DRC 2018

Göttig knapp vor Keil in Hessen

Die Rallye Hessisches Bergland, zweiter Lauf in der Nord-Region des DMSB Rallye Cups, steht im Zeichen eines Duells zwischen Stefan Göttig im Evo 9 und Konstantin Keil im Citroen DS3. Auf den schnellen Landstraßen Nordhessens gewinnt Göttig die „Kasseler Stadtmeisterschaft“ mit zehn Sekunden Vorsprung vor Keil.

Zwei Wochen nach dem Cup-Auftakt mit der Werra-Meißner-Rallye findet der zweite Cup-Lauf in der Nord-Region nur 40 Kilometer entfernt zwischen Melsungen und dem Knüllgebirge statt. Das Nennergebnis ist mit 46 Nennungen zwar besser, aber dennoch mager. Schon vor dem Start verliert die Rallye zwei Mitfavoriten. Jörg Schuhej hat sich eine schwere Grippe eingefangen und muss am Donnerstagabend absagen. Axel Nörenberg kommt mit seinem BMW M3 CSL nicht durch die Technische Abnahme. Auf dem Melsunger Marktplatz – eine stimmungsvolle Kulisse – rollen am Samstagmittag dann 38 Fahrzeuge durch den Startbogen.

Konstantin Keil, diesmal wieder mit Steffi Fritzensmeier im Citroen DS3, legt einen Blitzstart hin und gewinnt die beiden ersten 5-km-Prüfungen. Sein Konkurrent Stefan Göttig kontert auf dem leicht veränderten Klassiker bei Großropperhausen und startet mit einer knappen Sekunde Vorsprung zur Königsprüfung im Knüll, der 15 km lange Start-Ziel-Prüfung „Seigertshausen“. Stefan Göttig und sein Copilot Manfred Klemme fegen im 114er Schnitt über die Landstraßen und erreichen die Halbzeitpause mit zehn Sekunden Vorsprung auf Keil. Die Werra-Meißner-Sieger Dennis Rostek und Tobias Braun (Evo 10) bekommen diesmal keinen Stich gegen das Spitzenduo und liegen bei Halbzeit als Dritte schon 40 Sekunden zurück. 

In der zweiten Schleife werden die beiden Knüll-Prüfungen zuerst gefahren. Göttig setzt erneut beide Bestzeiten. Keil verliert jedoch weniger Zeit als vorher und schöpft noch einmal Hoffnung, als der Mitsubishi-Pilot in der vorletzten Prüfung zehn Sekunden einbüßt. Doch Stefan Göttig und Manfred Klemme machen mit ihrer fünften Bestzeit alles klar und holen sich den Gesamtsieg der Rallye Hessisches Bergland mit zehn Sekunden Vorsprung auf Konstantin Keil und Steffi Fritzensmeier. Rostek wird Dritter und übernimmt die alleinige Führung im DMSB-Rallye-Cup – für mehr als vier Monate, denn er nächste Lauf findet erst im August statt! 

Die 2-Liter-Klasse sorgt für Salz in der Suppe. Marcel Schuhej, der Auftaktsieger, rollt schon in der zweiten Prüfung mit technischem Defekt aus. Klaus Osterhaus (Toyota GT86) kämpft lange Zeit mit Sebastian Lang (Ford Fiesta) um Platz 2 in der Klasse; doch nach WP 6 will der rote Japaner nicht mehr anspringen; Osterhaus fällt aus. Mit einer faustdicken Überraschung wartet der junge Nordhesse Maurice Naumann auf, der gerade erst seine zweite Saison am Lenkrad beginnt. Naumann und sein Co Thorsten Wentow fahren vom Start weg an der Spitze der Königsklasse, gewinnen im Honda Civic R mit mehr als einer Minute Vorsprung und erreichen am Ende einen ausgezeichneten vierten Gesamtrang, noch vor den Thüringern Martin Wagner und Alexander Rödiger (Evo 7) sowie ihren Landsleuten Nick Heilborn und Benjamin Melde (BMW M3), die sich nach dem Werra-Meißner-Ausrutscher beim zweiten Lauf zur Thüringer Meisterschaft mit einem Klassensieg schadlos halten. Den zweiten Platz in der 2-Liter-Klasse sichern sich Sebastian Lang und Meike Zettl, den dritten Platz ihre Markenkollegen Hannes Arndt und Christof Wagner vor Steffi Zorn und Thomas Puls im Renault Clio.

27 Teilnehmer erreichen das Ziel in Malsfeld. Der einzige Abflug endet glimpflich – mit leichten Prellungen. Bei milden Temperaturen, viel Sonne und trockenen Pisten verläuft die Rallye Hessisches Bergland exakt im Zeitplan. Über einen Punkt freut sich Rallyeleiter Helmut Eberhardt ganz besonders: „So viele Zuschauer wie heute sind schon seit Jahren nicht mehr zu den Prüfungen gewandert.“ 

Nach dem Rallye-70-Feld starten 35 Teams zu Historic-Rallye. Die Favoriten Rainer Schlesinger und Horst Diemer (BMW 2002) wachsen förmlich über selbst hinaus. Bei acht Prüfungen beträgt ihre gesamte Abweichung lediglich 0,46 Sekunden – also im Durchschnitt sechs Hundertstel je Lichtschranke! Auch die Zweiten, Meike Peters und Hans Röhrs im Golf II, schaffen mit 0,92 Sekunden ein Spitzenergebnis. Auf dem dritten Platz landet ein weiterer BMW 2002 mit Johannes Deeke und Meinolf Becker.

Ergebnis ADAC-Rallye Hessisches Bergland

1.Stefan Göttig / Manfred KlemmeMitsubishi Evo 9F138:06,6
2.Konstantin Keil / Steffi FritzensmeierCitroen DS3 R3TRC3+10,9
3.Dennis Rostek / Tobias BraunMitsubishi Evo 10F1+1:19,0
4.Maurice Naumann / Thorsten WentowHonda Civic RF5+1:28,9
5.Martin Wagner / Alexander RödigerMitsubishi Evo 7F1+2:11,9
6.Nick Heilborn / Benjamin MeldeBMW M3 E36F4+2:32,9
7.Sebastian Lang / Meike ZettlFord Fiesta STF5+2:34,2
8.Kevin Heiderich / Jan PfennigBMW M3 E36F2+3:23,1
9.Carsten Alexy / Yannik GüntherAudi S2 QuattroC18+3:32,5
10.Hannes Arndt / Christof WagnerFord Fiesta STF5+3:37,0
11.Axel Schmitt / Andre RiedlMitsubishi Evo 10F1+3:43,9
12.Stephanie Zorn / Thomas PulsRenault Clio II RSF5+3:58,7

Zwischenstand DMSB Rallye Cup – Region Nord: 1. Rostek, 43 Punkte; 2. Dulleck, Potthast je 36; 4. Arndt 30, 10. Keil, Schuhej, S.Göttig, Heilborn, Schmidt, Naumann, Wackernagel, je 25 Punkte

Die nächsten Läufe: Oster-Rallye Tiefenbach am 31. März (Süd), Holsten- Rallye 4. August (Nord)

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