Niebelungenring-Rallye

Herausforderung im Odenwald

Am Samstag kommt es zur Neuauflage der Nibelungenring-Rallye. Auf die Fahrer wartet eine neue Herausforderung im Odenwald.

<strong>MIT DABEI:</strong> Marco Koch im Opel Kadett C Coupe

Seit Mitte der neunziger Jahre spielte sich das Geschehen in der hessischen Rallyeszene zwischen Kassel und dem Rhein- Main Gebiet ab, mit Schwerpunkt Nord- und Osthessen. Südhessen war sozusagen „ein weißer Fleck“ in Sachen Rallyesport. Das wird sich am Samstag nach dem Tag der deutschen Einheit ändern.

 

Die Veranstaltergemeinschaft der 41. Nibelungenring-Rallye hat in monatelanger Vorbereitung in Zusammenarbeit mit den Genehmigungsbehörden drei verschiedene Wertungsprüfungen ausgearbeitet, die jeweils doppelt gefahren werden. Die frühere Traditionsveranstaltung im Landkreis Bergstraße wird wohl nur den älteren Rallyefahrern noch in vager Erinnerung sein. Insofern wird die Neuauflage im Bereich Odenwald zu einer neuen Herausforderung ohne sonderliche Streckenkenntnisse im Vorfeld.

 

Um 12.01 Uhr wird das erste Team in einer vom Veranstalter vorgegebenen Sollzeitwertung des sogenannten „Retro Rallye Cup“ mit Autos aus der Geschichte des Rallyesports bis Baujahr 1988 an den Start gehen. Dabei werden unter anderem Raritäten wie Porsche 911, Ford Escort MK II, Opel Kadett GT/E zu sehen sein. Hier haben sich unter anderem Hans- Günther Egner/Georg Götz im BMW 2002 tii, Reimund Patrizio/Joachim Weiss im Ford Escort 1300 GT, Edwin Bingel/Martin Bernhardt im Opel Ascona 400 und Markus Semmler/Harald Aßmus im Opel Ascona i 2000 angekündigt. Ab 13.01 Uhr folgt dann, im Beisein vom Landrat des Kreises Bergstraße und zugleich Schirmherr der Rallye, Matthias Wilkes, der Start des eigentlichen Bestzeitenfeldes.

 

Etwa 35 Kilometer mit 100 Prozent Asphalt auf Bestzeit, verteilt auf drei verschiedenen Wertungsprüfungen, sind in zwei identischen Schleifen vom Rallyezentrum in Erlenbach zu absolvieren. Den Anfang macht die knapp 4,5 Kilometer lange WP 1 und 4 „Übern Berg“. Nach dem Start im Bereich Raidelbach geht es über Knoden bis zum Ziel kurz vor Seidenbuch. Diese WP wurde bereits 1993 gefahren. Danach folgt die mit knapp 2,4 Kilometern Länge kürzeste Strecke als WP 2 und 5 mit der Ortsdurchfahrt von Schlierbach. Der Höhepunkt dürfte die Bergrennstrecke von Zotzenbach als WP 3 und 6 sein. Mit knapp 7,5 Kilometern Länge ist Zotzenbach die Königsprüfung mit etwa 60 Kurven. Nach der etwa halbstündigen Zwangspause an der Schule von Gadernheim an der B 47 folgt die zweite Schleife. Der erste Teilnehmer wird ab 17. 38 Uhr im Ziel in Erlenbach erwartet. An allen WPs sind jeweils zwei Zuschauerpunkte, teils mit Bewirtung, eingerichtet.

 

Als Vorwagen außer Wertung haben die beiden Mittelhessen Norbert Moufang aus Nidda im Opel Kadett C Coupe, Sebastian Wolf aus Lich im VW Golf Kitcar zugesagt. Routinier Moufang will nach langer Pause wieder „weiteres Fahrgefühl“ gewinnen. Der vierte Gesamtrang bei der Rallye Nordhessen vor drei Wochen bewies, dass der 52- Jährige kaum an Schnelligkeit eingebüßt hat. Wolf will nach einem Jahr Rallyepause mit seinem aus der österreichischen Meisterschaft stammenden ehemaligen Werks VW Golf Kitcar im Odenwald testen. Ebenfalls außer Wertung werden die beiden Lokalmatadore Matthias und Lukas Emig vom Team DMV Frankfurt einen Seat Ibiza an den Start bringen.

 

Prominenteste Starterin wird wohl Katja Poensgen sein, die als bisher einzige Frau Punkte in der Motorrad- WM holte. Die in Glattbach, nahe dem Rallyezentrum wohnende Poensgen, genießt somit einen gewissen Heimvorteil. Weniger auf besondere Streckenkenntnisse, als mehr auf fahrerisches Können darf beim Favoritenkreis auf den Gesamtsieg gesetzt werden. Dazu zählen Marco Koch/Stefan Assmann im Opel Kadett C Coupe, die mit dem Sieg beim Rallyesprint Lahn vor zwei Wochen ihre derzeitige Topform untermauerten. Mit Jörg Schuhey/Steffen Reith (Mitsubishi Lancer), Stefan  Moses/Stefan Lauth (BMW 320is), Martin Häring/Stefan Schork (Opel Manta) und den Brüdern Markus und Thomas Schmidtmeister (BMW 320is) haben sich weitere starke hessische Teams angesagt. Dagegen halten wollen die beiden Saarländer Frank Reiter/Cornelia Maass (Mercedes 190 E). Der Nennungsschluss ist am Samstagmorgen vor dem Start. Bis dahin kann sich in der Nennliste noch einiges tun. 

 

Weitere Informationen auch unter www.nibelungenringrallye.de

« zurück