Die erste Schotter-Rallye 200 des MSC Emmersdorf bietet den 80 Teams drei verschiedene Rundkurse: ein kleiner Rundkurs mit relativ viel Asphalt als Vorspeise, eine 10 km lange Rundkurs-Prüfung auf herrlichen Waldwegen als Hauptgang und ein Zuschauer-Rundkurs in einer Kiesgrube, nur 300 Meter von Rallyezentrum entfernt, als Nachspeise. Die Königsprüfung 2+5 im Privatwald, Kurve an Kurve, ist unglaublich herausfordernd, bei zweieinhalb Runden allerdings auch heikel wegen der Staubentwicklung und des Auflaufens. 51 Teams erreichen das Ziel.
Als der finnische Favorit Jaakko Keskinen auf der ersten Prüfung mit seinem Mitsubishi Lancer Evo 10 an einem Abzweig vorbeischießt, kann der österreichische Mitfavorit Manfred Pfeiffenberger die Führung im Evo 9 übernehmen vor dem Coburger Michael Dinkel im Evo 7. Doch Keskinen rückt die Verhältnisse sofort zurecht und gewinnt den ersten Durchgang im Wald mit 17 Sekunden Vorsprung auf Dinkel und 22 auf Pfeiffenberger. Im zweiten Durchgang setzten Jaakko Keskinen und Juha Heikkilä alle drei Bestzeiten und holen sich souverän den dritten Sieg beim dritten Schotter-Cup-Lauf der Saison 2010. Michael Dinkel und Michael Bayer steigern sich in der zweiten Schleife kräftig, ziehen an Manfred Pfeiffenberger und Ursula Mayerhofer vorbei und feiern mit Platz 2 das beste Ergebnis seit ihrem Comeback vor zwölf Monaten.
Auch auf Platz vier landet ein Mitsubishi, gefahren von dem erst 21-jährigen Fabian von der Heyden, der in Aldersbach seine erste Schotter-Rallye bestreitet. Dahinter gelingt den beiden Österreichern Wolfgang Schmollngruber und Michael Klotz, beide im Mazda 323 GTR, ein Doppelsieg in der Gruppe H. Der beste Fahrer ohne Allradantrieb wird Achter: Markus Stadler kommt mit Alois Scheidhammers "altem" Kadett GSi (das Schotter-Cup-Siegerauto von 2008) prächtig zurecht und hat bei den 2-Liter-Autos der Gruppe H die Nase knapp vor Thomas Schultz im D-Kadett und Marek Goldbohm im Golf, der auf der zweiten Runde mit Getriebeproblemen kämpft. Lokalmatador Alois Scheidhammer setzt beim Heimspiel den Diesel-Astra ein. Er jagt den Fronttriebler auf Gesamtrang 10 und gewinnt somit die 3-Liter-Klasse der "Seriennahen" vor den Allradler von Norbert Krämer (BMW) und Michael Path (Audi).
Bei den 2-Liter-Autos, einmal mehr die stärkste Klasse, liefern sich die 318is-Cup-Piloten heiße Kämpfe um jede Sekunde. Als am BMW des Schotter-Cup-Leaders Sebastian Vollak auf WP 4 die Hinterachse schlapp macht und Felix Weisert nach einem Querlenkerbruch in WP 5 von der Piste rutscht, kann sich Günther Werner mit einem tollen Endspurt gegen Sascha Kilb, den früheren Cup-Sieger Jörg Dörre und Heiko Scholz durchsetzen. Günther Werner und sein Co Hans-Peter Schmitz übernehmen damit die Tabellenführung im Schotter-Cup und im 318is-Cup.
Ergebnis 9. Emmersdorfer ADAC Baron-von-Aretin-Rallye
01. J. Keskinen/J. Heikkilä, Mitsubishi Evo 10, NF-5, 24:30,9 Min.
02. M. Dinkel/M. Bayer, Mitsubishi Evo 7, NF-5, +23,7
03. M. Pfeiffenberger/U. Mayerhofer, Mitsubishi Evo 9, NF-5, +43,0
04. F. v.d.Heyden/A.Rettenbeck, Mitsubishi Evo 8, NF-5, +1:18,5
05. W. Schmollngruber /, T. Hinterberger, Mazda 323, H-16, +1:18,7
06. M. Klotz/Ch. Eichhorner, Mazda 323, H16, +1:22,5
07. R. Grübl/J. Wallner, Ford Escort Cosworth, H-16, +1:29,4
08. M. Stadler/M. Bonhage, Opel Kadett GSi 16V, H-14, +1:34,1
09. T. Schultz/M. Schultz, Opel Kadett D 16V, H-14, +1:37,2
10. A. Scheidhammer/W. Trautmannsberger, Opel Astra, NF-4, +1:39,1
GALERIE: Die Bilder der 9. Baron-von-Aretin-Rallye ...
