Insgesamt 103 Teams (65 Rallye 70 und 38 Retro) versammelten sich an der Kochertalmetropole, um die sieben Wertungsprüfungen über 70 Wertungskilometer unter die Räder zu nehmen. Mit nur 144 Gesamtkilometern war es heuer eine sehr kompakte Veranstaltung. Neben den beiden Sprintprüfungen „Pommes“ und „Röhmen“ galt es den Rundkurs „Lengenfeld“ in je zwei Durchgängen zu absolvieren. Zum großen Finale stand gleich neben dem Rallyezentrum zum wiederholten Male der spektakuläre Stadtrundkurs auf dem Programm.
Rainer Noller und Stefan Kopczyk starteten mit einer Bestzeit in die Veranstaltung. Patrik Dinkel / Felix Kießling verloren wie auch Fritz Köhler und Petra Hägele (BMW M3) wertvolle Sekunden aufgrund von Zündaussetzern. Während Dinkel nach dem Wechsel der Zündspule auf WP 2 voll attackierte und mit 7,2 Sekunden Vorsprung auf die Lokaltmatadore Ralf und Lars Stütz die Bestzeit setzte, stellte Köhler sein Fahrzeug aufgrund von Motorproblemen ab. Noller / Kopczyk kämpften ebenfalls mit Problemen – bereits auf der Verbindungsetappe zu WP 1 riss der Auspuffkrümmer und es stand nicht die volle Leistung zur Verfügung. Dennoch reichte es in WP 3 erneut zur Bestzeit - wenn auch nur knapp vor Dinkel / Kießling, die zur ersten Sammelkontrolle bereits in Führung lagen.
Beim zweiten Durchgang steigerten sich die Protagonisten nochmals, doch an den Platzierungen änderte sich nichts mehr. Patrik Dinkel und Felix Kießling gewannen mit 13,6 Sekunden Vorsprung vor Rainer Noller und Stefan Kopczyk. Das Vater / Sohn – Duo Ralf und Lars Stütz vervollständigten bei Ihrer Heimveranstaltung überglücklich das Podium. Dahinter absolvierten Norman & Michaela Kreuter im Citroen DS3 R3 Max als Gruppensieger auf dem vierten Gesamtrang einen perfekten Testeinsatz vor dem Start in die TER-Meisterschaft, welche in knapp zwei Wochen in Italien startet. Vorjahressieger Roland Macht reihte sich mit Copilot Klaus Roßdeutscher (Mitsubishi) dahinter ein.
In der Klasse NC3 kam es zur Neuauflage des Duells zwischen Sven Kress / Carina Kohler auf BMW 320is und Tom Kässer / Vivian Gerich im Honda Civic Type R. Letztgenannte hatten erneut das Glück nicht auf ihrer Seite – auf den allerletzten Metern knackte in der Haarnadel eine Antriebswelle, was das Aus bedeute: „Natürlich sind wir enttäuscht, aber wir bleiben dran – beim nächsten Mal greifen wir wieder voll an“, zeigte sich Kässer am Abend kämpferisch. Jan Petersen machte sich mit einer sehr schnellen Fahrweise innerhalb kürzester Zeit einen guten Namen in der südwestdeutschen Rallyeszene. Mit einer weiteren Galavorstellung fuhr er zu einem weiteren Klassensieg vor Darius Gitzel / Markus Bomm (Skoda Octavia) und Jochen Kurz / Melanie Kalinke (BMW M3) und machte seiner Copilotin Ina Epple damit das perfekte Geburtstagsgeschenk. Dazwischen feierte Mathias Fröhlich mit Copilot Tim Rauber im Citroen DS3 R3 Max einen gelungenen Saisonauftakt.
Bei den seriennahen Fahrzeugen lagen einmal mehr Kai-Uwe und Tamara Lutz im blauen Subaru Impreza WRX STi vor der Konkurrenz. Veit König und Henry Wichura geigten im Suzuki Swift in der Klasse NC4 groß auf und verwiesen die Gebrüder Björn & Ingo Frey im VW Lupo sowie Jannik Mahl und Lisa Kiefer in einem weiteren Suzuki Swift auf die Plätze. Jan-Marc Soutschka und Daniela Kurz zeigten sich bei ihrem Heimspiel im VW Polo bestens aufgelegt und setzten sich gegen Marcel und Helmut Schumacher im BMW 318is durch. In der leistungsschwächsten Klasse NC9 ließen sich Markus Diepelt und Boris Freihalter (VW Golf) trotz einer langen Rallyepause „die Butter nicht vom Brot nehmen“ und gewannen vor Marcel Knorpp und Andreas Kramer (Opel Corsa).
Die schnellen und anspruchsvollen Wertungsprüfungen zollten ihren Tribut. Neben vielen technisch bedingten Ausfällen gab es auch manch verbogenes Blechkleid zu beklagen. Tobias Pohlner blieb mit dem Vorderrad seines Citroen DS3 nach einem Max-Cut an der Asphaltkante hängen und beschädigte sich das Lenkgetriebe. Am Citroen C2 R2 Max von Steffen Schmid streikte der Stromkreisunterbrecher. Am Lancia Delta Integrale von Frank Burkart brach die Verbindung zwischen Getriebe und Verteilergetriebe. Marc Schütze (Honda Civic) ereilte einen Motorschaden – dies nur als kleiner Auszug zu den Vorkommnissen auf WP 1.
Adolfs gewinnt Retro-Wertung
Sie kamen, sahen und siegten – so lautete die Kurzfassung der 10. ADAC Ostalb Rallye Retro. Manfred Adolfs und Werner Neugebauer reisten mit ihrem Ford Escort MK II über 400 Kilometer auf der Achse an, erfreuten sich an den Strecken durch die schöne Landschaft und gewannen mit nur 0,36 Sekunden Abstand zur vorgegebenen Sollzeit. Udo Wagner und Sebastian Kurz vervollständigten als frisch gebackener Opa und Papa im BMW 325i vor ihren Pfälzer Kameraden Sebastian und Denise Dietz (BMW 316i) das Podium.
Ergebnis Ostalb-Rallye 2019 | ||
01. Dinkel Patrik / Kießling Felix | Mitsubishi Evo 9 | 38:34,1 |
02. Noller Rainer / Kopczyk Stefan | Mitsubishi Evo 8 | +0:13,6 |
03. Stütz Ralf / Stütz Lars | Mitsubishi Evo 8 | +0:48,0 |
04. Kreuter Norman / Kreuter Michaela | DS3 R3 Max | +1:21,5 |
05. Macht Roland / Roßdeutscher Klaus | Mitsubishi Evo 9 | +1:34,2 |
06. Kress Sven / Kohler Carina | BMW E30 320is | +1:35,8 |
07. Petersen Jan / Epple Ina | BMW E30 325i | +1:44,8 |
08. Fröhlich Mathias / Rauber Tim | DS3 R3 Max | +2:52,2 |
09. Gitzel Darius / Bomm Markus | Skoda Octavia | +2:53,4 |
10. Kurz Jochen / Kalinke Melanie | BMW E36 M3 | +3:07,9 |
Ergebnis 10. Ostalb Rallye Retro | ||
01. Adolfs Manfred / Neugebauer Werner | Ford Escort MK II | 0,36 |
02. Wagner Udo / Kurz Sebastian | BMW E36 325i | 0,53 |
03. Dietz Sebastian / Dietz Denise | BMW E36 316i | 0,69 |
04. Birnbreier Max / Birnbreier Timo | Toyota Celica | 0,81 |
05. Meyer Thomas / Meyer Nico | Opel Corsa A | 0,88 |
06. Gutheil Thomas / Gutheil Albert | Toyota Celica | 1,03 |
07. Michalsky Wolfgang / Michalsky Fabian | Alfa Romeo Giulia | 1,1 |
08. Braun Markus / Kahrau Anja | Subaru Impreza | 1,55 |
09. Fritz Dietmar / Haaß Ingo | VW Golf 3 GTI 16V | 1,73 |
10. Raschig Klaus F. / Scheffczyk Bettina | BMW 1802ti | 2,43 |