Rallye Oberehe

Färber erneut nicht zu schlagen

Die Rallye Oberehe bleibt fest in der Hand von Frank Färber. Der Mitsubishi-Pilot gewann auch die diesjährige Ausgabe die unter dem Motto „40 Years on stage“ stand.

<strong>DURCHBLICK:</strong> Frank Färber ging im Starkregen volles Risiko

Zur Jubiläumsausgabe zog das Organisationsteam der Rallye Oberehe alle Register: Neben Test- und Einstellungsfahrten am Freitagabend gab es eine sehr anspruchsvolle, noch nie gefahrene Wertungsprüfung, durchsetzt mit einer Reihe von Mutpassagen – darunter eine Sprungkuppe, die man in dieser Ausprägung nur in Finnland vermutet. Dazu zwei altbewährte Strecken, die sich allesamt in nächster Umgebung rund um den Start- und Zielort in Hillesheim befinden.  Rund 150 Fahrzeuge, inklusive internationalem Vorauswagenfeld mit Ex-Europameister Patrick Snijers im Bastos-Sierra, heizten den Fans trotz sinnflutartiger Regenschauer ordentlich ein…

  

„Die Liste der Siegesanwärter ist so groß wie schon lange nicht mehr“, strahlte Orgaleiter Wolfgang Bürgel beim Blick auf die Starterliste. Als Topfavorit reiste der fünffache Gesamtsieger Frank Färber an: „Nach einem Jahr Rallyepause bin ich leicht nervös! Ich habe extra neue Räder montiert, das mache ich sonst nie“, flachste der Neuwieder kurz vor dem Start. Kaum hatte die Rallye begonnen, öffnete der Himmel seine Schleusen und setzte die Prüfungen komplett unter Wasser. Aufgrund mehrerer Zwischenfälle wurde die Auftaktprüfung „Niederbettingen“ nach zwei Drittel des Feldes abgebrochen und später komplett aus der Wertung genommen.

Nach WP 2 „Wiesbaum“ lag Frank Färber mit 0,5 Sekunden auf Rainer Noller (beide Mitsubishi) in Front. Anstatt eines Kopf an Kopf – Duells sorgte die nächste Prüfung für die Entscheidung. „Selbst mit 30 km/h hätte es der Scheibenwischer nicht geschafft, wir fuhren trotzdem mit 140 Klamotten und hätten den Wagen mehrfach in den Wald werfen können“, resümierte Färber mit fast 20 Sekunden Vorsprung im Ziel. Während Färber circa die Hälfte der Strecke unter „lediglich“ feuchten Bedingungen absolvierte, setzte just zum Startzeitpunkt von Rainer Noller Starkregen ein. Dieser entschied sich nicht volles Risiko zu fahren und lag zur Pause deutlich hinten. Mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch sicherte er sich zwar die restlichen drei Bestzeiten, doch mehr als Platz 2 war nicht mehr drin. Frank Färber verwaltete mit Copilotin Carmen Freiberger clever seinen Vorsprung und feierte am Abend seinen sechsten Gesamtsieg bei der Rallye Oberehe: „Das hat mal wieder richtig Spaß gemacht, wir versuchen jetzt wieder öfters zu starten“, strahlte das Duo am Abend.

  

Einen spannenden Schlagabtausch um den dritten Gesamtrang lieferte sich der HJS-Motorsportchef Klaus Osterhaus im Mitsubishi mit dem selbständigen KFZ-Meister Georg Berlandy auf Opel Ascona A. Mit viel Feingefühl setzte sich Berlandy mit seinem nur heckgetriebenen Fahrzeug durch und ließ sich mit seinem Mayener Copiloten Peter Schaaf am Abend auf dem Podium feiern. Die restlichen „Heckwedler“ haderten mit den Bedingungen. „Mit Trockenreifen ist mein Wagen bei diesen Verhältnissen nicht fahrbar, ich bin doch nicht lebensmüde,“ resignierte Frank Reiter zur Halbzeit und lud seinen M3 auf den Hänger. Der Luxemburger Claude Streicher und der Schweizer Urs Hunziker haderten ebenfalls mit den Witterungsverhältnissen kamen nicht über die Plätze 7 und 8 hinweg.

 

Einen super Eindruck hinterlässt der Youngster Valentin Hummel beim ersten Einsatz im Citroen C2 R2 Max. Nach guten Leistungen im BMW 120D möchte der Rundstreckenspezialist möglichst schnell seine Rallyekarriere voran treiben. Im Mietwagen von Oliver Schumacher nutzte er die Veranstaltung um sich auf die Rallye Deutschland vorzubereiten. Mit Startnummer 142 fuhr er auf einen sensationellen sechsten Gesamtrang und zum überlegenen Klassensieg. Fast hätte er sogar den schnellen Belgier Stephan Hermann im Fiat Punto noch abgefangen.

 

Mit großem Fahrspaß geigten Oliver Ertz und Knut Kaiser im BMW 328i im Konzert der „Großen“ mit und hielten sich mit beeindruckenden Drifteinlagen vor den M3-Piloten Heiko Hahn, Jürgen Geist und Steve Zimmer. Bei den Youngtimer-Piloten kam es erneut zum Schlagabtausch zwischen Walter Gromöller im Opel Ascona 400 und Paul Jerlitschka im Ford Escort RS 2000.  In der stark umkämpften Klasse 8 setzte sich Walter Kühle gegen seinen Sohn Nils (beide BMW 318is) durch. Wie bereits im letzten Jahr traten die Griebel-Brothers in Oberehe gemeinsam an und erreichten mit ihrem Suzuki Swift das Ziel als Klassensieger auf Gesamtrang 23. Eine tolle Show boten Carsten Meurer und Martine Victor, die ihren Ford Escort RS 2000 mit großem Herz fliegen ließen.

 

Mit 101 Fahrzeugen in Wertung fiel die Ausfallquote mit knapp über 20 Prozent vergleichsweise gering aus. Besonders in der Anfangsphase geriet der Zeitplan aufgrund von starken Niederschlägen und den dadurch resultierenden Ausrutschern stark ins Wanken. Die zweite Schleife verlief fast ohne Unterbrechung und der Zieleinlauf konnte pünktlich vonstattengehen. Dabei wurden die Teilnehmer von einem kühlen „Hellen“ und zwei Kapellen standesgemäß empfangen. Die legendäre „WP 7“ erforderte große Ausdauer und endete standesgemäß erst in den frühen Morgenstunden… 

 

Ergebnis 40. ADAC Rallye Oberehe 2011

01. Frank Färber/Carmen Freiberger, Mitsubishi Lancer Evo VIII 19:41,2

02. Rainer Noller/Uwe Walz, Mitsubishi Lancer Evo 8 MR +10,7

03. Georg Berlandy/Peter Schaaf,  Opel Ascona A +26,9

04. Klaus Osterhaus/Uwe Mausbeck, Mitsubishi Lancer Evo IX +36,8

05. Stephan Hermann/Achim Maraite, Fiat Punto +49,1

06. Valentin Hummel/Katja Geier, Citroen C2 R2 Max +1:00,7

07. Claude Streicher/Christine Bellantuono, Mitsubishi  Evo IX +1:05,1

08. Urs Hunziker/Melanie Wahl, Subaru Impreza N14 +1:11,4

09. Oliver Ertz/Knut Kaiser, BMW E36 328i  +1:16,6

10. Heiko Hahn/Bodo Hinterwäller, BMW E36 compact M3 +1:18,4

 

GALERIE:Die Bilder der Rallye Oberehe...

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