Färbers achter Oberehe-Sieg

Was Flair und Starterzahl betrifft, ist der Eifel-Klassiker auf gutem Wege, an die goldenen Jahre anzuknüpfen. Die 45. ADAC-Rallye Oberehe wird erstmals als Rallye 70 innerhalb des DMSB-Rallye-Cups durchgeführt, mit sechs Wertungsprüfungen über 52 km. Hillesheim ist erneut Gastgeber, die Markthalle in der Ortsmitte diesmal wieder der Mittelpunkt für Fahrer und Zuschauer. Die drei WP-Strecken erweisen sich als sehr anspruchsvoll: der Rundkurs auf Asphaltwegen bei Niederbettingen, die schnelle Landstraßen-Prüfung Büscheich (von früheren Eifel-Rallyes bekannt) und die enge Sprintprüfung bei Berlingen.

Frank Färber und Peter Schaaf fahren schon in Niederbettingen die halbe Miete ein. Zum Auftakt distanzieren sie im Gruppe-H-Mitsubishi ihre hessischen Markenkollegen Jörg Schuhej und Steffen Reith um 10 Sekunden. Michael Bieg und Nina Becker büßen im Gruppe-F-Evo 9 auf Färber 15 Sekunden ein, der Rest der Truppe mindestens 24 Sekunden, selbst der Vorjahressieger Jörg Broschart. Färber durchfliegt auch die Büscheich-Prüfung am schnellsten vor Oliver Bliss und Hans-Peter Loth im Evo 6 sowie den Westfalen Walter Gromöller und Klaus Brökelmann im „klassischen“ Opel Ascona 400. Jörg Schuhej muss den Evo 7 nach der Prüfung mit defektem Turbolader abstellen. Oliver Bliss erreicht auf dem Berlingen-Sprint die gleiche Zeit wie Färber und liegt in der Halbzeitpause – nach schwachem Start – bereits auf Rang 3 hinter Färber und Bieg.

Mit der erneuten klaren Bestzeit auf dem Rundkurs Niederbettingen machen Frank Färber und Peter Schaaf schon alles klar und können die restlichen Sprints etwas ruhiger angehen. Für Färber bedeutet der Sieg den achten Gesamtsieg bei der „Oberehe“. Dahinter kämpfen Bliss und Bieg verbissen um Platz 2, den sich der 50-jährige Badener Oliver Bliss und der 56-jährige Hans-Peter Loth aus Frankfurt dank zweier Bestzeiten sichern. Michael Bieg und Nina Becker halten sich mit dem Sieg in der Gruppe F und der Klasse F3A vor Jörg Broschart und Dennis Zenz schadlos. Der erst 19-jährige Holländer Jim van den Heuvel und Copilotin Josy Beinke „sparen“ dem Gruppe-N-Evo 10 – auf Rang 5 liegend - den Weg ins Parc Fermé.

Als beste Hecktriebler landen Gromöller und Brökelmann im Ascona 400 auf Platz 5, recht deutlich vor Jürgen Lenarz und Petra Müller im BMW M3, die sich nur knapp vor den Belgiern Rainer Hermann und Gabriel Hüweler im zweiten Opel Ascona 400 behaupten können. Sieger sind alle Drei: Gromöller in der Gruppe CTC, Lenarz in der Klasse H15 und Hermann bei den Youngtimern vor Andreas Gerst im Escort BDA. Michael Rausch wird im Ascona 16V nur Zwölfter; Copilotin Meike Maulitz muss wegen Krankheit kurzfristig ersetzt werden, zwei Ausrutscher werfen den Hessen zurück. Merkwürdig: Meike Maulitz wird in der Ergebnisliste trotzdem als Copilotin geführt.

Bei den „Kleinen“ fährt der ostbelgische Dauer-Gast Bruno Blaise im 1600-cm³-Corsa den 2-Liter-Spezialisten davon. Der Luxemburger Andy Schaus gewinnt die 2-Liter-Klasse im Opel Astra vor Walter Kühle im BMW 318. Bei den seriennahen Fahrzeugen der Gruppe F holen sich Markus Schulz und Julian Pinnen (Opel Astra) den Klassensieg bis 2000 cm³ klar vor Dirk Strauch und Iris Paulussen (Opel Ascona) sowie Tobias Schulte und Tom Lichtinghagen (BMW 318). Die Klasse bis 1600 cm³ sieht Markus Drüge und Lisa Stengl im Suzuki Swift an der Spitze. Ihre saarländischen Markenkollegen Max Schumann und Sascha Altekrüger müssen sich in der Eifel mit Rang 2 begnügen, behaupten aber weiterhin klar die Führung in der Süd-Region des DMSB-Rallye-Cups.

In der Gruppe G dominieren – wie immer – Stefan Petto und Kerstin Dewes im Evo 9, bei den Kleinen setzen sich Gernot und Sandra Gräf im Audi A3 Turbo durch. Nur 76 der 131 gestarteten Teams erreichen das Ziel in Wertung – eine hohe Ausfallquote angesichts des guten Wetters und 99% Asphalt. Nach den Saison-üblichen Diskussionen um gelbe Flaggen steigt die Siegerehrung spät, aber mit Oberehe-typischer Stimmung.

Ergebnis 45. ADAC-Rallye Oberehe