Während Vorjahressieger Harald Wahl seinen Mitsubishi nach nur wenigen Metern mit einem technischen Defekt abstellte, entfachte ein Dreikampf zwischen dem allradgetriebenen Mitsubishi von Rainer Noller, Makus Fahrner im perfekt bewegten Opel Kadett C Coupé und einem BMW M3.
Dabei waren es nicht Steve Zimmer oder Frank Reiter die mit ihren bayerischen Soundmaschinen das Tempo vorgaben. Nein, Georg Berlandy fuhr bei seinem Debüt auf Anhieb um den Gesamtsieg mit. Nachdem ein Reifenschaden auf dem abschließenden Rundkurs „Waldhölzbach“ den finalen Angriff von Markus Fahrner jäh beendete, setzte Berlandy wie bereits beim ersten Durchlauf die absolute Bestzeit. Letztlich fehlten ihm und seinem Mayener Copiloten Peter Schaaf die Winzigkeit von 2,7 Sekunden, die Rainer Noller mit Uwe Walz schneller waren. „Das ist für uns ein goldener Oktober. 3 Rallyes und 3 Gesamtsiege – einen schöneren Saisonausklang hätten wir uns nicht wünschen können“, ließ das Duo am Abend die letzten Wochen Revue passieren. Auch Markus Fahrner und Sebastian Glatzel hatten am Abend allen Grund zum Jubeln. Neben dem dritten Gesamtrang ließ sich das Duo als Sieger des ADAC Rallye Pokal Südwest feiern.
Auf den Plätzen vier und fünf folgten der Dillinger Frank Reiter vor dem Luxemburger Steve Zimmer auf den beiden infernalisch brüllenden und wunderschön designten BMW M3. Lars Mysliwietz verzichtete ebenso wie Uwe Gropp auf ihre guten Startplätze unter den Top-10 und ließen sich aus Gründen der Chancengleichheit zu den restlichen Teilnehmern ihrer Leistungsklasse ins hintere Starterfeld zurück versetzen. Dabei spielte Mysliwietz seine Routine mit Blick auf die Wetterkarten voll aus: „Wir begannen mit Trockenreifen auf der Vorderachse und Regenreifen hinten, als Ersatzräder hatten wir ebenfalls Regenreifen an Bord. Diese wechselten wir vor der letzten Prüfung, so dass wir kein zu großes Risiko eingehen mussten“, strahlte Lars, der sich mit einem weiteren Klassensieg vor Jörg Broschart und Uwe Gropp (beide Citroen C2R2) neuerlich als Saarlandmeister feiern ließ. Steve Zimmer folgte mit nur 0,35 Punkten Rückstand vor Marijan Griebel, der im kleinen Suzuki Swift zum wiederholten Male mit einem überlegenen Klassensieg unter den Top-10 im Gesamt abschloss. Der junge Pfälzer hinterließ während der gesamten Saison einen tollen Eindruck. Von ihm wird man in den nächsten Jahren sicherlich noch mehr hören.
Mit einem Klassensieg in der H16 verabschiedete sich David Preis im allradgetriebenen Ford Sierra Cosworth in die Winterpause. Christian Paulus setzte sich im Honda Civic Type R in der stark besetzten Klasse N3 durch und verwies Sven Borgwardt (BMW 320is) und Alexander Kopp (Peugeot 206 RC) auf die weiteren Ränge. In der seriennahen Gruppe G entschied ebenfalls ein Wimpernschlag von gerade einmal 0,3 Sekunden zu Gunsten von Swen Dörre gegenüber seinem Markenkollegen Jochen Böhringer, der sich in der Anfangsphase einen kleinen Patzer leistete. Mit Stefan Petto im VW Polo wurde ein weiterer Youngster zum Sieger in der kleinsten verbesserten Klasse gekürt.
Die ohnehin schwierige Straßencharakteristik führte in Kombination mit den wechselhaften Witterungsverhältnissen zu manch verbogenem Blechkleid. Mit 77 Teilnehmern in Wertung fiel die Ausfallquote aber nicht überdurchschnittlich hoch aus und der Zeitplan konnte im Großen und Ganzen eingehalten werden. Für die längste Pause sorgte ein zerstörter Weidezaun, als Pferde und Kühe zu entwischen drohten.
Ergebnis Rallye Rund um Losheim 2010
01. Noller Rainer / Walz Uwe Mitsubishi Lancer Evo VIII MR 21:25,50
02. Berlandy Georg / Schaaf Peter BMW M3 E30 + 2,7
03. Fahrner Markus / Glatzel Sebastian Opel Kadett C Coupe + 43,8
04. Reiter Frank / Simon Marco BMW M3 E30 + 48,4
05. Zimmer Steve / Lanners Steve BMW M3 E30 + 54,6
06. Mysliwietz Lars / Stein Anja Citroen C2R2 Max + 55,3
07. Drews Immanuel / Steller Kai BMW M3 E36 + 59,4
08. Preis David / Bresser Karsten Ford Sierra Cosworth 4x4 + 1:11,0
09. Broschart Jörg / Piro Marcel Citroen C2R2 Max + 1:15,7
10. Griebel Marijan / Rath Alexander Suzuki Swift + 1:37,9
