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Fontane-Sieg für Wolfgang Meierholz

Nach dem turbulenten Auftakt mitten in Neuruppin übernahmen die Favoriten bei der ADAC-Fontane-Rallye das Kommando, als es im Ruppiner Umland auf die harten Sand- und Schotterpisten ging.

:: Martin Christ ::

Vorjahressieger Frank Richert zeigte trotz seines Beinbruchs mit einer Bestzeit in der Stöffin-Prüfung sein Können, musste aber seinen Ford Escort Cosworth nach der dritten Prüfung abstellen, weil er mit dem Heck an einem Baum angeschlagen hatte. Daraufhin übernahm sein Clubkamerad Wolfgang Meierholz die Führung - beide gehören dem Veranstalter-Club an, der Ruppiner Rennsportgemeinschaft. Der Dresdener Dirk Richter, Schnellster auf den Betonplatten-Wegen von Herzberg nach Rüthnick, und Ralf Reimann aus Zerbst blieben allerdings bis zur Pause in Schlagdistanz.

 

Das strahlende Sommerwetter schlug am Nachmittag heftig um. Während die meisten Teams in Rüthnick an der Schrotmühle in guter Stimmung die Halbzeitpause genossen, öffnete der Himmel alle Schleusen und jagte Fahrer und Fans ins Innere der ehemaligen Lagerscheune, in der sonst Musik- und Dorffeste stattfinden. Die zweite Runde um Neuruppin forderte den Fahrern alles ab. Der Regen hatte die Asphaltwege in pfützenübersäte Rutschbahnen verwandelt, die Sandwege vom Vormittag zeigten sich am Nachmittag stellenweise als Schlammpisten. Die Prüfung bei Wulkow musste sogar abgebrochen werden, nachdem sich ein Team im Schlamm festgefahren und die Strecke blockiert hatte.

 

Der Routinier Wolfgang Meierholz, ein 52-jähriger Heizungsbau-Ingenieur aus Wittenberge, und sein Copilot Uwe Lehmann aus Sachsen behaupteten die Führung und bauten sie noch aus. Im Ziel hatten sie einen Vorsprung von über 41 Sekunden auf die Verfolger Dirk Richter und Daniel Tietze aus Dresden im Ford Escort Cosworth, weitere 17 Sekunden zurück landeten die Zerbster Ralf Reimann und Steve Herrmann (Subaru Impreza) auf dem dritten Rang. Mit einem sensationellen vierten Platz sorgten Jochen Walther und Peter Poslednik für ein hervorragendes Resultat für den neuen Volvo-Original-Cup. Walther, der diese Serie nach schwedischem Vorbild nach Deutschland importiert hat, wuchtete den langen und schweren Volvo 744 ohne Allrad und ohne Turbo-Power über die rutschigen Pisten. Der Landwirt aus Hohen Luckow bei Rostock glänzte mit der schnellsten Zeit auf der Wulkow-Prüfung, der härtesten der gesamten Rallye.

 

Eine ebenso grandiose Leistung zeigte Uwe Joachim. Der junge Installateur aus Wittenberg prügelte seinen Opel Kadett mit nur 1300 cm³ und rund 120 PS gnadenlos über die Pisten und schlug seinen Klassenkonkurrenten Carsten Wiegand im Nissan Micra knapp. Beide "Kleinwagen" ließen alle hubraum- und PS-stärkeren Fronttriebler hinter sich, darunter den Rallye-Challenge-Gewinner Klaus Teichmann, der sich mit dem Sieg in der 2-Liter-Klasse trösten konnte. Kein Glück hatten die Neuruppiner Lokalmatadoren mit ihren grünen Rennpappen: Sowohl Jan Gantikow als auch Marek Zahn mussten wegen technischer Defekten an ihren Trabant vorzeitig die Segel streichen. Martin und Danilo Christ entschieden die Trabi-Wertung somit überlegen zu ihren Gunsten. Bei der Siegerehrung in der Neuruppiner OSZ-Aula erhielten Jörg Litfin und seine Helfer von der Ruppiner RSG starken Beifall für die engagierte Organisation der 5. ADAC-Fontane-Rallye.

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