Schotter-Cup

Felix Weisert führt im Schotter-Cup

Nach der Roland-Rallye liegen zwei BMW 318 an der Spitze des Schotter-Cups: Mit minimalen Vorsprung fährt Felix Weisert als Spitzenreiter nach Emmersdorf, wo sein Verfolger Rudi Weileder den Heimvorteil nutzen will.

<strong>VORN:</strong> Felix Weisert führt den Schotter-Cup im Moment an

Mit 27 Startern aus dem Schotter-Cup ist und bleibt die Kategorie 1 das Herzstück. Fünf Teams bestimmen das Tempo: die drei BMW von Weisert, Weileder und Denis Teves, der Renault Clio des Titelverteidigers Mark Muschiol und der Opel Astra von Bernd Knüpfer. Muschiol gewinnt die erste Prüfung hauchdünn vor Weileder, in der zweiten WP fällt er mit defekter Antriebswelle aus. Beifahrerin Kerstin Munkwitz trägt den Ausfall mit Fassung: „Einen Nuller haben wir in der Kalkulation. Bisher ist die Antriebswelle immer im Gelenk gebrochen, diesmal mitten im vollen Material.“ Rudi und Simone Weileder fahren im E30-Modell in der ersten Schleife einen Vorsprung von 11 Sekunden auf Felix Weisert und Lisa Kuhn im Compact-318 E36 heraus. In zweiten Durchgang kann der 24-jährige Schwabe, der beim Auftakt in Wittenberg knapp vor Weileder lag, den Rückstand zwar um zwei Sekunden verkürzen, doch die Weileders sind nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Teves, der nicht in den Schotter-Cup eingeschrieben ist, liefert sich einen feinen Kampf mit Knüpfer, der in der WP 5 endet, als am Astra die Getriebehalterung bricht; dank einer Notreparatur erreichen Bernd Knüpfer und Dani Herzig noch das Ziel. Den dritten Rang in der Kategorie 1 holen sich Felix Sterk und Tim Rauber im 318is.

 

In der Wertung zum 318is-Cup mit zwölf Teams wird Teves hinter Weileder und Weisert Dritter, ihm folgen Stefan Zantis und Dirk Koch. Im Volvo-Original-Cup tummeln sich sechs Elche im Gehege; Ralf und Benjamin Schmidt beenden die Roland-Rallye als bestes Volvo-Team zwei Sekunden vor Andreas Leue und Jean Ihlefeldt, die den 12-Sekunden-Rückstand von der WP 1 nicht mehr ganz aufholen können. Rudi Macht muss sich strecken, um mit dem 1600er Polo seinen einheimischen Markenkollegen Johannes Heldt um sieben Sekunden auf Klassenrang 2 zu verweisen. Nach zwei Klassensiegen ist der 58-jährige Ingenieur auf Rang 4 in der Schotter-Cup-Tabelle vorgerückt.

 

Die Kategorie 2 der verbesserten Zweiradler erlebt ein Solo des Vizemeisters Alois Scheidhammer, der im Opel Astra Turbo-Diesel alle Konkurrenten deutlich in Griff hat. Doch beim Finale macht der Turbolader schlapp, der Bayer fährt kraftlos durchs Gehege und verliert rund eine Minute. Dadurch kann der mit deutscher Lizenz fahrende Finne Petri Reinikainen im Mercedes190 Evo mit ganz knappem Vorsprung noch den Kategorie-Sieg einfahren. Mit zweiten Plätzen in ihren Hubraumklassen fahren die „Kleinen“ Mirco Gläß (Nissan Micra) und Norbert Stanislawski (Trabant) unter die ersten Zehn des Schotter-Cups, der Berliner Meister Thomas Leonhardt verpasst diese Marke trotz Klassensieges im Golf I als Elfter knapp.

 

In der Allrad-Kategorie 3 können Raphael Ramonat und Heinke Möhrpahl im Mitsubishi Evo 7 zum zweiten Mal den Sieg feiern. Weil aber der Ex-Champion Jaakko Keskinen – mit finnischer Lizenz nicht punkteberechtigt – ihm den Klassen- und Gesamtsieg wegschnappt, fehlen ihnen einige Punkte zu den führenden BMW, als beste Allradler liegen sie auf Rang 3 der Cup-Wertung. Patrick Neidhardt, der erstmals im Evo 6 antritt, und Thomas Böhm im Subaru Impreza fechten Platz 2 aus; nach spannendem Kampf hat Neidhardt im Ziel die Mitsu-Nase um drei Sekunden vorn. Für beide sind die guten Platzierungen Balsam nach den Ausfällen in Wittenberg. Die kleinen Allradler sammeln in Nordhausen fleißig Punkte: Siegfried Damm gewinnt im Audi 80 Quattro die 2-Liter-Klasse, in der Gruppe G kämpfen Björn Becker (Audi 90 Quattro) und Klaus Braun (Opel Vectra 4x4) verbissen um jede Zehntelsekunde. Becker gewinnt mit sieben Zehnteln, während Braun sich über einen langsamen Teilnehmer ärgert, der ihm im Gehege zweimal die Tür zugemacht hat. Allerdings: Es wäre in der Kategorie 3 anders gelaufen, wenn Rainer Keck sich nicht die Ölwanne auf der WP 4 eingedrückt hätte. Mit den Pirelli-WRC-Gummis verliert der Roland-Vorjahressieger auf den beiden Schotter-Sprints sieben Sekunden auf Keskinen, der wie immer grobe Stollen wählt. Im Gehege – mit 85% Asphalt - macht er den Rückstand wieder wett. Nach eigenen Angaben zeigt Kecks Inbordkamera auf WP 4 einen Vorsprung von drei Sekunden auf Keskinen, als der Evo 9 verraucht.

 

Der nächste Lauf zum Schotter-Cup steigt am Pfingstsamstag im niederbayerischen Aldersbach. Die 13. ADAC-Baron-von-Aretin-Rallye des MSC Emmersdorf ist die einzige Schotterrallye in Süddeutschland und weist rund 75% Anteil von losem Untergrund auf.

 

Kategorie 1 (seriennahe 2WD)

1. Rudi Weileder/Simone Weileder, BMW 318is E30, 22:26,2

2. Felix Weisert/Lisa Kuhn, BMW 318ti E36, F8, +9,4

3. Felix Sterk/Tim Rauber, BMW 318is E30, +1:28,2

4. Ralf Schmidt/Benjamin Schmidt, Volvo 740, F3B, +1:35,1

5. Andreas Leue/Jean Ihlefeldt, Volvo 940, F3B, +1:37,1

 

Kategorie 2 (Spezial-2WD):

1. Petri Reinikainen/Andreas Luther, Mercedes 190, H15, 23:30,1

2. Alois Scheidhammer/Willi Trautmannsberger, Opel Astra Turbo-Diesel, +4,3

3. Torsten Brunke/Sophia Strauß, VW Golf III, H14, +47,2

4. Uwe Joachim/Tobias Gutewort, Opel Kadett E, H12, +59,8

5. Thomas Leonhardt/Norbert Thamm, VW Golf I, H13, +1:08,5

 

Kategorie 3 (4WD):

1. Raphael Ramonat/Heinke Möhrpahl, Mitsubishi Evo 7, H16, 20:37,1

2. Patrick Neidhardt/Peter Messerschmidt, Mitsubishi Evo 6, H16, +34,3

3. Thomas Böhm/Karsten Stimpel, Subaru Impreza GT, F3A, +37,3

4. Kosta Tsiflidis/Marco Müller, Subaru Impreza GT, C28, +2:10,2

5. Siegfried Damm/Petra Damm, Audi 80 Quattro, H14, +2:18,5

 

Stand Schotter-Cup nach 2 von 8 Läufen:

1. Weisert, 1-BMW, 1046 / 2. Weileder, 1-BMW, 1040 / 3. Ramonat, 3-Mitsubishi, 992 / 4. Macht, 1-VW, 960 / 5 Scheidhammer, 2-Opel, 934 / 6. Gläß, 2-Nissan, 846 / 7. Braun, 3-Opel, 804 / 8. Stanislawski, 2-Trabant, 775 / 9. Zantis, 1-BMW, 766 / 10. Brunke, 2.VW, 751

 

Stand 318is-Cup nach 2 Läufen:

1. Weisert, E36, und Weileder, E30, 55 / 3. Zantis, E30, 34 / 4. Hellmann, E30,  31 / 5. Kohn, E30, 30

 

Stand Volvo-Original-Cup nach 2 Läufen:

1. Frantz, V240, 52 / 2. Löseke, V940, und Schmidt, V740, 30

 

GALERIE: Die Bilder der Roland-Rallye 2014


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