Rallyesprint Helfenstein

Herzschlagfinale bei Premiere

Der AC Helfenstein feierte mit seinem ersten Rallyesprint eine gelungene Premiere, die mit einem Herzschlagfinale endete. Fritz Köhler landete knapp vor Urs Flum.

<strong>KNAPP VORN:</strong> Fritz Köhler setzt sich bei der Premiere des Rallyesprints Helfenstein durch

„Wir sind überrascht – positiv überrascht“, freute sich Rallyeleiter Franz Schulz mit Blick auf das mit 60 Fahrzeugen gut und qualitativ hochwertig gefüllte Fahrerlager. Nur wenige hundert Meter vom Rallyezentrum „Lämmerbuckel“ entfernt, befand sich der anspruchsvolle Rundkurs auf der Schwäbischen Alb. Wechselnde Asphaltbeläge und ebensolche Witterungsverhältnisse sorgten auch für ständig wechselnde Gripp-Verhältnisse. Trotz einer Vielzahl an Ausrutschern, gab es nur einem einzigen Ausfall zu beklagen…

 

Während am Morgen bei der Besichtigungsrunde die Sonne zwischen vereinzelten Wolken strahlte, ergoss sich ein starker Gewitterschauer pünktlich zum Start. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich bereits alle Fahrzeuge im Startpark und die Top-Favoriten hatten sich bei der Reifenwahl für Semi-Slicks entschieden! Die Hoffnung, dass sich die Witterungsverhältnisse durch „Zurück stempeln“ schnell verbessern würden, erfüllte sich nicht. Das Schweizer Ehepaar Urs und Cornelia Flum nutzten den Allradvorteil ihres Mitsubishis perfekt aus und lag nach dem ersten Wertungslauf in Front, doch hier waren sie nicht alleine. Markus Fahrner, der auf die Ansagen von Marcus Poschner vertraute, zeigte Fahrgefühl „par excellence“ und fuhr mit viel Finger- bzw. Fussspitzengefühl im PS-starken, aber nur heckgetriebenen C-Kadett exakt die gleiche Zeit. Beim zweiten Durchgang, der bereits wesentlich trockenere Bedingungen aufwies, geigten die beiden Rallyeurgesteine Klaus Otterbach und Roland Mai (ebenfalls C-Kadett) mächtig auf und brannten die Bestzeit in den Asphalt. Mit 1,5 Sekunden Rückstand folgte der „Feger“, der jetzt mit 1,5 Sekunden Vorsprung vor dem Schweizer-Duo die alleinige Führung übernahm.

 

Im letzten Durchgang, der mit einer zusätzlichen Runde befahren wurde, kam es zu einem wahren Herzschlagfinale. Fahrner presste, auf der jetzt vollständig abgetrockneten Piste, alles aus dem Wagen heraus und sah wie der sichere Sieger aus, doch mit dem Ziel vor den Augen knallte es plötzlich und der Motor hisste mit weisen Wolken die Fahne. „Wir rollten noch durchs Ziel der WP, doch dann war der Wagen aus eigener Kraft nicht mehr zu bewegen. Also schoben wir ihn bis ins Parc-Fermé, jetzt können wir wenigsten noch den Klassensieg feiern…“, ärgerte sich „Poschi“ sichtlich enttäuscht im Ziel. Aber auch für die Flums sollte es nicht ganz reichen. Von hinten stürmten Fritz Köhler und Petra Hägele im infernalisch brüllenden BMW M3 mit aller Macht nach vorne und gewannen mit 2,1 Sekunden Vorsprung die Veranstaltung. „Damit hätte ich nicht mehr gerechnet. Auf der ersten Prüfung hatte ich mich schlichtweg nicht getraut und sehr viel Zeit auf der Bremse verloren. Schade für Marcus, er hat eine tolle Show geboten und hätte verdient gewonnen“, zeigt sich der Öhringer KFZ-Meister als fairer Sportsmann. Als Gesamtdritte ließen sich Otterbach / May im schneeweißen C-Kadett im Ziel gebührend feiern.

 

Mit einer fulminanten Fahrt setzte sich Patrick Brenner im neonfarbenen BMW 318is gegen Carsten Proß (VW Golf) und Macus Müller (BMW) durch. Mit einer flotten und fehlerfreien Vorstellung landete Alexander Ebert im Mitsubishi Lancer Evo X als Sieger der seriennahen Gruppe G auf dem sechsten Gesamtrang. Nach seinem Ausflug ins Kornfeld zog Steffen Bader mit seinem wunderschönen Kadett C-Limo an dem Skoda Octavia von Peter Muschler vorbei und erreichte das Ziel in den Top 10. Das gleiche Prozedere in der Klasse F3B - hier setzte sich Immanuel Drews (auch ein Opfer des besagten Kornfeldes) im Duell der Compakt-BMWs mit 0,3 Sekunden gegen Nico Dehner durch. Steffen Schmid nutzte die Veranstaltung als letzten Test vor der Rallye Deutschland und gewann die Klasse N9 vor Melanie Schulz (beide Suzuki Swift). Die Teilnehmerstärkste Klasse war mit 15 Fahrzeugen einmal mehr die G18, die sich dank des VW Golf 2 – Cup im Baden-Württemberger Raum als kostengünstige Einstieg in den Rallyesport bewährt. Die tolle Stimmung innerhalb der Truppe animiert selbst Routiniers wie Roland Zak, sich mit den „jungen Wilden“ zu messen. In der Cup-Wertung setzte er sich gegen Florian Damm, Ralf Breitinger und Tina Damm durch. Der Klassensieg ging aber an einen Opel Corsa, der von Jürgen und Sven Glass gewohnt schnell auf der letzten Rille bewegt wurde.

 

Ergebnis 1. ADAC Helfensteier-Rallyesprint 2012

01. Köhler Fritz / Hägele Petra, BMW M3 11:43,1

02. Flum Urs / Flum Cornelia, Mitsubishi Lancer Evo 6.5 + 2,1

03. Otterbach Klaus / Mai Roland, Opel Kadett GTE + 11,8

04. Fahrner Markus / Poschner Marcus, Opel Kadett C + 14,7

05. Brenner Patrick / Rottweiler Jörg,  BMW E30 27,3

06. Ebert Alexander / Russ Armin, Mitsubishi Lancer Evo X + 27,4

07. Proß Carsten / Zahn Sascha, VW Golf 3 + 28,1

08. Müller Marcus / Oxenfart Julia, BMW 318is + 36,7

09. Gaiser Jochen / Lang Harald, Opel Ascona B + 37,5

10. Bader Steffen / Pfefferle Daniel, Opel Kadett C + 43,8

 

GALERIE:Die Bilder vom 1. Rallyesprint Helfenstein ...

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