Ruben, Petra und ihr Porsche-Zebra sind wieder da! Die Deutschen Meister von 2014 und 2015 zeigen bei der Niederbayern-Rallye zum ersten Mal den Porsche 996 GT3 in Gruppe-F-Version, den Zeltners Mechaniker in eineinhalb Jahren Bauzeit fertig gestellt haben. Fast fertig, denn am Zebra wird bis zur letzten Sekunde gearbeitet. Ruben Zeltner: „In der Hektik vor dem Start haben wir das ABS nicht zum Laufen gebracht, an das ich bei allen Porsche gewöhnt bin. Ich konnte keinen Meter testen, kurz vor dem Start bin ich drei Kilometer auf der Bundesstraße gefahren, ein kurzes Einrollen nur.“
Die 20. AvD-Niederbayern-Rallye mit Start und Ziel in Außernzell besitzt kein DMSB-Prädikat; dennoch starten 68 Teams zur schnellen Hatz durch den Bayerischen Wald. Die Hälfte der Teilnehmer kommt aus dem Ausland, vor allem aus der österreichischen Rallye-Challenge, dazu einige Tschechen und Ungarn.
Bei trockenen Straßen und Sonnenschein kommt es zum erwarteten Zweikampf zwischen Ruben und Petra Zeltner, die die Nummer 1 auf den neuen Porsche kleben, und dem Regensburger Team Maximilian Koch und Lisa Brunthaler im Skoda Fabia S2000. Auf den zwei Rundkursen am Freitagabend setzt Koch beide Bestzeiten und geht mit 18 Sekunden Vorsprung ins Bett. Zeltners Motor klingt krank, eine neue Zündspule beseitigt die Probleme. Am Samstagmorgen ist Zeltner hellwach, holt sich vier Bestzeiten und halbiert den Rückstand auf Koch, der zweimal die schnellste Zeit markiert. Am Nachmittag muss die Entscheidung auf den beiden Durchgängen der 22,7 Kilometer langen Königsprüfung fallen. Fünf Sekunden holt Zeltner beim ersten Durchgang auf, eine weitere Sekunde beim Mini-Sprint in Rannetsreit. Mit drei Sekunden Vorsprung startet Koch zum letzten Marathon, wo er sich um acht Sekunden verbessern kann. Doch Zeltner kann sich ebenfalls steigern, fährt bei einem Schnitt von 123 km/h um 3,4 Sekunden schneller als Koch und hat im Ziel um winzige vier Zehntelsekunden die Nase vorn.
Weil Zeltner eine Tonnen-Schikane abgeräumt hat, Koch aber zwei, gewinnen Ruben und Petra Zeltner offiziell mit 30,4 Sekunden vor Maximilian Koch und Lisa Brunthaler. „Das war ein Einstand nach Maß“, sagt Ruben zufrieden und lobt Maximilian Koch: „Eine sensationelle Leistung. Auf diesen ultraschnellen Strecke ist der kurz übersetzte Super 2000 nicht gerade ideal.“
Hinter Zeltner und Koch kommen die Ungarn Daniel Fischer und Zoltan Buna in einem betagten, aber PS-starken Subaru Impreza auf Platz 3. Hinter den zwei besten Teams aus Österreich fahren drei weitere deutsche Teams unter die ersten Zehn: Anton Werner und Gabi Fischer im historischen Audi Quattro (Gruppe 4), Ulf und Nicole Linnbach im Ex-Zeltner-Porsche 996 sowie Fritz Köhler und Petra Hägele, die im BMW Compact die 2-Liter-Klasse der Gruppe F gewinnen vor Retzer (Honda Civic) und Klaus Huber (VW Golf). In der österreichischen Gruppe M fahren Reini Sampl und seine niederbayerische Copilotin Melanie Schmid im Audi TT RS weit vor der Konkurrenz auf Gesamtrang 11.
46 Teams erreichen das Ziel, die prominentesten Ausfälle betreffen Jürgen Geist (Abflug mit Gassners Toyota GT86) und Christian Allkofer (technischer Defekt am Renault Clio). Alle Ausritte enden glimpflich, ein Team hat das Krankenhaus nach einem Check wieder verlassen. „Herrliches Sommerwetter, ein glatter Rallyeverlauf, zufriedene Fahrer und eindeutige Unterstützung von Landrat und Bürgermeister – da kann ich morgen schon mit der Planung für 2018 beginnen“, freut sich Rallyeleiter Johann Bauer.
Ergebnis 20. AvD-Niederbayern-Rallye
1. | Ruben Zeltner / Petra Zeltner | Porsche 996 GT3 | F2 | 59:33,8 |
2. | Maximilian Koch / Lisa Brunthaler | Skoda Fabia S2000 | RC2 | 30,4 |
3. | Daniel Fischer / Zoltan Buna | Subaru Impreza GC8 | C18 | +2:36,6 |
4. | Riccardo Holzer / Mario Palmsteiner | Mitsubishi Evo 6 | C18 | +2:46,1 |
5. | Michael Kogler/ Theresa Krautsieder | Citroen DS3 R3T | RC3 | +2:55,2 |
6. | Anton Werner / Gabi Fischer | Audi Quattro | K | +3:29,0 |
7. | Ulf Linnbach / Nicole Linnbach | Porsche 996 GT3 | F2 | +3:37,6 |
8. | Fritz Köhler / Petra Hägele | BMW 320i Compact | F5 | +4:29,2 |
9. | Michael Denk / Manuel Krenn | Mitsubishi Evo 6 | C18 | +5:02,8 |
10. | Markus Stockinger / Rainer Moser | Mazda 323 GTR | C18 | +5:40,6 |