Rallye News

Hattrick für Frank Richert

Nach einem spannenden Zweikampf mit Olaf Dobberkau holt sich Frank Richert den dritten Sieg in Folge bei der Gravellandrallye.

<strong>SIEGER:</strong> Frank Richert und Ehefrau Doreen Plischkaner gewinnen

Richert und seine Ehefrau Doreen Plischkaner überraschen auf der ersten Wertungsprüfung durch den Tagebau Meuro ihren Gegner Dobberkau, dessen Co Helmar Hinneberg zugibt: ?Wir hätten gleich richtig zur Sache gehen sollen.? Den 8-Sekunden-Rückstand kann Dobberkau jedoch auf den beiden neuen Prüfungen im Tagebau Kostebrau wettmachen und führt in der Halbzeitpause mit 7 Zehntelsekunden vor Richert. ?Wir haben es etwas locker angehen lassen,? kommentiert der Berliner den Verlust der Führung.

 

Dann beißt er förmlich ins Lenkrad und sorgt auf der WP 4 für die Vorentscheidung, als er dem Mitsubishi-Piloten fast 9 Sekunden abnimmt. Die Bestzeitverteilung von 3:3 spricht für die Ausgeglichenheit an der Spitze. Im Ziel haben die Richerts im roten Ford Escort einen knappen Vorsprung von 8 Sekunden und sorgen ? nach Dobberkaus Sieg in Wittenberg ? für den Gleichstand im Duell der Schotter-Cup-Giganten.

 

Mit klarem Rückstand auf die Spitze sichert sich Wolfgang Meierholz im Gruppe-N-Lancer den dritten Rang. Sofort nach der Zieldurchfahrt eilt er nach Hause zum härtesten Fight des Wochenendes ? gegen das Elbe-Hochwasser in seiner Heimatstadt Wittenberge.

 

Obwohl 12 Turbo-Allradler in Senftenberg starten, landet schon auf Rang 4 der erste Fronttriebler, der Gruppe-N-Opel Astra OPC von Honda-Schreck Bernd Knüpfer. Mit unglaublichem Tempo bringt er die Meute der sieggewohnten BMW 318 schier zur Verzweiflung. Die BMW sorgen allerdings ? wie immer ? für einen unglaublich harten Fight untereinander. Wittenberg-Sieger Patrick Schmidt verzeichnet seinen üblichen kleinen Ausritt, der Bayer Rudi Weileder stöhnt über die schnellen Pisten. Sven Hasselbach kollidiert in der WP 2 mit einem Reh, was dem Reh das Leben und dem Kördorfer eine Beule und 9 Sekunden kostet. Die beiden Cup-Chefs Andreas Gerst und Thomas Kleinwächter fahren fast die gleichen Zeiten ? mit einer Ausnahme. Während Kleinwächter die WP 1 verschläft, ist Gerst sofort voll da und auf dem Klassiker ?Stellwerk? um 8 Sekunden schneller; am Ende verbleiben ihm davon 4 Sekunden. Mit den Plätzen 6, 8, 9, 10 und 11 zeigt die IG-318-IS eine tolle Mannschaftsleistung, mit Dirk Klemund im Subaru Impreza mit defektem Stoßdämpfer mitten drin.

 

Bei den Volvos diktiert Holger Knöbel im 740er das Tempo bis zur Halbzeit; dann reißt er sich bei einem Ausritt ein Rad ab. Jochen Walther nimmt die Chance wahr und treibt seinen weißen 240er zum Klassensieg vor Mirco Path im Audi 90 Quattro. Eine hinreißende Show zeigt der 24-jährige Schwede Johan Karlsson. Seinen Volvo 244 in Gruppe-H-Trimm und rund 220 PS lässt der Wikinger nach Herzenslust über den Schotter fliegen und wird ? zwischen Knüpfer und Gerst ? Fünfter.

 

Ein abgerissenes Rad am Kadett von Alois Scheidhammer, ein Getriebeschaden am Golf von Sigi Damm und ein technischer Defekt an Klaus Teichmanns Nissan Almera erleichtern dem Thüringer Golf-Treter Heiko Scholz den Sieg in der stark besetzten 2-Liter-Klasse der Gruppe H vor dem Lausitzer Marek Goldbohm, ebenfalls Golf. Scholz? Clubkamerad Markus Künkel verpasst den Gruppe-G-Sieg im frontgetriebenen Golf G60 nur um gut 8 Sekunden gegen den Berliner Klaus Schwantes im Subaru Legacy. Bei den Trabis siegt erneut Martin Christ vor Jeffrey Wiesner.

 

Die vierte Ausgabe der ADAC/PRS-Gravellandrallye erlebt mit 116 Startern ein volles Feld, 87 Teams erreichen das Ziel. Die zwei neuen Prüfungen sind schnell, teilweise sogar sehr schnell; die Fahrer bezeichnen sie als hart und sehr anspruchsvoll. Die Organisation besticht durch ein funktionelles Rallyezentrum, klar geregelte Abfahrbedingungen und pünktlichen Ablauf. Gut bedient werden auch die Zuschauer: Mit einer vorbildlichen Ausschilderung können sie in Kostebrau eine Zuschauerzone erreichen, von der die komplette Prüfung 3+6 mit der spektakulären Bergaufpassage am Ziel einzusehen ist.

 

Ergebnis 4. ADAC/PRS-Gravellandrallye

01. Richert/Plischkaner, Ford Escort Cosworth, H15, 21:01,6 Minuten

02. Dobberkau/Hinneberg, Mitsubishi Lancer E5, H15, + 8,9 Sek.

03. Meierholz/Schumann, Mitsubishi Lancer E6, N5, + 1:36,8 Min.

04. Knüpfer/Hirsch, Opel Astra OPC, N3, + 1:58,2 Min.

05. Karlsson/Johansson, Volvo 244, H14, + 2:07,2 Min.

06. Gerst/Ziegler, BMW 318is, N3, + 2:07,7 Min.

07. Klemund/Wichura, Subaru Impreza STI, N5, + 2:10,5 Min.

08. Kleinwächter/Müller, BMW 318is, N3, + 2:11,6 Min.

09. Hasselbach/Meyer, BMW 318is, N3, + 2:21,0 Min.

10. P.Schmidt/R.Schmidt, BMW 318is, N3, + 2:31,0 Min.

« zurück