Rallye Zorn

Faust-Sieg beim Zorn-Jubliäum

Die amtierenden NAVC-Meister Klaus-Jürgen Faust und Doris Nägel holen sich bei der Rallye Zorn den Gesamtsieg. Im Mitsubishi Lancer verweisen sie Heiko Hahn im Compact-M3 auf Rang 2.

Die Taunus-Gemeinde Miehlen im Rhein-Lahn-Kreis ist traditionell Schauplatz für den Saisonauftakt der NAVC-Rallye-Meisterschaft. Zur 25. Ausgabe der Rallye Zorn sind 92 Teams erschienen, die einen ungewohnten Rahmen erleben: Statt Matsch und Schnee und Frost herrschen milde Temperaturen, Sonne und trockene Pisten.

 

Drei Rallye-Hochburgen verzeichnet der NAVC: Mittelfranken, Niederbayern und die Taunus-Westerwald-Region mit Miehlen mittendrin. Aus Mittelfranken führen Klaus-Jürgen Faust im Mitsubishi Evo 9 und der zweimalige NAVC-Champion Alfons Nothdurfter aus Kitzbühel (über Co Karl Koller „eingebürgert“) im Allrad-Sierra das Feld an. Die niederbayerischen Speerspitzen sind die Brüder Wolfgang und Manfred Rader mit ihren Turbo-Quattro, Jürgen Bachhäubl im Gruppe-G-Evo 9 und Marcus Ederer, der den urigen BMW M5 gegen einen M3 getauscht hat. Unter den Lokalmatadoren zählen Heiko Hahn im Compact-M3 (Sieger 2012), Gerd Tabbert im 330ix (Sieger 2013) und Jens Lembke im Subaru Impreza zum engsten Favoritenkreis.

 

Probleme mit dem Wasserschutz haben die Nutzung einiger „klassischer“ Streckenabschnitte verhindert, übrig bleiben ein 6-km-Sprint als WP 1, 2 und 3 am Vormittag und ein Rundkurs über 16 Kilometer, der nachmittags als WP 4, 5 und 6 gefahren werden soll. Gleich zum Auftakt erlebt die Rallye Zorrn einen Paukenschlag: Jens Lembke kracht heftig in einen Baum; der Subaru ist arg lädiert, die beiden Fahrer bleiben unverletzt. Klaus-Jürgen Faust setzt sich im Evo 9 sofort an die Spitze vor Jürgen Bachhäubl, der beim Debüt im Allradler sofort bestens mitmischt, und Heiko Hahn. Hahn prügelt seinen M3 im zweiten Durchlauf zur Bestzeit vor Faust und Bachhäubl. Nach einer weiteren Faust-Bestzeit hat der Nürnberger in der langen Halbzeit- und Umsetzpause bereits 20 Sekunden Vorsprung auf Hahn, der seinerseits 7 Sekunden vor Bachhäubl liegt. Dahinter formieren sich Gerd Tabbert im Allrad-BMW, Alfons Nothdurfter im Allrad-Cossie und Wolfgang Rader im Audi 200.

 

Der Rundkurs am Nachmittag führt bis auf ein Stück Landstraße über einspurige Wirtschaftswege, zum Teil über Schotter. Bei zweieinhalb Runden und 30 Sekunden Startabstand kommt es zwangsläufig zum Auflaufen, viele Fahrer klagen über Behinderungen. Als ein Golf heftig abfliegt, steht die Prüfung für eineinhalb Stunden, weil vorsorglich ein Rettungshubschrauber eingesetzt wird. Zum Glück sind die Verletzungen nicht ernst, beide Fahrer sind bei der Siegerehrung im Miehlener Dorfgemeinschaftshaus im Saal.

 

Wegen des Zeitverzugs wird der dritte Durchgang gestrichen. Heiko Hahn und Bodo Hinterwäller setzen die erste Rundkurs-Bestzeit, während Klaus-Jürgen Faust und Doris Nägel beim zweiten Umlauf freie Bahn haben und sich sowohl die Bestzeit als auch den Gesamtsieg sichern. Auch auf den nächsten Plätzen bleibt die Halbzeit-Reihenfolge unverändert: Hahn, Bachhäubl, Tabbert und Nothdurfter.

 

In der 2-Liter-Klasse sind die Einheimischen fast unter sich. Sixten Uebachs und Ingo Hinterwäller holen sich im alten, aber leichten Peugeot 205 den Sieg. Thomas und Melanie Schultz streiten mit den bayerischen Golf-Tretern Mark Reis und Thorsten Weiß um Rang 2, bis ihr D-Kadett auf der fünften Prüfung streikt. In der 1600-cm³-Klasse siegt das Favoritenpaar Arno Reuß (ohne seinen markanten Schnurrbart!) und Evelyn Schöppl im Opel Ascona, in der 1300-cm³-Klasse haben Benedikt Spies und Uwe Westhöfer im Fiat Seicento die Nase vorn.

 

Bei den Serien-Fahrzeugen nach NAVC-Richtlinien liefert sich der dreimalige Meister Frederik Leykauf im Honda Integra einen spannenden Kampf mit Wolf-Peter Leisering im PS-gewaltigen, aber auch langen und schweren BMW 540. Leykauf fährt dank eines Blitzstarts bis zur Halbzeit ein Polster von 21 Sekunden heraus, dann dreht Leisering mit dem BMW-Boliden auf. Durch den Ausfall der WP 6 retten Leykauf und Co Timo Haderlein gerade noch drei Sekunden des Vorsprungs und erringen den Gruppensieg vor Wolf-Peter Leisering und Daniel Hubauer sowie den Junioren Niklas Faust und Kevin Doy im serienmäßigen VW Golf Turbo.

 

Ergebnis 25. NAVC-Rallye Zorn am 8. März 2014:

01. Faust/Nägel, Mitsubishi Evo 9, Kl.11, 31:14,3

02. Hahn/Hinterwäller, BMW M3 Compact, Kl.10, +23,3

03. Bachhäubl/Götzl, Mitsubishi Evo 9, Kl.11, +46,1

04. Tabbert/Litzius, BMW 330ix, Kl.11, +1:32,4

05. Nothdurfter/Koller, Ford Sierra Cosworth, Kl.11, +1:39,1

06. Rader/Demmelbauer, Audi 200 Quattro, Kl.11, +1:47,3

07. Daffner/Wegener, BMW M3 E36, Kl.10, +2:12,5

08. Wundsam/Ritt, BMW 325ix, Kl.10, +2:24,5

09. Patrick Maus/Keller, BMW 318ti E36, Kl.9, +2:30,2

10. Uebachs/Hinterwäller, Peugeot 205 GTI, Kl.9, +2:40,0

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