RALLYE ZORN

Faust gewinnt Schlammschlacht

Rund 100 Teams, darunter auch zwei Teilnehmer aus Österreich, nahmen am ersten von fünf Wertungsläufen zur Deutschen Amateur Rallye Meisterschaft des NAVC teil. Den Sieg schnappte sich Klaus-Jürgen Faust im Mitsubishi Lancer.

Fünf Wertungsprüfungen, ausgetragen auf zwei unterschiedlichen Strecken, über eine Distanz von 66,8 Kilometern galt es zu bewältigen. Stark einsetzender Regen zu Beginn der Einfügungsrunde verwandelte die zehn Prozent Schotter- bzw. Wiesenanteil in 100 Prozent Rutschbahn…

Klaus-Jürgen Faust und Doris Nägel setzten im Mitsubishi Lancer die erste Bestzeit. Dicht auf den Versen, mit einer knappen Sekunde Rückstand, fuhren Stefan Schulze / Jochen Rheinwalt im Subaru Impreza. Heiko Hahn und Bodo Hinterwäller überraschten beim ersten Durchgang im bärenstarken, aber nur heckgetriebenen BMW M3 Compakt mit der dritten Gesamtzeit noch vor einer ganzen Armada weiterer Allradfahrzeuge. Mit einer Fabelzeit von unter acht Minuten in Durchgang zwei spielt Klaus-Jürgen Faust seine gesamte Erfahrung gekonnt aus und verschaffte sich ein Polster zu den Kontrahenten. Erst beim dritten Durchgang freundet sich Jürgen Bachhäubl, mit Sabrina Stuber auf dem heißen Sitz, mit den Umständen an und erreicht an die Zeit seines Markenkollegen. Doch der Rückstand von fast einer Minute schien in der Zwangspause vor dem Umzug auf den Rundkurs fast uneinholbar zu sein. Aber es war noch nicht einmal Halbzeit, schließlich mussten noch 46,8 Kilometer unter die Räder genommen werden…

„Maximum Attack“ lautete die Devise bei Bachhäubl, während Faust am Nachmittag sehr vorsichtig agierte und keinerlei Risiko mehr einging. Letztendlich verwaltete der Routinier seinen Vorsprung gekonnt und ließ sich zusammen mit Copilotin Doris Nägel am Abend gebührend feiern. Jürgen Bachhäubel und Sabrina Stuiber rückten auf den zweiten Gesamtrang nach vorne und vervollständigten mit Wolfgang Rader / Daniel Demmelbauer im Audi 200 Quattro Flaggschiff das Podium. Stefan Schulze und Jochen Rheinwalt landeten im Subaru auf dem undankbaren vierten Platz. Sebastian Wundsam und Josef Ritt entschieden mit einem Wimpernschlag von nur 0,82 Sekunden Vorsprung das BMW 325ix Duell vor Gerd Tabbert / Mandy Litzius. „Daniel Morales“ und „Johnny mcRace“ (Mitsubishi) feierten nach einem Überschlag im Herbst des Vorjahres ein gelungenes Comeback auf dem siebten Gesamtrang vor Reimund Patrizio und Roland Pretsch (Subaru). 

Für Furore sorgten Frederik Leykauf mit Jan Haderlein im Honda Integra und demonstrierten  einmal mehr, dass ein gutes Ergebnis nicht so sehr von der Startposition abhängig ist. Mit einer blitzsauberen Linie beendete das Duo die Veranstaltung als Sieger der Gruppe 2 auf dem neunten Gesamtrang. Mit einem Klassensieg gelingt Thilo Wagner mit Christina Döring im Honda Civic bei ihrem ersten Start in Zorn ein toller Einstand. Großes Pech hingegen bei Sixten Uebachs / Ingo Hinterwäller, die ihren Peugeot 205 mit Getriebeschaden nach WP 3 in Führung liegend abstellen mussten.

Für Spannung pur sorgten die Protagonisten der Leistungsklasse  8. Tobias Enderlein / Florian Gempel konnten sich den Angriffen Johannes Dambach / Daniel Schaadt, sowie von Max Schumann / Ann-Katrin Mergen erwehren, die ihrem Suzuki Swift Sport ordentlich die Sporen gaben. Während Philipp Spies seinen Fiat mit Motorproblemen nach Bestzeit in WP 1 abstellte, übernahmen Rainer und Sabrina Thiel im Fiat Panda die Führung. Doch die Maxzeit in der letzten Prüfung spülte Enrico Schulze und Andrea Wolter im Suzuki Swift auf den ersten Platz in der Klasse 7. Im Rallyesport kommt es höchst selten zu direktem Feindkontakt, aber ganz auszuschließen ist es dennoch nicht. Eike Plöger und Michael Bleitgen touchierten einen „Schwedenpanzer“, der sich nach seinem Abflug in den Graben just in dem Moment zurück auf die Strecke kämpfte, als der BMW E36 passieren wollte. Der Zwischenfall kostete kaum Zeit, zumindest nicht für das BMW-Duo, was mit einem Sieg in der Klasse 5 ein erfreuliches Ende fand.

Das kleine Organisationsteam des MSC Zorn hatte wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Viele WP-Kilometer bei kurzen Verbindungsetappen - der Zeitplan passt im Großen und Ganzen, ein Stündchen Verspätung beim Umsetzen von der einen zur anderen Prüfung ist normal und es regt sich auch niemand darüber auf. Die Strecken präsentierten sich gewohnt anspruchsvoll und die vielen Zuschauer, die Verpflegungsstände an den Zuschauerpunkten waren restlos ausverkauft, erfreuten sich an der gebotenen Action. Eine Rallye von Fahrern für Fahrer.

Ergebnis Rallye Zorn 2015

1.Klaus-Jürgen Faust / Doris NägelMitsubishi Lancer Evo 958:25,9
2.Jürgen Bachhäubl / Sabrina SuuiberMitusbishi Lancer Evo 9+10,5
3.Wolfgang Rader / Daniel DemmelbauerAudi 200 Quattro+1:18,5
4.Stefan Schulze / Jochen RheinwaltSubaru Impreza+1:43,7
5.Sebastian Wundsam / Josef RittBMW 325ix+2:33,7
6.Gerd Tabbert / Mandy LitziusBMW 325ix+2:34,8
7."Daniel Morales" / "Johnny McRace"Mitsubishi Lancer Evo +2:57,8
8.Reimund Patrizio / Roland PretschSubaru Impreza WRX STI+3:34,9
9.Frederik Leykauf / Jan HaderleinHonda Integra TypeR+3:40,0
10.Thilo Wagner / Christina DöringHonda Civic Type R+3:48,2
11.Manfred Rader / Peter EnglbrechtAudi 80 Quattro+3:49,1
12.Heiko Hahn / Bodo HinterwällerBMW M3 Compact+4:20,6
13.Markus Rosam / Marcel NickeBMW 320is +4:37,1
14.Alois Scheidhammer / Gust RegnerOpel Astra OPC+5:15,1
15.Tobias Enderlein / Florian GempelSuzuki Swift Sport+5:31,6
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