Rallye Kempenich

Erneuter Sieg von Frank Färber

Frank Färber und Peter Schaaf werden im Peugeot 207 S2000 ihrer Favoritenrolle gerecht und gewinnen die 41. Rallye Kempenich vor den stark auftrumpfenden Mitsubishi-Fahrern Michael Bieg und David Jahn.

Dauerregen setzte die Straßen während der Besichtigungsrunde unter Wasser, doch pünktlich zum Start der Rallye um 12 Uhr riss der Himmel auf und die Sonne blinzelte hervor. In Verbindung mit starkem Wind trockneten die Straßen in Windeseile ab – doch für den ersten Turn setzten alle Teams auf Regenreifen, mit Ausnahme der Startnummer 1! „Wir hatten unsere Reifenlieferung nicht erhalten, somit mussten wir mit Trockenreifen an den Start gehen – was in der ersten Schleife mit dem sehr nervösen Fahrzeug alles andere als leicht war“, erklärte Färber schweißgebadet in der Halbzeitpause, die er mit Copilot Peter Schaaf im Fahrzeug von GO! Racing als Führender erreichte.

Michael Bieg und Dietmar Moch waren nach ihrem Start bei der Saarland-Pfalz Rallye optimal auf diese Streckenbedingungen vorbereitet und setzten auf der Sprintprüfung „Hausten“ die erste Bestzeit. Färber / Schaaf konterten auf den Rundkursen „Kempenich“, der in diesem Jahr in entgegen gesetzter Fahrtrichtung absolviert wurde - und „Hausten“. In der Zwangspause ging das fröhliche Reifenwechseln weiter – fast jeder entschied sich nun für die Trockenmischung – doch auch dies sollte sich spätestens ab der Startnummer 40 als die falsche Wahl herausstellen. Stürmische Böen bis zur Orkanstärke in Verbindung mit neuerlichen Regenfällen  wurden für die Teilnehmer, aber auch für alle weiteren beteiligten Personen zur Zerreißprobe.

Während rund um Kempenich die Bäume knickten und die Straßen blockierten blieben die zu befahrenden Wertungsprüfungen glücklicherweise verschont. Frank Färber fuhr die Rallye taktisch klug zu Ende und feierte mit Copilot Peter Schaaf den neunten Erfolg bei seiner Heimrallye. Michael Bieg und Dietmar Moch zeigten sich in Bestform und landeten mit nur 24,9 Sekunden Rückstand auf dem zweiten Gesamtrang. Rundstreckenprofi David Jahn wechselte nach vereinzelten Einsätzen im BMW 318is erstmals auf einen turbogeladenen Allradler. Hierzu lieh er sich bei Färber Motorsport einen Mitsubishi Lancer Evo 8 aus und zeigte auf Anhieb, dass er damit blendend zu recht kommt und fuhr aufs Siegerpodium. Dirk Krüger und Alexander Schneider feierten im neu aufgebauten BMW E36 als Klassensieger der NC2 und als schnellstes zweiradgetriebene Team einen perfekten Einstand knapp vor ihren Markenkollegen Karlheinz und Edwin Braun.

Die beiden Youngster Max Reiter und Ken Krüger trumpften im Citroen C2 R2 Max groß auf und etablierten sich unter den Top 10 im Gesamtklassement. Gleiches galt auch für Tom Hettenbach und Robin Zaiß, die im BMW E30  mit gekonnten Drifts zum Klassensieg in der NC3 vor Tom Kässer / Stephan Schneeweiß (Honda Civic) und Andy Schaus / Jens-Erik Brack (Opel Astra) fuhren. Bei den Youngtimer kam es zum Duell zwischen Andreas Gerst / Ralf Baum auf Porsche Carrera - die mit einem gebrochenen Gaspedal kämpften - und Darius Drzensla / Manfred Schoder im Ford Escort RS. Nach einem Husarenritt auf der letzten Wertungsprüfung sicherten sich die letztgenannten den Sieg in der hart umkämpften Wertung.

Ein echter Rohdiamant ließ sein Können in der Klasse NC4 aufblitzen. Nach seinem Klassensieg bei der Saarland-Pfalz Rallye und einer kurzen Durchsicht des Einsatzfahrzeuges über Nacht mussten ein paar Stunden Schlaf im Auto genügen um beim Start des DMSB Rallye Cup Süd mit von der Party zu sein. Marco Thomas fuhr mit Benedikt Preissmann in seiner eigenen Welt und drückte dem erfolgsverwöhnten Duo Marc Schütze / Nadja Hilsenbeck im Honda Civic satte 90 Sekunden auf. Timo Schulz und Hanna Ostlender fuhren im Suzuki Swift Sport auf einen starken dritten Platz. In der Klasse NC8 setzten sich Christian Lambertz / Hannah Lindner im BMW 318ti mit 26,1 Sekunden vor Jan-Marc Soutschka / Daniela Kurz (VW Polo) und Jonas Ertz / Nina Blumreich (BMW E36) durch. In der leistungsschwächsten Klasse NC9 geigten Andreas und Jörg Thull bei den rutschigen Bedingungen im Volvo 740 ganz groß auf und ließen manch PS starkes Fahrzeug schlichtweg alt aussehen.

Ergebnis 41. ADAC Rallye Kempenich

01. Färber Frank / Schaaf PeterPeugeot 207 S200045:20,2
02. Bieg Michael / Moch DietmarMitsubishi Lancer Evo 924,9
03. Jahn David / Stern ThomasMitsubishi Lancer Evo 8+ 1:38,6
04. Krüger Dirk / Schneider AlexanderBMW E36+ 1:39,4
05. Braun Karlheinz / Braun EdwinBMW M3 E36+ 2:17,1
06. Fank Patrick / Foxius AndreMitsubishi Lancer Evo VI+ 3:07,8
07. Reiter Max / Krüger KenCitroen C2 R2 Max+ 3:13,1
08. Vasijevic Vladan / Kühn DanielPorsche Cayman S+ 3:14,2
09. Hettenbach Tom / Zaiß RobinBMW E30+ 4:25,3
10. Gengler Patrick / Brachtenbach MichèleRenault Clio R3+ 4:29,3
11. Drzensla Darius / Schoder ManfredFord Escort RS+ 4:30,4
12. Gerst Andreas / Baum RalfPorsche Carrera+ 4:31,2
13. Thomas Marco / Preissmann BenediktCitroen C2+ 5:00,5
14. Kässer Tom / Schneeweiß StephanHonda Civic+ 5:06,6
15. Jansen Heinz-Robert / Jansen MartinOpel Ascona B+ 5:22,6
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