Rallye News

'Heißer Herbst' im Junior-Cup

Rund um die geschichtsträchtige Wartburg wird vom 06. - 07. August die sechste Runde zum ADAC Rallye Junior Cup 2004 ausgetragen.

<strong>Heiße Action:</strong> Der Junior-Cup bei der Rallye Wartburg

Der 21-jährige Aaron Burkart reist im Peugeot 106 Rallye als Leader zur ADAC-Rallye Wartburg an. Doch mit 68 Zählern liegt er nur knapp vor Mathias Kuhnert (24, Lahstedt), der im Citroen Saxo VTS bislang 65 Zähler gesammelt hat. Nur einen Punkt dahinter rangiert der Pfälzer Sven Schädler (21, St. Martin) im VW Polo auf Platz drei. Lediglich 16 Punkte trennen die ersten sechs Plätze: Alles ist noch möglich und der härtesten Rallye-Schule Deutschlands steht ein heißer Herbst bevor.

 

?Kurz und knackig?, so könnte man die Aufgabenstellung für die ADAC-Junioren rund um die Wartburg bezeichnen. ?Bei nur 85 WP-Kilometern bleibt auch keine Zeit für taktische Spielchen?, erklärt Cup-Betreuer Harald Demuth, ?zudem sind die schnellen Asphaltprüfungen sehr anspruchsvoll, vor allem da sie kurvenreich und teilweise sehr wellig sind.? Fragt man die Cup-Teilnehmern nach ihren Zielen vor dem Auftritt in Eisenach, hört man die einhellige Meinung, ?Punkte sammeln, nicht um jeden Preis um den Sieg fahren, keinen Ausfall riskieren.? Doch die Taten werden diese Aussagen widerlegen. Wenn die Startflagge fällt, beginnt wie immer der Kampf um jede Zehntel Sekunde. Die Leistungsdichte ist derart hoch, selbst ein kleiner Fehler kostet sofort einige Plätze. Es wird spannend beim Cup-Lauf rund um die Wartburg.

 

?Es ist ein seltsames Gefühl, als erster der Junioren auf die Strecken zu gehen?, formuliert der Berliner Student Aaron Burkart seine Empfindungen, ?aber es ist ein Gefühl, an das ich mich gerne gewöhnen möchte.? Als Cup-Leader hat der DMSB-Junior das Privileg, die erste Startnummer im Cup zu tragen. Nach seinem Sieg beim letzten Lauf in der Eifel, ?endlich lief unser Auto mal ohne Probleme,? übernahm er auch die Gesamt-Führung. ?Auf die Veranstaltung rund um die Wartburg freue ich mich, denn diese anspruchsvollen Prüfungen gefallen mir und kommen auch meinem Auto entgegen.? Doch die Cup-Spitze ist eng zusammengerückt. Hinter Mathias Kuhnert, der in der Eifel mit seiner eigenen Leistung und der seines Saxo's haderte, lauert Sven Schädler. Der Pfälzer DMSB-Junior ist der einzige aus der Spitzengruppe, der bislang bei jeder Veranstaltung punkten konnte. Technische Probleme und ein Fahrfehler beim Auftaktlauf verhinderten jedoch eine optimale Punkte-Ausbeute. Mit einem dritten und einem zweiten Platz bei den beiden letzten Läufen schob er sich jedoch in die Cup-Spitze. ?So könnte es ruhig weitergehen?, rechnet der Pfälzer, ?aber ich darf auch nicht zuviel riskieren, denn einen Ausfall kann ich mir nicht leisten.? Schädler führt zudem die interne Wertung für den besten Neueinsteiger an. Platz zwei bei den Rookies hat Rudi Hachenberg (19, Wermelskirchen) inne vor Maike Suhr.

 

Maike Suhr, die einzige Dame im Feld der ADAC-Nachwuchsserie, hält sich in ihrem ersten Rallye-Jahr in den Top-Ten der Cup-Wertung. Die Ex-Rundstrecken-Pilotin feiert am Sonntag nach der Veranstaltung ihren 21. Geburtstag. Ihre Wünsche sind bescheiden: ?Es wäre schön, wenn alles funktioniert und ich ein ordentliches Resultat heimfahren könnte, aber ein wenig Bammel habe ich schon. Ich bin schon zweimal an meinem Geburtstag Rennen gefahren, und so richtig geklappt hat es nie.? Doch diesmal ist alles anders. Die Rallye ist am Tag vor ihrem Wiegenfest und die Siegerehrung wäre eine gute Gelegenheit, in den Geburtstag hinein zu feiern. Denn bei aller Konkurrenz auf der Strecke: Im gemeinsamen Feiern sind die ADAC-Junioren auch eine Klasse für sich.

 

Bei der Prognose des Wartburg-Siegers darf man nicht nur die Spitze der Tabelle im Visier haben. Auch im hinteren Cup-Feld lauern einige Piloten, die immer für eine vordere Platzierung gut sind. So auch die beiden Berliner Cup-Routiniers Matthias Prillwitz (27, VW Polo) oder Niels Kunze (25, Citroen Saxo). Beide sind in dieser Saison regelrecht vom Pech verfolgt. Sie haben allerdings wie auch Aaron Burkart den Vorteil, diese Veranstaltung schon einmal bestritten zu haben.

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