesta R5), Dominykas Butvilas (Mitsubishi Lancer Evo X) und Kristian Kiviniemi (Mitsubishi Lancer Evo IX) vorbei und sicherten sich nach über 180 Schotter-Kilometern den zweiten Gesamtrang. Lediglich der Norweger Anders Gröndal (Citroën DS3 R5) blieb trotz dreier Bestzeiten außer Reichweite. 

„Mit dem zweiten Platz sind wir total zufrieden“, erklärt Christian Doerr. „Mehr können wir beim ersten Einsatz in einem neuen Auto nicht rausholen. Gegen Anders Gröndal war dieses Wochenende einfach kein Kraut gewachsen. Er hat seine Erfahrung mit dem R5 voll ausgespielt und absolut verdient gewonnen. Daran besteht kein Zweifel. Was uns aber sehr freut: Anders hat uns verraten, dass er vom Start bis ins Ziel Vollgas gegeben hat, weil er immer mit einer Attacke von uns gerechnet hat.“ 

R5 macht so viel Spaß wie ein WRC

Auch Matthias Kahle, der seit zwölf Monaten an keiner Bestzeit-Rallye im Wettbewerb teilgenommen hatte, wertet die R5-Premiere in der Heimat als vollen Erfolg. „Die lange Wettkampfpause hat sich am Anfang schon bemerkbar gemacht, aber unsere Lernkurve zeigte steil nach oben“, berichtet der gebürtige Görlitzer. „Der Umstieg auf den Fabia R5 ist schon enorm, besonders beim Bremsen. Wenn man denselben Bremspunkt wählt wie früher bei den World Rally Cars, dann bleibt man vor der Kurve einfach stehen. So gut ist die Verzögerung. Daran mussten wir uns erst gewöhnen und das ist auch das, wo wir die Zeit auf Anders Gröndal verloren haben. Trotzdem sind wir total begeistert. Der R5 macht so viel Spaß wie die WRCs, ist aber noch schneller. Wenn es nach mir geht, würde ich gleich wieder ins Auto steigen und vor dieser tollen Kulisse in der Lausitz weiterfahren. Ich glaube, es waren noch nie so viele Zuschauer da.“

Ab nach Afrika

Die Lausitz-Rallye war für Matthias Kahle und Christian Doerr zwar ein Saisonhöhepunkt, aber noch nicht der Schlusspunkt. Während Kahle vom 19. bis 27. November im Datsun 260Z des HS RallyeTeams an der East African Safari Classic Rallye in Kenia und Tansania teilnimmt, wird Doerr die Saison mit dem Prager Rallyesprint beschließen. Am 27. und 28. November wird der Dresdner dem Tschechen Karel Trn?ný im Skoda Fabia WRC den richtigen Weg weisen.

ONBOARD: Anders Gröndal (DS 3 R5) - Lausitz-Rallye


Mehr Videos ansehen ...

« zurück