Die Rallye 70 des MSC Kempenich, erster Lauf in der Süd-Region des neuen DMSB-Rallye-Cups, beschränkt sich auf 55 WP-Kilometer, verteilt auf zwei Start-Ziel-Prüfungen und den Rundkurs durch das Dorf Hannebach – drei sehr anspruchsvolle Prüfungen. 98% Asphalt bedeutet zu dieser Jahreszeit – an den Nordhängen liegt noch Schnee - viel Dreck und Matsch in den Ecken, doch das trockene Wetter sorgt für Freude bei Fahrern und Zuschauern. Ein Riesenfeld von 124 Startern (nach 135 Nennungen) rollt am Sonntagmittag über die Startrampe im Eifeldorf Kempenich.
Die WP1, ein „nur“ 5 km langer Sprint rund um Hausten, sortiert das Feld kräftig. Frank Färber hat nach vier Jahren Pause wieder seine Frau Carmen auf dem heißen Sitz und fährt auf den Wirtschaftswegen die schnellste Zeit mit deutlichem Vorsprung auf die Verfolger. Michael Bieg, mit Nina Becker im Gruppe-F-Evo 9, führt den Pulk an, gefolgt von Georg Berlandy und Peter Schaaf im 1976er Gruppe-4-Kadett, Thomas und Andrea Kleinwächter im Gruppe-4-Escort aus der gleichen Ära sowie Andreas Gerst und Stefan Schulze, der einem gleichartigen Escort erstmals auf der Piste bewegt. Walter Gromöllers Ascona 400 bleibt am Start der Prüfung mit Elektrikproblemen stehen, fünf andere Teams fallen ebenfalls aus, etliche Fahrer haben auf den Bergabstück Schlenker und leichte Ausritte.
Frank Färber und Carmen Freiberger setzen sich in Kempenich durch
Färber gewinnt auch die zweite Prüfung, den langen Sprint bei Engeln, vor Berlandy und dem Gruppe-4-Carrera, den Rundstreckenspezialist Michael Küke und Joachim Carl in der Youngtimer-Klasse fahren. Nicht weniger als elf Teams bleiben auf der Strecke, darunter der Pfälzer Karlheinz Braun im BMW M3, Jürgen Lenarz im „alten“ M3 und die Mitsubishi-Piloten Nils Kühne und Helmut Beckmann. Der anschließende Rundkurs mit drei Ortsdurchfahrten sieht einen überragenden Georg Berlandy, der Färber sechs Sekunden abknöpft und wieder in Schlagdistanz kommt. Frank Schlinck und Peter Loth erzielen im Gruppe-H-Mitsubishi die dritte Zeit knapp vor Michael Küke und Michael Bieg. Thomas Kleinwächter lädt den Escort nach einer Rempelei mit Michael Winnen anschließend auf den Hänger, Ex-Meister Sandro Wallenwein wird bei der ersten Ausfahrt mit dem Peugeot 208 R2 von einem Getriebeschaden gestoppt.
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Ford Escort vs. Mitsubishi Lancer
Posted by Rallye-Magazin on Sonntag, 13. März 2016
Der zweite Durchlauf ähnelt der ersten Runde stark. Frank Färber und Carmen Freiberger nutzen den Traktionsvorteil und das Drehmoment des Evo 8 optimal und vergrößern ihren Vorsprung mit zwei Sprint-Bestzeiten. Georg Berlandy und Peter Schaaf können das bessere Leistungsgewicht des 16-Ventil-Kadett auf den Wegen, die immer schmieriger werden, nicht mehr so gut nutzen und werden mit zehn Sekunden Rückstand Zweite. Frank Färber feiert in Kempenich seinen achten Gesamtsieg, Carmen Freiberger den fünften.
Michael Bieg, im letzten Jahr als Zweiter dicht an Färber dran, kommt mit Nina Becker diesmal auf Rang 3, als bestes Youngtimer-Team erreichen Michael Küke und Joachim Carl im Carrera den vierten Rang, während ihre Gruppe-4-Konkurrenten Andreas Gerst im Ford Escort (viel Spaß und zwei Verbremser) und Rainer Hermann im Ascona 400 (zu spät in Fahrt gekommen) auf den Plätze 6 und 8 einlaufen. Frank Schlinck wird starker Fünfter mit seinem Evo 6.
Bei den Fronttrieblern zeigen Christian König und Jens-Erik Brack im Citroen C2 R2 eine großartige Leistung. Ihr 1600-cm³-Renner wird mit der 2-Liter-Klasse zusammengelegt, die König mit anderthalb Minuten Vorsprung auf Andreas und Heike Dingert im Golf gewinnt. Die 2-Liter-Klasse der Gruppe F ist mit 29 Fahrzeuge enorm stark besetzt, die ersten drei Teams liegen im Ziel nur neun Sekunden auseinander: Markus und Sebastian Schulz gewinnen die Klasse im Opel Kadett GSi vor dem GT-Masters-Racer David Jahn und Thomas Stern im BMW 318is und den Astra-GSi-Team Marco Fleischmann und Dominik Ramb, die Brüder Thomas und Max Plum erreichen im BMW Rang 4. Die 1600-cm³ sieht zwei zeitgleiche Teams an der Spitze, die bessere Zeit auf WP 1 entscheidet zu Gunsten der Saarländer Max Schumann und Sascha Altekrüger (Suzuki) vor den Hessen Steffen Weber und André Reitz (Honda). Die „BMW-Klasse“ F3B sieht mit Sascha Winter und Christian Schwindt im M3 E36 ebenfalls zwei Saarländer vorn.
Stefan Petto und Anna-Lena Mergen trumpfen im Evo auf
Eine starke Vorstellung zeigen die drei Gruppe-G-Teams aus der Klasse G21, die hintereinander auf den Gesamträngen 9 bis 11 landen. Stefan Petto und Rallye-Neuling Anna-Lena Mergen setzen sich gegen Uwe Kriegeskotte und Chioma Monix durch, die einmal im Acker stranden. Der ungewohnte Allrad-Turbo-Golf der Nordhessen René Rambis und Ralf Müller rundet den G21-Auftritt ab, während das Ehepaar Gernot und Sandra Gräf im Audi A3 Turbo die kleine G-Klasse beherrscht.
In den zahlreichen Youngtimer-Klassen gibt es unter anderem Klassensiege für Marvin Jerlitschka im Gruppe-A-Cossie, Heinz-Robert Jansen im Opel Ascona B, Helmut Spangenberg im VW Golf GTI und Olaf Rost im VW Polo. Eine Reihe von Ausrutschern geht mit Blechschäden ab, zwei Lücken kann der Veranstalter in der Halbzeitpause schließen die Rallye pünktlich durchziehen. Da mehrere Teams nicht in den Parc Fermé fahren, werden schließlich 84 Teams gewertet.
Ergebnis Rallye Kempenich 2016
1. | Frank Färber / Carmen Freiberger | Mitsubishi Evo 8 | H16 | 37:19,8 |
2. | Georg Berlandy / Peter Schaaf | Opel Kadett C 16V | C24 | +10,0 |
3. | Michael Bieg / Nina Becker | Mitsubishi Evo 9 | F3A | +33,5 |
4. | Michael Küke / Joachim Carl | Porsche 911 Carrera | Y4 | +50,5 |
5. | Frank Schlinck / Hans-Peter Loth | Mitsubishi Evo 8 | H16 | +1:01,2 |
6. | Andreas Gerst / Stefan Schulze | Ford Escort RS 1800 | Y4 | +1:20,7 |
7. | Christian König / Jens-Erik Brack | Citroen C2 R2 | H13 | +1:40,0 |
8. | Rainer Hermann / Gabriel Hüweler | Opel Ascona 400 | Y4 | +1:41,7 |
9. | Stefan Petto / Anna-Lena Mergen | Mitsubishi Evo 9 | G21 | +2:07,9 |
10. | Uwe Kriegeskotte / Chioma Monix | Subaru Impreza STI | G21 | +2:27,3 |
11. | René Rambis / Ralf Müller | VW Golf 7 R 2.0 Turbo | G21 | +3:01,6 |
12. | Kurt Hansen / Frank Gehrmann | Toyota Celica GT-4 | H16 | +3:02,1 |
13. | Reimund Patrizio / Nico Krüger | Subaru Impreza STI | F3A | +3:09,0 |
14. | Marvin Jerlitschka / Dietmar Moch | Ford Sierra RS | YA | +3:11,5 |
15. | Andreas Dingert / Heike Dingert | VW Golf 3 GTI 16V | H14 | +3:16,2 |
LINK: Das Gesamtergebnis der Rallye Kempenich 2016 ...