Nationale Szene

Gaßner vorn im Oberland

Mit Hermann Gaßner, Rudi Reindl und Fritz Köhler starten drei „Promis“ bei der Oberland-Rallye als Favoriten und beenden die Rallye 70 auch auf den ersten drei Plätzen. Zwischen Start und Ziel gibt es einige Überraschungen.

Die 24. ADAC-Rallye Oberland führt über 59 WP-Kilometer, komplett auf Asphalt, mit dem Sprint Peiting und den beiden bekannten Rundkursen Wildsteig und Altenstadt.  Beim Besichtigen herrscht Regenwetter, in Wildsteig – mit 900 Meter Höhe Deutschlands höchstgelegene Wertungsprüfung – mischen sich Schneeflocken zwischen die Regentropfen, so dass alle Spitzenteams mit Regenreifen starten.

Hermann Gaßner ist in der Szene eher als Morgenmuffel bekannt, der oft erst nach ein oder zwei Prüfungen sein volles Tempo entfaltet. Doch bei der Oberland-Rallye ist der Senior von Beginn an hellwach. Auf der WP 1, die von Peiting auf einer schmalen Straße oberhalb des Lechs in Richtung Reisen führt, nimmt er im Evo 10 dem als Blitzstarter bekannten Rudi Reindl satte sieben Sekunden ab, Fritz Köhler (Compact-M3) büßt auf nasser Fahrbahn sogar 14 Sekunden ein. Der Wildsteig-Rundkurs zeigt sich zur Hälfte feucht, zur Hälfte schon abgetrocknet. Erneut kommt Gaßner am besten zurecht und nimmt Köhler sieben Sekunden ab, während Reindl sogar 16 Sekunden verliert, weil ihm auf den ungewohnten Regen-Pneus das Vertrauen fehlt. Dafür schlägt Reindl auf dem trockenen Rundkurs am Rand von Altenstadt zu, er schenkt Gaßner vier Sekunden und Köhler sechs Sekunden ein.

Für eine große Überraschung auf der ersten Oberland-Schleife sorgt allerdings Marco Luger aus der Sigi-Schrankl-Gemeinde Obing, der seit Jahren ein Misch-Programm aus einzelnen Mitropa-Cup-Läufen und lokalen bayerischen Sprints absolviert. Mit einem Gaßner-Evo 9 zeigt er Reindl und Köhler zweimal die Rücklichter und erreicht die Halbzeitpause als Zweiter. Hermann Gaßner und Karin Thannhäuser führen das Feld an, Marco Luger und Elke Irlacher folgen mit 16 Sekunden Rückstand, Rudi Reindl und Michael Ehrle mit 18, Fritz Köhler und Petra Hägele mit 22 Sekunden. Den zweiten Pulk führt Hermann Gaßner, der Junior, im Toyota GT86 an, dicht gefolgt von Rudi und Dominik Weileder im Evo 8 und den Österreichern Rudolf Leitner und Michael Kiesenhofer im Evo 5.

Ein Reifenwechsel ist bei der Oberland-Rallye nicht vorgesehen, also nehmen die Teams die trockene zweite Schleife mit Regenreifen unter die Räder. Beim Sprint „Peiting“ bestätigen die ersten Vier ihre Positionen. Beim zweiten Wildsteig-Umlauf knallt Köhler eine tolle Bestzeit auf den Asphalt, zieht an Reindl vorbei ist Zweiter, weil Luger seinen Evo 9 abstellen muss. Das Finale in Altenstadt dominiert Reindl, der sich mit der schnellsten Zeit den zweiten Platz von Köhler zurückholt. Der Sieg von Hermann Gaßner und Karin Thannhäuser ist jedoch ungefährdet.

Gassner jr. auf Platz 4

Eine starke Leistung zeigt Junior Hermann Gaßner mit Ursula Mayrhofer im Toyota GT86, der Platz 4 schafft und die Klasse RC3 gewinnt, die mit fünf Startern einen Saisonrekord erlebt. Auf Platz 5 kommen Vater und Sohn Weileder ins Ziel vor Leitner/Kiesenhofer. Auf Gesamtrang 7 feiert das fränkische Vater-Sohn-Team Hans und Max Limpert im BMW 320is den Sieg in der Klasse NC3 vor dem Golf-Team Klaus Huber und Karl Schauer. Die Klasse NC4 sichern sich die Schwaben Thomas Schober und Christian Förster im Golf, im Damen-Duell behält Lena Plattner (Suzuki Swift) knapp die Oberhand gegen Leonie Stiehm (Ford Puma).

Das Evo-9-Duell um den Gruppe-G-Sieg entscheidet Gerhard Altstetter gegen Wolfgang Schwegler zu seinen Gunsten. Dritter wird Josef Haagn mit Sigi Schrankl auf dem heißen Sitz, der im BMW 325 sowohl die niederbayerische als auch die südbayerische Meisterschaft erringt – vorbehaltlich des schwebenden Ergebnisses der 3-Städte-Rallye. In der kleinen G-Klasse holen sich Willi Trautmannsberger und Claudia Beckenbauer im Opel Corsa den Siegerpokal. Von den nur 45 Fahrzeugen bleiben lediglich fünf auf der Strecke.

Ergebnis 24. ADAC-Rallye Oberland
1.Hermann Gaßner / Karin ThannhäuserMitsubishi Evo 10NC133:05,2
2.Rudi Reindl / Michael EhrleMitsubishi Evo 7-9NC1+14,3
3.Fritz Köhler / Petra HägeleBMW M3 CompactNC1+20,1
4.Hermann Gaßner jun./ Ursula MayerhoferToyota GT86 R3RC3+49,2
5.Rudi Weileder / Dominik WeilederMitsubishi Evo 8NC1+1:06,8
6.Rudolf Leitner / Michael KiesenhoferMitsubishi Evo 5NC1+1:17,6
7.Hans Limpert / Max LimpertBMW 320is E30NC3+1:22,0
8.Klaus-Jürgen Faust / Frederik FerberMitsubishi Evo 9NC1+1:28,7
9.Martin Kainz / Andreas SingerMitsubishi Evo 9NC1+1:33,9
10.Gerhard Altstetter / Silvia HäringerMitsubishi Evo 9NC6+2:26,2
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