Limes-Rallye

Gerber holt den Audi raus

Seit einem halben Jahr ist Michael Gerber stolzer Besitzer eines Audi S1. Zur Limes-Rallye wird er erstmals damit Gas geben.

<strong>PREMIERE:</strong> Michael Gerber führt zum ersten Mal seinen neuen Audi S1 aus

Seine erste Karriere endete, bevor sie begonnen hatte. Der für Walter Röhrl anlässlich der Rallye Akropolis 1986 gebaute Audi wurde nie eingesetzt, weil sich das Ingolstädter Werksteam kurz zuvor aus der Weltmeisterschaft zurückzog. 23 Jahre musste der ca. 600 PS starke  Allrad Bolide deswegen auf seine Jungfernfahrt warten. Am 29. August ist es endlich soweit. Im Rahmen der 19. ADAC Limes Rallye feiert der Audi Sport quattro S1, so die offizielle Bezeichnung, sein Comeback.

 

Mit dem Licher Michael Gerber am Steuer startet der legendäre Audi bei der ADAC Limes Rallye rund um Hungen als Vorausfahrzeug vor dem eigentlichen Teilnehmerfeld. „Mir geht es vor allem darum, die frisch restaurierte Technik einer Feuertaufe zu unterziehen“, sagt der frühere Rallyeprofi. „Und natürlich darum, den Fans eine tolle Show zu bieten.“

 

Dass der 46-Jährige, der eine auf automobile Themen spezialisierte Dienstleistungsagentur in Lich leitet, für die Premiere ausgerechnet die Limes-Rallye ausgesucht hat, kommt nicht von ungefähr. „Beim AMC Hungen habe ich meine Motorsportkarriere begonnen“, erzählt der zweifache Deutsche Vizemeister. „Bis heute habe ich den Kontakt gehalten, wir haben schon in der Vergangenheit ähnliche Aktionen auf die Beine gestellt.“ So können sich die Besucher und Fans der Limes-Rallye nicht nur auf moderne Fahrzeuge freuen, die auf den sechs Wertungsprüfungen auf Bestzeitenjagd gehen, sondern mit dem ersten Einsatz von Walter Röhrls 1986er Werks-Audi einen beinahe schon historischen Motorsportmoment erleben.

 

Zumal der letzte von insgesamt nur 20 gebauten Audi Sport quattro S1 mit einem ganz besonderen technischen Leckerbissen aufzuwarten hat. Der Allradler ist mit einem Porsche-Doppel-Kupplungsgetriebe (PDK) ausgerüstet, dem Vorläufer heute in Serienfahrzeugen weit verbreiteten Halbautomatiken. „Geschaltet wird ohne das Kupplungspedal zu treten“, beschreibt Michael Gerber. „Der Gangwechsel wird lediglich durch ziehen und drücken des Schalthebels vorgenommen.“ Diese 1986 revolutionäre Technik spart bei jedem Schaltvorgang einige Sekundenbruchteile und hält außerdem den Turbomotor auf Drehzahlen. Nur so ist eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in 2,9 Sekunden möglich. „Man kann gar nicht so schnell den Schalthebel ziehen so wie das Auto beschleunigt“, staunte Gerber nach der ersten Probefahrt.

 

Das hochkomplizierte Getriebe bereitete bei der Restaurierung zwar kleinere Schwierigkeiten aber dank der Unterstützung ehemaliger  Ingenieure hat man es wieder voll  funktionsfähig bekommen.  „Das PDK und die brutale Motorleistung erfordern hohen körperlichen Einsatz. Außerdem darfst du nicht einen Moment unkonzentriert sein“, gibt Gerber zu. Nicht umsonst bezeichnete sogar Doppel-Weltmeister Walter Röhrl die letzte Entwicklungsstufe des bei insgesamt 23 WM-Rallyes siegreichen Audi quattro als das am schwierigsten zu beherrschende Auto, das er je gefahren sei.   

 

Mehr Infos zur Rallye unter www.limes-rallye.de

 

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