Färber gewinnt Schlagabtausch zwischen den Weinreben

Bereits nach der Besichtigung zeigte sich Top-Favorit Rudolf Reindl begeistert: „Boah – da ist alles drin: Enge Haarnadeln und rechtwinklige Abzweig, dann wieder schnelle Stücke im ständigen Wechsel zwischen sauberen Passagen und dann wieder verschmutzt, mit vielen blinden Kuppen  – hier muss das Zusammenspiel im Cockpit zu 100 Prozent passen! Wir starten zum ersten Mal hier, das wird alles andere als leicht werden!“

Ihre stärksten Wiedersacher Frank Färber und Peter Schaaf präsentierten sich lässig, schließlich kennen sie die Charakteristik dieser Veranstaltung bereits seit vielen Jahren und zeigten vom ersten Meter, dass der Sieg an diesem Wochenende nur über sie führen kann. Zwei Bestzeiten und ein Vorsprung von 4,8 Sekunden auf die schnellsten Verfolger, die zur Überraschung Karlheinz und Edwin Braun im BMW M3 lauteten. Der schnelle Weinbauer fühlte sich voll in seinem Element und hielt mit den vermeintlich favorisierten Allradboliden gut mit.

In der zweiten Schleife zeigten Reindl / Ehrle mit der ersten Bestzeit, dass sie sich an das Geläuf immer mehr gewöhnten, doch Färber / Schaaf konterten in WP 5 mit einer Granatenzeit und bauten ihren Vorsprung auf 11,9 Sekunden aus. Rudolf Reindl und Michael Ehrle warfen auf der Abschlussprüfung über 10 Kilometer nochmals alles in die Waagschale, zogen auf den letzten Metern an Karlheinz und Edwin Braun vorbei, doch sie mussten sich an diesem Wochenende mit dem zweiten Gesamtrang begnügen – unter den gegebenen Umständen fühlten sich alle drei Teams als Sieger und zeigten sich bei der Siegerehrung in bester Laune.

Michael Bäder und Achim Hausch entschlossen sich mit ihrem BMW E46 M3 nach der Absage der Niederbayern Rallye zur Teilnahme in Alzey. Auch wenn die Strecken nicht unbedingt ihrem Fahrzeug entgegen kamen, wollten sie dennoch eine gute Performance abliefern und sich der Herausforderung stellen. Mit Gesamtrang vier und Platz zwei in der Klasse F02 bestätigte das Duo ihre selbst gesetzten Ziele. Tobias Pohlner und Jasmin Santos traten nach einer fast dreimonatigen Pause im Citroen DS3 R3 an und glänzten mit einer tollen Leistung auf Gesamtrang fünf. Frank Reiter brauchte bei seinem Comeback ein paar Kilometer um sich den „Rost herunter zu fahren“. Mit Copilotin Bianca Kettern steigerte sich der Nalbacher KFZ Meister im Mitsubishi Lancer und fand den Anschluss zur Spitze.

Kai Otterbach lieferte mit seinem jüngsten Bruder Tim im BMW 320is einmal mehr eine Glanzleistung ab und gewann die Klasse F05 vor seinen schwäbischen Landsmännern Oliver Kübler / Michael Hochhäuser auf BMW 318is. Dirk Krüger und Katharina Hampe lieferten im BMW M3 eine tadellose Leistung ab und gewannen die Klasse F04 vor dem erst achtzehnjährigen Youngster Jonas Ertz und Knut Kaiser, die ihren BMW 328i mit großem Herz haben fliegen lassen. Wolfgang und Elke Irlacher traten im Honda Civic Type R erstmals bei dieser Veranstaltung an und konnten sich trotz eines Ausrutschers auf den letzten Metern in den Top 10 halten. Stefan Malter und Conny Nemenich absolvierten im bildhübschen Peugeot 306 Maxi endlich wieder einmal eine Veranstaltung ohne Probleme und gingen vor Marco Fleischmann / Jonas Decker (Honda Civic) als Sieger der CTC hervor.

Max Reiter und Ken Krüger-Gengler fuhren bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt zum Sieg in der Klasse R2, waren dabei mit ihrer Gesamtplatzierung nicht ganz zufrieden: „Wir ließen es in der ersten Runde bewusst etwas langsamer angehen, die 3. Prüfung wurde leider abgebrochen und in WP 5 verloren wir viel Zeit aufgrund eines vorherfahrenden Fahrzeugs“, resümierte der ebenfalls erst achtzehnjährige am Abend.

Weitere Klassensiege errangen Manfred Bannwarth / Bernd Rieth auf Subaru WRX Sti (CTC18), Michael Stoschek und Dieter Hawranke im top aufgebauten BMW 2002 (CTC14), Gerd Janson / Sven Höfler im Mitsubishi Lancer Evo 8 (G 08), Sebastian Bldauf / Janis Galle im Citroen C2 VTS (Fo6), sowie Siegfried und Franziska Röger im VW Golf (G11).

Bei der 12. ADAC MSC Historic Ausgabe traten 48 Teams an und mit 44 Fahrzeugen im Ziel fiel die Ausfallquote erfreulich gering aus. Mit der geringsten Differenz von 0,54 Sekunden auf die vorgegebene Sollzeit setzte sich das Vater / Sohn – Duo Andreas und Jonas Dick im BMW 318 is mit dem Vorsprung eines Wimpernschlags von 0,05 Sekunden auf ihre Markenkollegen Johannes Ott und Christian Beetz durch. Wolfgang und Fabian Michalsky vervollständigten im Alfa Romeo Giulia Rallye das Podium. Martin und Carolin Bernhardt im spektakulär bewegten Opel Manta B und Simon Baltes / Tim Geutner (VW Golf 3) belegten die weiteren Plätze. 19 Teams lagen innerhalb von nur einer Sekunde, das zeigt die enorme Leistungsdichte der Retro Rallye Serie 2018.

Ergebnis 16. ADAC-MSC-Rallye Alzey

Ergebnis 12. ADAC Historic Rallye Alzey