KW Berg Cup

Die Deutschen Bergmeister sind gefunden

Die Aktiven der legendären Traditionsmeisterschaft in Sachen schneller Gipfelsprint haben ihren Speed und ihre Wettbewerbsfähigkeit einmal mehr deutlich unter Beweis gestellt.

Das 48. Int. Bergrennen Unterfranken Eichenbühl war am 11. und 12. September die vorletzte Station der KW Berg-Cup Tournee 2015 durch vier Länder und zugleich das große Finale der Deutschen Berg-Meisterschaften sowie des NSU-Bergpokals. Dem entsprechend engagiert legten sich die Berg-Racer auf der 3,05-Kilometer-Piste des „Umpfenbacher Berges“ nahe Miltenberg, die im Rennen dreimal zu bewältigen war, ins Zeug, boten besten, attraktiven Sport. Dabei kamen die Top-Favoriten bei den Tourenwagen der Division I geschlossen aus den Reihen des KW Berg-Cups.

Armin Ebenhöh hielt mit seinem 1,4-Liter VW Minichberger Scirocco 16V die höchsten Trümpfe in der Hand, konnte sich aber wegen seines Nullers am Iberg, den er sich durch eine abgerissene Antriebswelle eingehandelt hatte, keine Fehler mehr erlauben. Doch mit seinem neunten(!) Saison-Klassenerfolg machte der frisch aus dem Urlaub eingeflogene 44-jährige Kfz-Meister und Autohaus-Geschäftsführer alles klar und den Meisterschaftssack endgültig zu. „Auch wenn ich nach außen hin ruhig wirkte, so war ich doch innerlich sehr angespannt. Besonders auf den letzten Metern des finalen Laufes hörst du auf jedes Geräusch im Auto und hoffst inständig, dass alles bis ins Ziel hält und du keinen Flüchtigkeitsfehler mehr begehst“, gibt ein erleichterter und glücklicher Armin nach der Talfahrt zu Protokoll. Den Titel des Vize-Meisters holt sich André Stelberg im VW Schneider RSB Corrado. Doppelerfolg für die KW Berg-Cup’ler also. Ultraknapp hinter André wird Ralf Orth mit seinem BMW 320 iS aus der Gruppe F Meisterschaftsdritter. Unter den besten Zehn des höchsten Nationalen Tourenwagen Bergprädikates sind sieben Fahrer aus dem KW Berg-Cup platziert.

Da es in diesem seit Jahren eine Abteilung für die E2-Silhouetten-Boliden gibt, ist der KW Berg-Cup auch in der Division II der „Competition Cars“ vertreten. Allerdings nur mit Außenseiterchancen, das denkt zumindest der größte Teil der Fachwelt. Diese sieht die klassischen, offenen, zweisitzigen Rennsportfahrzeuge sowie die Formel-Monoposto im Vorteil. Dass es schwierig ist in deren Domäne einzubrechen und zum Top-Erfolg zu fahren, das weiß auch Norbert Brenner. Der 67-jährige Kfz-Meister ist vor dem Event in Unterfranken Tabellendritter. Will er weiter nach vorne, muss er in seiner Klasse das Tempo diktieren, das ist klar. An diese Marschrichtung hält sich der „Local Hero“ eisern, gibt alles, wirft sein Können und all seine Routine in die Waagschale. Und triumphiert am Ende gleich mehrfach! Mit seinem über 500 PS starken ex-Timo-Scheider Opel Vectra GTS V8 DTM holt er den Unterfranken Gesamtsieg und den Deutschen Meistertitel. Es ist sein neunter am Berg. Stolze achtmal war er bei den Tourenwagen erfolgreich, jetzt bei den Rennsportfahrzeugen. „Es ist ein besonderer Triumph, ich stelle diesen Titel über alle meine anderen. Das Fahren mit dem ex-DTM Boliden ist sehr anspruchsvoll, das Level unheimlich hoch“ äußert Norbert bewegt im Siegerinterview. Rennsportfahrzeug-Platz zwei sichert sich im packenden Finale Thomas Conrad (CRS-MTK-S5/7), Dritter wird Frank Debruyne im Formel 3 Dallara Opel.

Auch der DMSB Berg-Team Cup 2015 wird zur Beute einer Mannschaft aus dem KW Berg-Cup. Zu den „Meisterjägern“ gehören die VW Polo Piloten Silvia Ebenhöh und Frank Duscher, dazu die Top-Erfolgreichen aus der DBM, André Stelberg und Armin Ebenhöh. Hm, eigentlich müssten die sich jetzt für die nächste Saison umbenennen, „Meisterjäger“ passt irgendwie nicht mehr. Schließlich werden sie 2016 die Gejagten sein.

Wenn von so vielen wichtigen Entscheidungen die Rede ist, darf der ebenfalls unter dem Dach des KW Berg-Cups angesiedelte NSU-Bergpokal keinesfalls fehlen. Den Jahreserfolg heftet sich das Team Jörg Davidovic/Steffen Hofmann an die Fahnen, vor Thomas Krystofiak als Zweitem und Frank Kleineberg auf der Drei.    

In gut einer Woche werden die immer noch offenen Endplatzierungen im KW Berg-Cup vergeben. Am 26. und 27. September in Oberösterreich, beim „Internationalen EUROL Autobergrennen Esthofen - St. Agatha“. Beim zwölften und letzten Lauf der 28. KW Berg-Cup Saison in ununterbrochener Folge.

Stand KW Berg-Cup nach 11 von 12 Läufen

1.Rottenberger / WeidingerBMW 318i STW927,26
2.Ebenhöh / GlasVW Minichberger Scirocco 16V898,74
3.Roman SonderbauerOpel Ziegler Kadett C-Coupé 16V885,27
4.A. Stelberg / T. StelbergVW Schneider RSB Corrado 16V853,61
5.T. Stelberg / SchneiderVW Schneider Polo 16V807,88
6.SchulteCitroen Nemeth AX Kit Car797,41
7.Wimmer / AuerBMW 2002788,70
8.Ehrle / EllerOpel Krause Kadett C-Coupé785,13
9.Wiebe / WiebeRenault Williams Wiebe Laguna692,42
10.PermetingerBMW M3 E30662,74

 

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