Rallye Hinterland und Hünstein

Doppelsieg von Schuhej im Hinterland

Das Mitsubishi-Team Jörg Schuhej und Steffen Reith gewinnt gegen starke Opel-Konkurrenz sowohl die Rallye Hinterland als auch die Rallye Hünstein, die als Doppelveranstaltung auf gleicher Strecke stattfinden.

Die Hinterland-Rallye des MSC Salzbödetal weist eine gute Tradition auf, in den Achtzigern zählte sie zu den Top-Läufen der zweiten Liga, bis die Genehmigungen aus politischen Gründen versagt wurden. Vor drei Jahren gab es ein Comeback mit einem Rallyesprint, der letztes Jahr ausgeweitet wurde. Der Nachbarverein MSC Holzhausen startete vor zwei Jahren ebenfalls mit einem Rallyesprint. Für die 4. ADAC-Reifen-Ritter-Rallye Hinterland und die 3. DMV-Rallye Hünstein schließen sich die Clubs zusammen zu einem Rallye-35-Doppel mit Rallyezentrum in Breidenbach und drei Rundkursen, wobei der aus dem letzten Jahr bekannte Kurs in Kleingladenbach (WP4 mit knapp zwei Runden) als WP1 nur als Sprint gefahren wird. Die beiden anderen Rundkurse führen über zwei Runden plus Auslauf. Die Wertungsprüfungen finden fast ausschließlich auf asphaltierten Wirtschaftswegen statt mit 4% Schotter, die Teilnehmer zollen einhelliges Lob für die anspruchsvollen Prüfungen.

Ins hessische Hinterland zwischen Marburg und Rothaargebirge kommen (nach 68 Nennungen) 56 Teams. An der Spitze starten Marco Koch und Stefan Assmann im Opel Kadett C 16V. 2014 haben sie sowohl die Hünstein- als auch die Hinterland-Rallye, damals an getrennten Terminen, gewonnen, doch jetzt endet ihr Heimspiel schon bei der ersten Prüfung mit einem technischen Defekt. Jörg Schuhej und Steffen Reith setzen sich beim Auftakt mit dem Gruppe-H-Mitsubishi an die Spitze, die beiden sehr unterschiedlichen Opel von Christoph Schleimer und Alex Rath (Astra Kit Car von 1999 aus der Gruppe CTC mit Frontantrieb) sowie Michael Rausch und Meike Maulitz (Ascona B von 1980 aus der Gruppe H mit Heckantrieb und 2,5-Liter-16V-Maschine) folgen dichtauf.

In dieser Reihenfolge braust das Spitzentrio auch über die drei Rundkurse. Schuhej kann die Verfolger nicht abschütteln, erzielt aber alle Bestzeiten und gewinnt die Hinterland-Rallye mit acht Sekunden Vorsprung zum auftrumpfenden Christoph Schleimer, der Michael Rausch dreimal im Zehntelbereich hinter sich lässt. Auf der vierten Prüfung würgt Rausch in einer Spitzkehre den Motor ab, verliert mehr als zwanzig Sekunden, bis die Maschine wieder anspringt, kann aber Platz 3 noch behaupten.

Auf den Plätzen 4 bis 6 erreichen drei BMW das Ziel, wobei der Holländer Frank Gerritsen Mulkes mit seinem M3 die Nase vorn hat. Lars Garten und Kathrin Gaßmann sind mit einem weiteren M3 zwar dreimal schneller, doch ein kleiner Patzer auf WP 1 verbannt sie auf Platz 5. Nach der hervorragenden Leistung bei der Rallye Mittelhessen trumpfen Benjamin Krusch und Fedor Hüttl auch im Hinterland auf, fahren auf Rang 6 in der Gesamtwertung nach vorn, gewinnen im BMW 318is die Gruppe F und lassen auch die hubraumstärkeren „Seriennahen“ hinter sich.

Klassensiege holen sich Stefan und Heiko Schwarz mit der hübschen Celica (C28), Opel-Umsteiger Uwe Kiehm im Mitsubishi Evo 6 (F3A), Udo Schiffmann im M3 Compact (F3B), Steven Philippent im Peugeot 106 (F9), Uwe Kriegeskotte im Subaru Impreza (G21) und Lucas Habicht im BMW 318 Compact (G19). Trotz trockenen Wetters ist die Ausfallquote mit 32% hoch, alle Ausritte gehen mit Blechschäden glimpflich ab.

Nach der Pause starten noch 37 Teams zur Rallye Hünstein. Jörg Schuhej und Steffen Reith lassen den Evo 7 auf der letzten Rille über die Prüfungen fliegen, markieren wiederum alle Bestzeiten und gewinnen am späten Nachmittag mit deutlichem Vorsprung vor Michael Rausch und Meike Maulitz. Christoph Schleimer hat seine Chancen aufs Podium gleich in der ersten Prüfung vergeben, als er fast eine Minute im Acker verbringt; dann fährt er noch zwei zweitschnellste Zeiten und „ackert“ sich bis auf Rang 6 nach oben. Frank Gerritsen und Jan Beumer stehen als Dritte auf dem Podest; die Holländer profitieren von Lars Gartens frühem Ausfall und haben ein Quentchen Glück, denn Uwe Kiehm schießt sich auf den Allrad-Evo 6 besser ein und kommt im Ziel auf die gleiche Fahrzeit wie Gerritsen; drei Zehntel mehr auf WP 1 entscheiden bei Zeitgleichheit gegen Kiehm und seinen Co Thomas Weidl.

Benjamin Krusch und Fedor Hüttl wiederholen im BMW 318 den F8-Klassensieg vor Christian Sier, ebenfalls BMW 318, und Marc Beilner im Opel Kadett. Mit Tina Annemüller auf dem heißen Sitz beendet der erst 19-jährige Chris Gropengießer, bisher Copilot beim Vater, sein erstes Rallye-Wochenende am Lenkrad des Gruppe-N-Evo 9 mit zwei Platzierungen unter den ersten Zehn. Das schafft auch Gruppe-G-Dominator Uwe Kriegeskotte. Auch Steven Philippent und Lucas Habicht wiederholen ihre Klassensiege, während es in der Klasse C28 mit Marco Mulfinger im BMW M3, in der Klasse F3B mit Rafael Klein im BMW 325 und in der Klasse H13 mit Sven Werlich im Opel Corsa neue Seger gibt. Bei der Rallye Hünstein fallen lediglich drei Teams aus, 34 stehen auf dem Breidenbacher Festplatz im Parc Fermé.

Ergebnis 3. ADAC-Rallye Hinterland

1.Jörg Schuhej / Steffen ReithMitsubishi Evo 7H1621:32,4
2.Christoph Schleimer / Alex RathOpel Astra Kit CarC27+8,6
3.Michael Rausch / Meike MaulitzOpel Ascona B 16VH15+37,7
4.Frank Gerritsen / Jan BeumerBMW M3 E36H15+47,5
5.Lars Garten / Kathrin GaßmannBMW M3 E36H15+51,6
6.Benjamin Krusch / Fedor HüttlBMW 318is E30F8+59,1
7.Stefan Schwarz / Heiko SchwarzToyota Celica GT-4C28+1:15,7
8.Uwe Kiehm / Thomas WeidlMitsubishi Evo 6F3A+1:16,7
9.Uwe Kriegeskotte / Dietmar LückerSubaru Impreza STIG21+1:23,1
10.Chris Gropengießer / Tina AnnemüllerMitsubishi Evo 9RC2+1:27,5

Ergebnis 4. DMV-Rallye Hünstein

1.Jörg Schuhej / Steffen ReithMitsubishi Evo 7H1621:14,9
2.Michael Rausch / Meike MaulitzOpel Ascona B 16VH15+33,8
3.Frank Gerritsen / Jan BeumerBMW M3 E36H15+1:10,5
4.Uwe Kiehm / Thomas WeidlMitsubishi Evo 6F3A+1:10,5
5.Benjamin Krusch / Fedor HüttlBMW 318is E30F8+1:13,3
6.Christoph Schleimer / Alex RathOpel Astra Kit CarC27+1:19,6
7.Chris Gropengießer / Tina AnnemüllerMitsubishi Evo 9RC2+1:27,5
8.Christian Sier / Stefan ScholzBMW 318is E30F8+1:34,7
9.Uwe Kriegeskotte / Dietmar LückerSubaru Impreza STIG21+1:39,4
10.Marco Mulfinger / Sven HupfeldBMW M3 E36C28+1:44,0

 

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