Schotter-Cup 2010

Finnischer Triumph in Wittenberg

Beim Schotterauftakt in Wittenberg setzt sich der Finne Jaakko Keskinen im einem Mitsubishi-Duell gegen den Vorjahressieger Wolfgang Meierholz durch.

<strong>SIEG:</strong> Jaakko Keskinen gewinnt den Schotter-Auftakt in Wittenberg

Jaakko Keskinen ist wieder da! Der 55-jährige Bettenfabrikant aus Finnland war von 2001 bis 2007 häufiger Gast bei der Pneumant-Rallye in Wittenberg und etlichen anderen DRM-Läufen. Nach dem schweren Abflug bei der Oberland-Rallye 2007 hat er nur wenige Rallye bestritten, beim ersten Lauf zum Schotter-Cup taucht er mit einem roten Gruppe-N-Mitsubishi auf. Keskinen gewinnt überraschend die beiden ersten Prüfungen, hat aber auf WP 3 ein Aha-Erlebnis. Die Kuppe an der Zuschauerzone Schmilkendorf nimmt der Finne voll, landet brutal hart auf den ausgefahrenen Sandweg, kommt nach einem Bocksprung quer auf und streift die hintere Stoßstange ab – trotzdem fährt er Bestzeit. In der Halbzeitpause führt er mit 11 Sekunden Vorsprung auf den Mitfavoriten Wolfgang Meierholz, 60 Jahre jung, der vor der Pause eigenhändig den lockeren U-Schutz festschraubt.

 

Die zweite Schleife rund um die Lutherstadt bringt an der Spitze keine Änderungen mehr. Wolfgang Meierholz und Marco Schröder schaffen immerhin eine Bestzeit, doch aus dem Hattrick nach den Siegen von 2008 und 2009 wird nichts. Jaakko Keskinen und Juha Heikkilä nehmen den Gesamtsiegerpokal ins finnische Kauhava mit. Jörg Mittelsdorf und Rigo Sonntag, die nach den geänderten DMSB-Bestimmungen mit dem Impreza erstmals in der Gruppe CTC starten können, müssen wegen einer gerissenen Bremsscheibe das Tempo drosseln; für den dritten Rang reicht es dennoch, klar vor Michael Dinkel und Michael Bayer im Lancer. Deren Konkurrenten Ronald Kaspar (Mitsubishi, Getriebeschaden in WP 4) und Jörg Altenheiner (Audi S2, zwei Plattfüße) müssen am Nachmittag die Segel streichen.

 

Schotter-Vize Marek Goldbohm prügelt seinen Golf auf Rang 5, gewinnt die 2-Liter-Klasse hoch überlegen (Thomas Schultz und Marcus Heß stranden mit defekten Antriebswellen) und erreicht als bester Fronttriebler das Ziel. Bei den Hecktrieblern behauptet sich Lokalmatador Gero Wildgrube im Gruppe-H-325 knapp vor dem seriennahen 318is von Sebastian Vollak. Der frühere PWRC-Pilot legt einen tollen Husarenritt hin und verweist seine BMW-Kollegen Günther Werner und Heiko Scholz auf die Plätze in der 2-Liter-Klasse der Gruppe N/F, während Frank Richert beim ersten Schotter-Auftritt mit dem Fiesta sich mit einem Mittelfeldplatz begnügen muss. Eine Riesenleistung zeigt einmal mehr Alois Scheidhammer, der den Diesel-Astra auf Rang 9 fliegen lässt und die 3-Liter-Klasse vor den Allradlern von Michael Path (Audi) und Gerd Tabbert (BMW) gewinnt. Michael Path im Ziel: "Zweiter hinter einem Diesel – das ist die Höchststrafe für meinen verschlafenen Start."

 

Das Wetter spielt eine wichtige Rolle bei der Rallye: 20 Tage vorher noch Schnee und Eis, 10 Tage vorher Matsch in den Wäldern, 24 Stunden vor dem Start trockene Pisten. Ein Unwetter mit heftigem Regen tobt am Freitagabend über Wittenberg und sorgt in der ersten Schleife für zahlreiche schmierige Abschnitte. Die zweite Runde zeigt sich fast abgetrocknet. "Hart wie immer," kommentiert ein Wittenberg-Kenner, "aber ich fand es besser als im letzten und vorletzten Jahr." Von 72 gestarteten Teams sehen 53 das Ziel vor dem historischen Lutherhaus.

 

Ergebnis 48. ADMV-Rallye Lutherstadt Wittenberg

01. Jaakko Keskinen / Juha Heikkilä, Mitsubishi Evo 7, NF-5, 22:27,1 Min.
02. Wolfgang Meierholz / Marco Schröder, Mitsubishi Evo 6, NF-5, + 14,9
03. Jörg Mittelsdorf / Rigo Sonntag, Subaru Impreza WRX, CTC, + 49,7

04. Michael Dinkel / Michael Bayer, Mitsubishi Evo 7, NF-5, + 1:41,9
05. Marek Goldbohm / René Sommer, VW Golf GTI 16V, H14, + 1:59,3

06. Hartmut Möbus / Olaf Zweig, Mitsubishi Evo 8, NF-5, + 2:12,0

07. Gero Wildgrube / Kerstin Munkwitz, BMW 325i, H-15, + 2:30,8

08. Sebastian Vollak / Patrick Weber, BMW 318is, NF-3, + 2:35,5
09. Alois Scheidhammer / Willi Traut., Opel Astra Turbo-Diesel, NF-4, + 2:43,7
10. Günther Werner / Hans-Peter Schmitz, BMW 318is, NF-3, + 2:55,3

 

GALERIE: Die Bilder der Rallye Lutherstadt Wittenberg 2010...

 

 

 

 

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