KW Berg-Cup

Die ersten Entscheidungen sind gefallen

„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erleben.“ Diese leichte Abwandlung eines alten Volksliedes lässt sich ganz sicher auch auf das Bergrennen Oberhallau anwenden.

Zu erleben gab es in der Schweiz besten Bergrennsport, gewürzt mit knappen Zieleinläufen, garniert mit Klassen-Streckenrekorden. Dreimal drei flüssige Kilometer durch die Rebgärten des Klettgaues nahe Schaffhausen lautete die Aufgabenstellung am 29. und 30. August. Die Besonderheit dabei: „Die besten zwei von drei Wertungsläufen“ bildeten die Grundlage der Rennwertung am Sonntag, ein eher ungewohntes Prozedere für die KW Berg-Cup Abordnung. Deren Routine und Taktik ansonsten immer auf die Addition der Zeiten aller Race-Heats ausgerichtet ist.

In Sachen KW Berg-Cup Jahresendwertung wurden Grundsteine gelegt. Einige ganz Fleißige, die damit bereits früher begonnen hatten, zementierten ihre Fundamente weiter. Im Fokus stand in der Schweiz einmal mehr die 2-Liter Klasse der Gruppe E1-Autos. Acht Top-Resultate brachten die zweifachen Titelverteidiger aus den beiden letzten Jahren, Dieter Rottenberger und Jörg Weidinger, im Renn-Reisegepäck mit nach Oberhallau. Mit weiteren „Big-Points“ könnten sie den KW Berg-Gesamterfolg 2015 möglicherweise an Ort und Stelle einfahren. Jörg sitzt im Cockpit des BMW E36 318i STW, fährt die schnellste Trainingszeit. Nach dem ersten Rennlauf führt er die 44(!) Teilnehmer starke Klasse an, fünf Hundertstel vor Patrik Nickel im Gerent Kadett C-Coupé, Dritter ist Roman Sonderbauer im Ziegler Kadett 16V. Jörg Weidinger will nun Klarheit, zieht alle Register, und damit den Mitbewerbern auf und davon. Auch vor dem bestehenden 2-Liter Streckenrekord macht der 40-jährige Dipl.-Ingenieur der Fahrzeugtechnik nicht halt, toppt die alte Marke von Fritz Erb gleich zweimal, legt die Latte aktuell auf 1:23,46, gewinnt souverän. Damit ist der Sack zu, zum dritten Mal in Folge heißen die KW Berg-Cup Sieger Dieter Rottenberger und Jörg Weidinger. Um die weiteren Plätze auf dem Gesamtwertungspodest tobt noch der Fight zwischen Roman Sonderbauer und der Speerspitze der 1400er Klasse, Armin Ebenhöh im VW Minichberger Scirocco.

Was für das Ranking „Over All“ gilt, trifft auch auf die meisten Klassen- und Sonderwertungen zu. Einige Sieger stehen bereits fest, so wie zum Beispiel Norbert Wimmer und Christian Auer mit ihrem BMW 2002 in der KW 8V-Trophy, der attraktiven Meisterschaft der Piloten, die auf die konventionelle 2-Ventil Motortechnik vertrauen. Noch völlig offen ist das Spitzen-Match in der 1,6-Liter Abteilung, das zwischen Manfred Schulte im Citroen Nemeth AX Kit Car und André Stelberg im VW Schneider RSB Corrado geführt wird. Auch bei den Boliden bis 3.000 Kubikzentimeter könnte sich noch etwas bewegen. BMW M3 Pilot Bernhard Permetinger pirscht sich langsam aber sicher immer näher an die momentanen Leader Hans-Peter und André Wiebe im ex-BTCC Renault Laguna heran. Hochspannung auch zwischen den zwei Spitzenreitern der KW Berg-Cup Ravenol Youngster Wertung. Die aktuell vom 21 Jahre jungen Belgier Andy Heindrichs im Opel Schneider Corsa 16V angeführt wird. Pikanterweise ist er ebenso in der 1,6-Liter Abteilung unterwegs wie sein härtester Konkurrent, der 24-jährige Sven Koob im Fiat Uno 16V. Sie messen ihre Kräfte also im direkten Duell.

Dazu haben sie noch zweimal Gelegenheit: Vom 11. bis zum 13. September beim 48. AvD/GAMSC Bergrennen Unterfranken in Eichenbühl. Sowie am 26./27.09. in Oberösterreich, beim EUROL Autobergrennen Esthofen - St. Agatha. Die flüssige Power-Strecke ist nur etwa 45 Kilometer von Passau entfernt. Dort werden final die letzten definitiven Entscheidungen der 28. KW Berg-Cup Saison fallen.

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