Reckenberg-Rallye

Heimsieg für Knöbel

Nach einem dramatischen Dreikampf mit vier Führungswechseln gewinnt Holger Knöbel die 30. ADAC-Reckenberg-Rallye rund um seine Heimatstadt Rheda-Wiedenbrück.

<strong>HEIMSIEG:</strong> Holger Knöbel setzt sich knapp durch

Walter Gromöller hat die Reckenberg-Rallye in den beiden vergangenen Jahren als Gesamtsieger beendet und startet mit seinem Opel Ascona 400 mit der Nummer 1 vor dem aktuellen Masters-Spitzenreiter Holger Knöbel im Subaru Impreza. Den beiden Favoriten stiehlt jedoch zunächst der 26-jährige Torben Nebel die Show. Mit dem Ravenol-gesponsorten Ex-Wallenwein-Impreza setzt der Detmolder auf dem britischen Militärflugplatz die erste Bestzeit, muss nach WP 2 bei Harsewinkel die Spitze an Gromöller abgeben, übernimmt in der WP 3 bei Herzebrock erneut die Spitze und kommt als Führender in die Pause. Mit 1,5 Sekunden Rückstand folgt Knöbel auf Rang 2, nachdem er den Start leicht verschlafen hat. Gromöller hat zwei Bestzeiten hingelegt, aber in der dritten Prüfung mit einer stotternden Benzinpumpe 14 Sekunden eingebüßt; dennoch liegt er nur drei Sekunden hinter Knöbel.

 

Und Gromöller attackiert. Auf dem Rundkurs Lintel holt er sich seine dritte Bestzeit und schiebt sich mit einer Zehntelsekunde an Knöbel vorbei. Dabei fliegt ihm der Keilriemen weg, den er nach dem Stopp eigenhändig wechseln muss. Verschwitzt erscheint er gerade noch rechtzeitig an der Zeitkontrolle vor der letzten Prüfung, die als einzige zweimal durchfahren wird. Sie liegt offensichtlich Holger Knöbel besonders gut; wie schon beim ersten Durchgang setzt er auch beim Finale die Bestzeit und feiert seinen ersten Reckenberg-Sieg vor Walter Gromöller, der seinen elften(!) Reckenberg-Erfolg um 1,5 Sekunden verpasst. Torben Nebel kann beim Endspurt nicht ganz mithalten, schafft aber als Dritter sein erstes Podium.

 

Hinter dem wilden Westfalen-Trio erreicht ein Mitsubishi-Trio das Ziel. Raphael Ramonat ist mit Platz 4 zufrieden, testet er doch das Schotter-Fahrwerk für die Lausitz-Rallye. Der Hesse Bodo Friebertshäuser – mit einigem technischen Kummer – und der Brandenburger Ken Milde belegen die Plätze 5 und 6 vor Michael Bieg, der im BMW 320 die 2-Liter-Klasse gewinnt. Lokalmatador Rolf Schackenberg wird im Golf auf Rang 8 bester Fronttriebler. Matthias Homuth hat seinen Kadett aus der Garage geholt und beherrscht die 2-Liter-Klasse der seriennahen Fahrzeuge überlegen.

 

Die Youngtimer-Trophy, mit 24 Teams in Ostwestfalen am Start, erlebt einen Führungswechsel. Norbert Zaremba verliert die Spitze durch einen sechsminütigen Graben-Stopp auf WP 2. Mit Klassensiegen ziehen Helmut Spangenberg (Golf I) und Paul Jerlitschka (Ford Escort) an ihm vorbei, Walter Gromöller schließt auf. Diese vier Fahrer werden beim Finale, der Rallye Köln-Ahrweiler, den Titel untereinander ausmachen.

 

Im Volvo Original Cup liefern sich der Schwede Ingemar Thelander und der junge Philipp Knof, beide im 940, ein packendes Duell. Thelander liegt bis zur Halbzeitpause knapp vorn, doch im Endspurt fliegt Knof an ihm vorbei und gewinnt mit vier Sekunden Vorsprung. Die Verfolger Andreas Leue und Sigi Mayr liegen über 40 Sekunden zurück.

 

Mit 42 Teams ist die Gleichmäßigkeitsprüfung hervorragend besetzt. Das Ehepaar Pfohe (Opel Corsa A) ist auch in Westfalen nicht zu schlagen. Auf den Plätzen landen Rainer Schlesinger (BMW 1602), Ulrich Weltken (Mitsubishi Lancer) und Lothar Köhler (Opel Kadett C).

 

97 Teams bei der Rallye 200, 42 historische Fahrzeuge vorneweg – die fünfte Auflage der „neuen“ Reckenberg Rallye erweist sich als sehr populär. Der Zeitplan gerät zwar um rund eine Stunde in Verzug - vor allem, weil ein „Histo“ auf WP 2 einen Mast fällt. Mit fünf verschiedenen Wertungsprüfungen haben sich die Veranstalter viel Mühe gemacht, ein gelungener Show-Start in der Rhedaer Altstadt und ein neues funktionelles Rallyezentrum runden das sehr gute Bild ab.

 

Ergebnis 30. ADAC-Reckenberg-Rallye am 24. September 2011:


01. Holger Knöbel/Thomas Mönkemöller, Subaru Impreza STI, F3A, 20:13,5

02. Walter Gromöller/Klaus Brökelmeier, Opel Ascona 400, Y36, +1,5

03. Torben Nebel/Frank Römer, Subaru Impreza N12, N3A, +6,3

04. Raphael Ramonat/David Krug, Mitsubishi Evo 6, H16, +18,9

05. Bodo Friebertshäuser/Timo Rau, Mitsubishi Evo 8, F3A, +34,1

06. Ken Milde/Michael Mai, Mitsubishi Evo 6, F3A, +35,9

07. Michael Bieg/Bernd Birkholz, BMW 320is, H14, +36,4

08. Rolf Schackenberg/Sascha Birko, VW Golf GTI 16V, H14, +59,9

09. Michael Schmiemann/Horst Feldmann, Opel Kadett, H15, +1:03,4

10. Matthias Homuth/Matthias Jung, Opel Kadett, F8, +1:05,5

 

« zurück