Die Eifel erlebt am Sonntag einen Rallye-Großkampftag. 76 Teams starten im Kempenich zur Rallye 200, weitere 33 zur Histo-Rallye. Eine Schlacht zwischen den BMW von Berlandy, Reiter, Braun und Hahn sowie den Mitsubishi von Färber, Mansfeld, Noller, Riebensahm und Schuhej steht an.
Nach leichtem Regen am Vorabend erweist sich die erste Sprintprüfung auf Wirtschaftswegen rund um Hausten als sehr schmierig, etliche Fahrer machen mit Wiesen und Gräben Bekanntschaft. Der fünfmalige Kempenich-Sieger Frank Färber legt bei seinem Heimspiel los wie die Feuerwehr und setzt sich vor Rainer Noller und Georg Berlandy an die Spitze, Dirk Riebensahm und Jörg Schuhej liegen nur Zehntel dahinter. Die Müllenbach-Prüfung wird in diesem Jahr nur als Sprint gefahren und bringt fast das gleiche Ergebnis. Die dritte Prüfung auf höchst anspruchsvollen Wegen bei Engeln bringt einen Führungswechsel, als Frank Färber beim Zurückschalten der vierte Gang auseinanderfliegt. Noller übernimmt die Führung bei Halbzeit vor Berlandy, Schuhej, dem Vorjahreszweiten Frank Reiter im M3 und Dirk Riebensahm. Außer Färber sind auch Andy Mansfeld im zweiten Färber-Mitsubishi und die beiden Compact-M3 von Karlheinz Braun und Heiko Hahn früh ausgefallen.
Zu Beginn der zweiten Schleife verliert Berlandy in Hausten nur sechs Zehntel gegen Noller statt 2,2 Sekunden. Es trocknet ab, die Wege bieten dem heckgetriebenen BMW mehr Grip. An der Südschleife des Nürburgrings will Berlandy zur Attacke blasen, doch sein Plan geht nicht auf. Ein Fahrzeug hat gegen Ende des ersten Duchgang eine Ölspur gelegt, die Prüfung wird aus Sicherheitsgründen gestrichen. Mit 6,4 Sekunden Vorsprung startet Noller – diesmal von Stefan Kopczyk unterstützt - in die letzte Prüfung. Doch Berlandy und sein Co Peter Schaaf wachsen über sich hinaus, liefern ein „finale furioso“ und nehmen den Schwaben 7,4 Sekunden ab. Die strahlenden Sieger können somit ihren Erfolg von 2011 wiederholen. Noller wird Zweiter vor den hessischen Mitsu-Kontrahenten Jörg Schuhej und Steffen Reith, die bei ihrem ersten Start in der Eifel mit starkem Endspurt auf Podium fahren. Frank Reiter bleibt nur der undankbare vierte Rang vor Dirk Riebensahm.
Enorm stark präsentieren sich in Kempenich die Top-Teams der Gruppe G in ihren Turbo-Allradlern. Die gewohnt starken Odenwälder Mitsubishi-Piloten Heinz Muntermann und Georg Pruchniewicz (Turbodefekt) müssen sich in der Eifel dem Subaru-Routinier Uwe Kriegeskotte geschlagen geben. Den Vogel schießt jedoch der Saarländer Willi Stumpf, der den Toyota seines Copiloten Christoph Thamm zum Gruppensieg und auf Rang 6 treibt.
Mika Kitola hat seinen Honda diesmal in der Gruppe H angemeldet und gewinnt die Klasse vor Udo Schmidt (BMW 318) und Stefan Malter (Peugeot 306). Schotter-Cup-Champion Günther Werner (BMW 318) ist dafür in der Gruppe F überlegen vorn – mit seinem ersten 14-jährigen Sohn Lasse Auf dem heißen Sitz! Tolle Leistungen zeigen die beiden Klassensieger der kleinen H-Klassen: Jens Vogt fliegt mit der 1600er Corolla auf Gesamtrang 10, Christian König im 1300er Polo auf Rang 14.
Ergebnis 34. ADAC-Rallye Kempenich
01. Georg Berlandy/Peter Schaaf, BMW M3 E30, H15, 21:26,3
02. Rainer Noller/Stefan Kopczyk, Mitsubishi Evo 8, N3A, +1,0
03. Jörg Schuhej/Steffen Reith, Mitsubishi Evo 7, H16, +4,1
04. Frank Reiter/Marco Simon, BMW M3 E30, H15, +13,1
05. Dirk Riebensahm/Kendra Stockmar, Mitsubishi Evo 8, N3A, +20,7
06. Willi Stumpf/Christoph Thamm, Toyota Celica GT-4, G21, +1:10,6
07. Uwe Kriegeskotte/M. Neuhaus, Subaru Impreza STI, G21, +1:15,9
08. Heinz Muntermann/Andreas Emig, Mitsubishi Evo 9, G21, +1:40,3
09. Mika Kitola/Jens-Erik Brack, Honda Civic R, H14, +1:49,5
10. Jens Vogt/Heiko Schmitt, Toyota Corolla Coupé, H13, +1:50,9
