Osterburg-Rallye

Heimsieg von Patrick Hünniger

Patrick Hünniger gewinnt die 40. ADMV-Osterburg-Rallye nach einem packenden Dreikampf knapp vor Rudi Reindl und Rainer Noller.

<strong>SIEG:</strong> Patrick Hünniger gewinnt im Wallenwein-Subaru sein Heimspiel

Zum 40-jährigen Jubiläum starten in Steinsdorf 95 Teams - 20 werden das Ziel nicht sehen - zum Asphalt-Sprint in Ostthüringen. Ein extrem welliges, kurven- und kuppenreiches Teilstück der neuen WP 1+4 fordert sofort hohe Konzentration. Für die drei Start-Ziel-Prüfungen gibt es vier heiße Anwärter auf den Gesamtsieg. Rainer Noller kommt erstmals zu einer Rallye 200 nach Thüringen und hat Stefan Kopczyk als Co dabei (der nur 5 km von der WP 1 entfernt aufgewachsen ist!). Der Bayer Rudi Reindl und der Thüringer Raphael Ramonat setzen ihr Mitsubishi-Dauer-Prestigeduell fort. Und der Weidaer "Local Hero" Patrick Hünniger hat Sandro Wallenweins Subaru Impreza gemietet, mit der zwei Wochen zuvor bei der Thüringen-Rallye Vierter wurde.

 

Die neue Auftaktprüfung bei Wildetaube holt sich Noller vor Hünniger. Reindl, üblicherweise sofort auf vollen Touren, wird nur Dritter, weil er ein Wegedreieck außen umfährt statt direkt. Ramonat verliert den Turboschlauch und fällt aussichtslos zurück. Die Osterburg-Königsprüfung von Schüptitz nach Rohna gewinnt Hünniger mit einer Zehntel vor Noller und fliegt dabei im 126er Schnitt über die Berg- und Talbahn. Noller verliert die Führung durch Motoraussetzer auf der dritten Prüfung durch Forstwolfersdorf. Hünniger erreicht als Spitzenreiter die Halbzeitpause in Weida, doch Reindl ist durch die Bestzeit bis auf 1,3 Sekunden herangekommen. Der Bayer übernimmt nach de vierten Prüfung sogar die Spitze, doch Hünniger quetscht sich auf den beiden letzten Prüfungen wieder an Reindl vorbei. Noller knallt zwei Bestzeiten im zweiten Umlauf auf den welligen Asphalt und verpasst Reindl nur um drei Zehntel. Für Patrick Hünniger und René Sebesta bedeutet der Sieg beim Osterburg-Jubiläum den ersten Gesamtsieg ihrer Karriere.

 

Hinter den Allrad-Turbo-Boliden zieht Bernd Michel mit seinem Opel Astra einsam seine schnellen Kreise und wird als bester Fronttriebler Vierter. Mark Muschiol gewinnt die Zweiliter-Klasse der Gruppe N/F und lässt noch den Escort Kit Car des Vorjahressieger Jan Horlbeck hinter sich. Den Sprung unter die ersten Zehn schafft Dirk Knüpfer im 1600er Skoda Felicia, der überraschend den Klassensieg gegen Carsten Wiegand im VW Lupo erkämpft, mit 8 Sekunden Vorsprung. In der mit 16 Fahrzeugen stark besetzten 1300er Klasse der Gruppe H holt sich Jan Rößner (Suzuki) den vierten Saisonsieg vor Stephan Monté (Micra) und Youngster Tomi Amling (Polo), während bei den Trabis Mario Keller deutlich vor Chris Raupach und Andreas Schramm liegt. Mario Kunstmann freut sich über den Sieg in der Gruppe G, mehr noch über die gute Leistung seiner erst 15-jährigen Tochter Julia auf seinem heißen Sitz - bei ihrer ersten Rallye! In der ADMV-Rallye-200-Meisterschaft übernimmt Jan Rößner die alleinige Führung vor Andreas Schramm, Mirko Graf (dritter Saisonsieg im Saxo), Uwe Joachim und Tina Wiegand.

 

Die erste Schleife der Osterburg-Rallye verläuft turbulent, ein Motorplatzer und drei heftige Ausritte verursachen Lücken und Verzögerungen; ein Micra-Team wird mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, die anderen Fahrer bleiben unversehrt. Der zweite Durchlauf geht bei trockener Piste ohne Lücken und völlig glatt über die Bühne, leichter Regen fällt erst nach Zielankunft. Im Festzelt wird neben den Fahrern auch der 71-jährige Rallyeleiter Willy Naumann geehrt; er hat alle vierzig Rallyes mitorganisiert, davon 35 als Chef, und erhält donnernden Applaus. In zwei Punkten unterscheidet sich die 40. Osterburg-Rallye nicht von den Vorangegangenen: Es gibt jede Menge Pokale. Die riesige Campingwiese in Steinsdorf verwandelt sich für zwei lange Abende zur Partymeile.

 

Ergebnis 40. ADMV-Osterburg-Rallye am 25. Juni 2011:

01. Patrick Hünniger/René Sebesta, Subaru Impreza N15, N3A, 16:50,9
02. Rudi Reindl/Michael Ehrle, Mitsubishi Evo 7, H16, + 1,3
03. Rainer Noller/Stefan Kopczyk, Mitsubishi Evo 8, N3A, + 1,6
04. Bernd Michel/Karsten Bendig, Opel Astra GSi, H14, + 32,7
05. Joachim Meinzer/Clemens Schmidt, Ford Sierra Cosworth, H16, + 49,1
06. Mark Muschiol/Julia Siegel, Renault Clio Ragnotti, N8, + 1:13,5
07. Mario Kunstmann/Juli Wolanski, Mitsubishi Evo 7, G21, + 1:18,4
08. Jan Horlbeck/Enrico Lenk, Ford Escort RS 2000, H14, + 1:26,6
09. Michael Luck/Lars Israel, VW Golf GTI 16V, H14, + 1:27,0
10. Dirk Knüpfer/Anka Gallitzendörfer, Skoda Felicia, H13, + 1:30,7

 

GALERIE: Die Bilder der Osterburg-Rallye 2011 ...

 

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