Rallye News

"Es macht ungeheuren Spaß"

Mitinitiator Andreas Gerst kann auf einen gelungen Auftakt 'seiner' IG-318is zurückblicken. Wir haben uns am Rande des zweiten Laufes in Braach mit dem symphatischen Hirschhorner unterhalten.

'Hauptberuflich' als Skoda-Pilot in der DRM unterwegs: Andreas Gerst und die Freude am Fahren.

[b]Wie bewertest Du den Auftakt Eurer 318is-Meisterschaft?[/b]

 

Ich glaube wir sind auf dem richtigen Weg. Die Stimmen der Fans und Piloten geben uns recht. Das gleiche Material stellt den Fahrer stärker in den Vordergrund, das Wort "Sport" hat eine höhere Bedeutung und nicht der Geldbeutel. Der Heckantrieb ist dann noch das i - Tüpfelchen, was spektakuläre Bilder liefert. Und bei allem Ehrgeiz verstehen sich die Teams untereinander prima. Was will man mehr? Es macht wirklich ungeheuren Spaß.

 

[b]Die Fans an der Strecke sind begeistert von Eurer Fahrweise, wie hoch ist das Interesse bei anderen aktiven Piloten?[/b]

 

Ich würde es schon hoch einschätzen. Das Auto macht mit unseren technischen Bestimmungen enormen Spass und lässt sich sehr gut bewegen. Mit den Winterreifen wird man in jeder Kurve zum driften verleitet, sodass man manchmal das "Schnellfahren" vergisst :-) Ich glaube, so geht es jedem Teilnehmer der IG 318 is.

 

[b]Wird es in der Zukunft signifikante Änderungen in der Meisterschaft geben?[/b]

 

Natürlich unterhält man sich untereinander über eventuelle Verbesserungen und es sind einige gute Ideen vorhanden, aber man darf nie unsere Grundidee aus den Augen verlieren. Verbesserungen am Auto, größere Läufe, Auslandseinsätze usw. bringen allsamt wieder Kosten mit sich und genau diese wollen wir ja gering halten. So wird unsere Satzung bis auf Kleinigkeiten eher so bleiben wie sie ist. Wir würden gerne die Fans mit einer Zuschauerwertung einbinden, sind uns aber mit der Durchführung noch etwas unschlüssig.

 

[b]Bedeutet Dein Doppelleben zwischen DRM und 318is-Clubmeisterschaft eine starke Belastung für Dich?[/b]

 

Frag mal meine Freundin Tina :-) Ja, würde ich schon sagen... Es bringt doch beides viel Arbeit mit sich. Man muss sich um vieles kümmern, viel telefonieren usw. und es gehen halt viele Wochenenden drauf. Aber nichts desto trotz macht es natürlich sehr viel Spass, sonst würde ich es ja nicht machen.

 

[b]Nach dem erfolgreichen Abschluß Deines Studiums - wie schaut Deine berufliche Zukunft aus?[/b]

 

Ich werde bei einer Baufirma anfangen und ein einjähriges "Trainingsprogramm" durchlaufen. Ich lerne alle Abteilungen kennen und werde erstmal nur unterstützend, ohne Eigenverantwortung tätig sein. So kann ich auch meinen Urlaub bruchstückhaft für die Rallye bekommen. Für 2004 wird es dann schon etwas schwieriger werden. Ich weiß nicht, ob sich dann noch der Beruf und die Rallye in diesem Ausmaß vereinbaren lässt.

 

[b]Du hast nebenberuflich auch als Stuntman für das Fernsehen gearbeitet. Nimmst Du noch Aufträge an? In welchen Serien kann man diese Stunts bewundern?[/b]

 

Stuntman ist eigentlich der falsche Ausdruck, ganz genau wäre das Wort "Präzisionsfahrer" als welcher ich und auch andere Kollegen aus der Rallyeszene (Matthias Kahle, Thomas Kleinwächter, Rainer Jostes und noch einige mehr) von Marco Walz für die Kölner Firma Action Concept gebucht werden. Wir liefern also keine Stunts ab, sondern drehen uns punktgenau auf der Autobahn, fahren die Verfolgungsjagten, driften spektakülär um die Ecken usw. Alles das, wo nichts kaputt gehen darf. Die Fahrszenen aus dem am Sonntag gezeigten Film "Crazy Race" sind alle von "uns" gefahren worden. Ich war beispielsweise der rote Mustang in dem Steinbruch und Thomas Kleinwächter hat den Hummer und den Ferrari bewegt. Ansonsten sieht man die Szenen in den Serien auf RTL. Haupsächlich Alarm für Cobra 11 und Wilde Engel.

 

Ich mache das schon seit fast 5 Jahren, aber leider wird sich das auch nicht mehr mit dem Beruf vereinbaren lassen. Vielleicht noch das ein oder andere Mal... Man kann es ja nicht lassen.

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