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"Eine Saison zum vergessen..."

Am kommenden Wochenende findet rund um Straubing der letzte Lauf zum ADAC Rallye Junior Cup statt. Nicht am Start ist der KDS-Junior Chris Senz.

<strong>Chris Senz:</strong> "Ich werde nicht von der Bildfläche verschwinden."

"Nach dem Unfall bei der Inn-Chiemgau Rallye, wurde mein Einsatzfahrzeug für das Saisonfinale wieder aufgebaut und vorbereitet. Wir haben lange überlegt und dann wurde zusammen mit dem Team die Entscheidung getroffen, dass es keinen Sinn mehr für mich macht, weiter Rallyes mit dem Auto zu bestreiten. Nach so vielen technischen Problemen habe ich einfach das Vertrauen in das Fahrzeug verloren", gab der symphatische Rheinländer zu Protokoll. "Ich will mich nun voll und ganz auf die neue Saison 2004 vorbereiten."

 

Voller Zuversicht startete Chris Senz in seine zweite Saison im ADAC Rallye Junior Cup und nach der tollen Leistung im Premierenjahr sollte er sich in der Spitzengruppe etablieren. Beim Saisonauftakt im bayerischen Schongau konnte der VW-Pilot mit guter Leistung bei der "Oberland Rallye" glänzen, ehe Bremsprobleme letztendlich den Verlust eines sicheren zweiten Ranges und einen Start in die Meisterschaft als undankbarer Vierter bedeuteten. Nachdem die technischen Mängel am Fahrzeug behoben schienen, reiste der 21-jährige zur "Ostbayern Rallye", doch auch dort sollten wieder Bremsprobleme am 135 PS starken VW Polo auftreten und anstatt die Veranstaltung hinter dem späteren Junior Cup-Sieger Maik Steudten zu beenden, rutschte der gelernte Speditionskaufmann auf die zehnte Position zurück.

 

Beim dritten Lauf, der in Hessen ausgetragenen ADAC Rallye Vogelsberg, sollte dann endlich der Knoten platzen und ein gutes Resultat her. Doch ein Schaden an der Antriebswelle bedeutete diesmal einen vorzeitigen Ausfall. Zum vierten Aufeinandertreffen reisten die Junioren in den Norden zur Rallye Sulinger Land, die Mitte Mai ausgetragen wurde. Während der spannenden Positionskämpfe ging es hoch her und Chris Senz beendete zusammen mit seinem Co-Piloten Manfred Klemme die Veranstaltung nach einem Crash unverletzt. Daraufhin beschloss der Meerbuscher es in der zweiten Saisonhälfte gemächlicher angehen zu lassen und trotzdem zu zeigen, was in ihm steckt und wichtige Punkte für die Meisterschaft einzufahren.

 

So kam es, dass bei der Saarland Rallye der KDS-Junior sehr bedacht fuhr und den Lauf rund um Merzig als Fünfter beendete, was einige wichtige Meisterschaftspunkte bedeuteten sollte. Einen Aufwärtstrend konnte man dann auch bei der ADAC Rallye Deutschland verzeichnen, doch ein wiederholter Antriebswellenschaden führte zum Ausfall beim Weltmeisterschaftslauf rund um Trier nach vielen Bestzeiten in seiner Klasse. Einen wahren Krimi lieferten sich die Junioren in der Eifel, denn nach dem frühen Ausfall von Maik Steudten kämpften die VW-Piloten Markus Fahrner, Joachim Burgard, Chris Senz und der spätere Sieger Sebastian Vollak um den Sieg. Zwar konnte der 21-jährige bei seinem ersten gemeinsamen Einsatz mit dem erfahrenen Timo Gottschalk an seiner Seite die meisten Bestzeiten für sich entscheiden, beendete die zum zweiten Mal im Rahmen der Deutschen Rallye-Meisterschaft ausgetragene Veranstaltung jedoch nur auf der vierten Position.

 

"Es war eine Saison zum vergessen", zieht Chris Senz das Resumee. "Soviel Pech mit der Technik kann man eigentlich gar nicht haben. Während der gesamten Saison lief es eigentlich nur bei der Eifel Rallye rund, was man an den meisten Bestzeiten sehen konnte. Bei allen anderen Veranstaltungen mussten wir mindestens zweimal die Bremsbeläge wechseln, da diese verglast waren. Bei der Inn Chiemgau-Rallye haben wir es nicht getan und somit sind erneut Probleme mit der Bremse entstanden, was mit einem Ausflug ins Maisfeld endete. Ich wusste zwar, dass die Bremse nicht ihre 100%ige Aufgabe erledigt, doch wenn man im Junior Cup auf Bestzeitenjagd ist, muss man mit den zur Verfügung stehenden Mitteln kämpfen."

 

"Wie es nächstes Jahr nun weitergeht, kann ich noch nicht genau sagen, ich werde jedoch nicht von der Bildfläche verschwinden", sagt der entschlossen in die Zukunft blickende Meerbuscher. "Zwar starte ich nicht selbst beim Saisonfinale, doch ich werde im Auftrag meines Teams die Fahrer mit Informationen versorgen. Mit meinem ehemaligen Einsatzfahrzeug geht Sven Schändler an den Start und es ist eine wunderbare Chance für ihn, beim Lauf zur Europameisterschaft zu starten."

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