Faust-Sieg im Taunus

Zum vierten Lauf der Deutschen Amateur Meisterschaft des NAVC starten 86 Teams in der Rallye-Hochburg Riedelbach im Taunus. Ein schneller Landstraßen-Sprint und der leicht veränderte Rundkurs im Usinger Gewerbegebiet sind jeweils dreimal zu fahren; zum Schluss gibt es noch einen kurzen Rundkurs am Riedelbacher Ortsrand, so dass insgesamt 38 WP-Kilometer vor den Fahrern liegen. Bei gutem Wetter läuft die Buchfinken-Rallye reibungslos und vor allem unfallfrei, nur ein paar Zeitnahme-Diskussionen schieben die Siegerehrung ein wenig nach hinten.

An der Spitze bestimmen die Allrad-Turbos – beim NAVC sind keine Restriktoren vorgeschrieben – das Tempo. Auf den ersten fünf Prüfungen heißt die Reihenfolge regelmäßig: Klaus-Jürgen Faust vor Jürgen Bachhäubl, beide im Mitsubishi Evo 9, dann Titelverteidiger Stefan Schulze im Subaru Impreza GC8. Doch auf der WP 6, dem dritten Durchgang in Usingen, nimmt der Niederbayer Bachhäubl dem Franken Faust mit einem Schlag fast zehn Sekunden ab und verwandelt den 8-Sekunden-Rückstand in eine knappe Führung von 1,3 Sekunden. Somit herrscht vor der letzten Prüfung Hochspannung. Der Spitzenreiter Bachhäubl unterschätzt eine Kuppe auf dem kurzen Kurs und fliegt ab, zum Glück in einen Notausgang; doch bis er den Motor neu gestartet und den Evo wieder auf den richtigen Kurs gebracht hat, ist eine Dreiviertelminute vergangen. Jürgen Bachhäubl und Sabrina Stuiber müssen mit den undankbaren vierten Platz vorlieb nehmen.

Klaus-Jürgen Faust und Doris Nägel haben den Rundkurs bereits vor Bachhäubl fehlerfrei umrundet und können nach Rang 2 im Vorjahr diesmal den Buchfinken-Gesamtsieg feiern. Die Vorjahressieger Stefan Schulze und Jochen Rheinwalt bringen den blauen Subaru auf Rang 2 ins Ziel und verteidigen damit die Führung in der DAM. Ihre Pfälzer Nachbarn Wilfried Brunken und Manuela Dietrich (Evo 10) komplettieren das Podium. Mit Martin Breiler (Evo 10), Alfons Nothdurfter (Ford Sierra) und Manfred Rader im turbo-befeuerten Audi 80 Quattro folgen weitere drei Allrad-Turbos. Gerd Tabbert hat mit seinem BMW 330i zwischen Breiler und Nothdurfter gelegen, als er in der letzten Prüfung – an der gleichen Stelle wie Bachhäubl – von der Strecke rutscht.

Als bestes Team in einem Fahrzeug ohne Allradantrieb schaffen „Nice Guy“ und Nina Uttenreuther im Golf III den Sieg in der Gruppe 2 der verbesserten Fahrzeuge. Sie gewinnen die mit 36 Fahrzeug enorm gut besetzte 2-Liter-Klasse vor den Lokalmatadoren Bernd Seehafer und Gregor Schmidt (VW Golf II) sowie Christian Röhrig und Julia Liewald (Peugeot 309). Sieben Sekunden länger als der junge fränkische Golf-Treter braucht Routinier Udo Schiffmann, der mit Dietmar Lücker im Compact-M3 die Klasse über 2000 cm³ mit Riesenvorsprung vor Marc und Thomas Oest, ebenfalls M3, gewinnt. Bei den 1600ern holen sich Wolfgang Wittmann und Stefan Pfister im Ford Escort TC den Klassensieg. Die Klasse bis 1300 cm³ dominieren die einheimischen Polo-Piloten Jochen Werner und Thomas Linsner.

In der Gruppe 1 für Serien-Fahrzeuge fährt Fredrik Leykauf einmal mehr allen Konkurrenten auf und davon. Im Honda Integra schafft er Gesamtrang 14, den Gruppensieg und den Klassensieg bis 2000 cm³. Zweite werden Ulrich Moses und Andreas Willeke im BMW 318is, Dritte Siegfried und Petra Damm, die im Audi 90 Quattro gleichzeitig die Klasse über 2000 cm³ gewinnen. Es gibt zwar etliche Max-Zeiten wegen falsch gezählter Runden, doch nur 12 der 86 gestarteten Teams bleiben auf der Strecke.

Ergebnis 3. Buchfinken-Rallye