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Dritter Sieg für Mathias Kuhnert

Den spannenden Vergleich beim siebten von acht Läufen zum ADAC Rallye Junior Cup 2004 gewann Mathias Kuhnert vor den beiden 21-jährigen Florian Auer und Tabellenleader Aaron Burkart.

<strong>Sieger:</strong> Mathias Kuhnert gewinnt zum dritten Mal

Mit seinem dritten Saisonerfolg schob sich Kuhnert vor dem Finale bis auf drei Punkte an Burkart heran . Aber auch Sven Schädler, Flo Auer und Konstantin Keil haben noch Chancen auf den Cup-Sieg. Obwohl Burkart viel von seinem Vorsprung eingebüßt hatte, zog er nach der Veranstaltung rund um das schleswig-holsteinische Neustadt eine positive Bilanz: ?Wir haben das Ziel erreicht und mit dem dritten Platz wichtige Punkte gesammelt. Natürlich hätte ich vor Mathias Kuhnert sein sollen, aber der war diesmal einfach schneller.? Und augenzwinkernd fügt er hinzu, ?so bleibt der Cup doch richtig spannend bis zum Schluss.?

 

Vom Start weg übernahm Florian Auer das Kommando und die Führung. Der Bayer kämpfte jedoch nicht nur sekundenweise mit den Konkurrenten im Cup, ihm machte auch eine defekte Servolenkung zu schaffen. In der Pause nach den ersten vier Prüfungen war er sich sicher: ?Wir werden die Führung verlieren, denn auf den folgenden Prüfungen ist viel mehr und sehr genaue Lenkarbeit gefragt. Das ist ohne Servo-Unterstützung nicht machbar.? Auch Co Markus Peter hatte schon fast resigniert: ?Jetzt verlieren wir schon wieder einen möglichen Lauf-Sieg durch einen technischen Defekt.? Mit einem Kraftakt im wahrsten und schweißtreibendsten Sinne des Wortes rettete Flo Auer den zweiten Platz knapp hinter Kuhnert ins Ziel.

 

Mathias Kuhnert hatte schon bei der Besichtigung eine Vorahnung: ?Die fünfte Prüfung zwischen Roge und Holzkaten gefällt mir richtig gut.? Kein Wunder, es ist mit ihren vielen Kurven und Kuppen anerkanntermaßen die anspruchsvollste Etappe der Veranstaltung im hohen Norden. 12,3 Sekunden war Kuhnert dort beim ersten Durchgang schneller als Auer, das sind Welten in einem Cup, der Differenzen ansonsten in Zehntelsekunden misst. Kuhnert und Co Jens Söbke übernahmen die Führung und verteidigten sie mit weiteren Bestzeiten bis ins Ziel. ?Der Kampf um den Cup-Sieg ist jetzt wieder total offen. Aber egal was jetzt noch passiert: es war für mich eine riesige Saison,? freute sich der Kuhnert. Zu den Perspektiven für das Finale: ?Das Gute daran ist, dass Aaron und ich jeder aus eigener Kraft mit einem Sieg beim Finallauf den Titel aus eigener Kraft klarmachen können. Dadurch gibt es keine Taktik, aber das wird alles ganz schön eng ...?

 

Mit dem vierten Platz in Neustadt verteidigte Sven Schädler seinen dritten Platz in der Cup-Tabelle, wenn auch Flo Auer bis auf einen Punkt heranrückte. Selbst der vorzeitige Gewinn der Rookie-Wertung für den besten Neueinsteiger des Jahres 2004 konnte den Pfälzer nicht fröhlich stimmen. ?Wir haben ein neues Getriebe montiert und schon in der ersten Prüfung hat die Differentialsperre versagt. Dadurch verloren wir an jeder Ecke Zeit beim heraus-beschleunigen und konnten so nicht in den Kampf um die Spitze eingreifen.? Der Nordhesse Konstantin Keil markierte zwar zwei Bestzeiten, Probleme am Antriebsstrang seines VW Polo warfen ihn jedoch aussichtslos zurück. Auch Matthias Prillwitz, mit seinen 27 Jahren ist der Berliner der ?Oldie' in den Reihen der Junioren, lag zu Beginn zeitweise auf dem zweiten Platz. Durch ein gerissenes Schaltseil steckte auf zwei Prüfungen der fünfte Gang fest, nach der erfolgreichen Reparatur war an einen Spitzenplatz jedoch nicht mehr zu denken. Die 22-jährige Maike Suhr ist die einzige Pilotin in den Reihen der ansonsten männlichen Konkurrenz. Schon auf der ersten Prüfung warf sie der Zeitverlust von gut fünf Minuten durch eine defekte Benzinpumpe am Citroën Saxo aussichtslos zurück.

 

In der Herbstmeisterschaft, einer Sonderwertung für den punktbesten Piloten der letzten drei Läufe, liegen Burkart und Kuhnert mit jeweils 42 Zählern punktgleich an der Spitze. Mit der Meisterschaftsentscheidung dürfte auch dieser Titel vergeben werden.

 

Der Final-Lauf zum ADAC Rallye Junior Cup wird vom 22. - 23. Oktober bei der ADAC-3-Städte-Rallye in Kirchham/Bayern ausgetragen.

 

Resultate: ADAC Neustadt-Rallye (10.- 11. 09.2004)

1. Mathias Kuhnert/Jens Söbke (Lahstedt/Warstein), Citroën Saxo VTS 50:59,1 Minuten

2. Florian Auer/Markus Peter (Freilassing/Bad Abbach), VW Polo GTI 51:08,4

3. Aaron Burkart/Doreen Zemanik (Berlin/Rodau), Peugeot 106 Rallye 51:25,9

4. Sven Schädler/Andreas Schwalié (St. Martin/Dernbach), VW Polo GTI 51:56,5

5. Matthias Prillwitz/Beatrice Bränzel (Berlin/Spremberg), VW Polo GTI 53:14,6

6. Konstantin Keil/Nancy-Itala Lobos (Niestetal/Rott a. Inn), VW Polo GTI 53:43,4

7. Rudi Hachenberg/Kathi Wüstenhagen (Wermelskirchen/Klausdorf), VW Polo GTI 54:20,8

8. Thomas Hölzlhammer/Jasmin Noll (Mainz/Weilmünster), Citroën Saxo VTS 54:43,9

9. Matthias Beckwermert/Detlef Ruf (Münster/Massenhausen), VW Polo GTI 56:19,7

10. Maike Suhr/Michael Schwendy (Eicklingen/Zossen), Citroën Saxo VTS 1:01:03,3

 

Cup-Stand nach 7 von 8 Läufen:

1. Aaron Burkart (21, Berlin), Peugeot 106 110

2. Mathias Kuhnert (24, Lahstedt), Citroën Saxo VTS 107

3. Sven Schädler (22, St. Martin), VW Polo GTI 94

4. Florian Auer (21, Freilassing), VW Polo GTI 93

5. Konstantin Keil (22, Niestetal), VW Polo GTI 87

6. Thomas Hölzlhammer (23, Mainz), Citroën Saxo VTS 60

7. Christian Stockmar (20, Saarbrücken), Citroën Saxo VTS 53

8. Rudi Hachenberg (19, Wermelskirchen), VW Polo GTI 52

9. Maike Suhr (22, Ecklingen), Citroën Saxo VTS 46

10. Matthias Prillwitz (27, Berlin), VW Polo GTI 46

11. Matthias Beckwermert (21, Münster), VW Polo GTI 37

12. Seppi Stigler (21, A-Steyr), VW Polo GTI 36

13. Andreas Schrinner (23, Pohl), VW Polo GTI 32

14. Christian Pütz (22, Wahlrod), Citroën Saxo VTS 27

15. Alexander Knauer (22, Peiting), VW Polo GTI 15

16. Niels Kunze (25, Berlin), Citroën Saxo VTS 11

17. Christian Reichle (25, Schwangau), Citroën Saxo VTS 0

18. Martin Stützel (22, Oberellen), VW Polo GTI 0

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