Vorschau Nationale Szene

Das Wochenende mit der Lausitz-Rallye

Der Publikumsmagnet am kommenden Wochenende ist zweifellos die Lausitz-Rallye mit 180 Schotter-Kilometern und Stars wie Jari-Matti Latvala, Matthias Kahle und Anders Gröndal. Außerdem finden im südhessischen Odenwald und in Schleswig-Holstein zwei Rallyes statt.

Lausitz-Rallye: Latvala und Kahle beim Schotter-Grand-Prix

Die 18. Lausitz-Rallye läuft Freitag und Samstag in den Tagebauen zwischen Boxberg und Weißwasser, nahe der sächsisch-polnischen Grenze. Sie zählt in diesem Jahr zur neuen FIA European Rally Trophy, die jedoch nur einen Starter beschert: Rashed Al Ketbi und Karina Hepperle im Ford Fiesta R5. Dennoch ist die internationale Attraktivität der Lausitz-Rallye ungebrochen, denn von den 86 angemeldeten Teams kommen 39 aus dem Ausland. An der Spitze steht der zweimalige Sieger Anders Gröndal aus Norwegen mit einem Citroen DS3 T16, härteste Konkurrenten dürften die Schotterspezialisten Martins Svilis aus Lettland, der schon zweimal auf dem Podium stand, und Dominykas Butvilas, zweifacher Landesmeister von Litauen, mit ihren Mitsubishi Evo 10 R4 werden. Besonders viele Starter kommen aus Polen; zwei R5-Fiesta von Vater und Sohn Oleksowicz sind die stärksten Waffen aus dem Nachbarland. Bekanntester Fahrer aus Tschechien ist Ji?i Tošovsky im Mitsubishi, mit dem er letztes Jahr die Rallye 200 in der Lausitz gewann. Der Top-Star kommt aus Finnland: Vize-Weltmeister und Volkswagen-Werksfahrer Jari-Matti Latvala hat für die Lausitz-Rallye einen neuen Audi Quattro im Gruppe-B-Trimm aufbauen lassen, er führt mit Startnummer 33 das Feld außerhalb der Euro-Cup-Wertung an. 

Ohne DRM-Prädikat scheuen viele deutsche Fahrer die Kosten und die Konkurrenz. Von den „Promis“ wird einzig Hermann Gaßner die deutschen Fahnen mit seinem Gruppe-N-Evo 10 hochhalten. Natürlich darf der aus der Lausitz stammende siebenmalige Meister Matthias Kahle bei seiner Heimrallye nicht fehlen. Er startet mit einem Skoda Fabia R5 von Wevers Motorsport. Das Gros der deutschen Teams stellen die 26 Teams aus dem Schotter-Cup sowie der ADMV-Meisterschaft und beider Trabant-Cups, zehn Trabant werden abschließend über die zerwühlten Tagebau-Pisten hüpfen.

Der Service für die Zuschauer wird in der Lausitz groß geschrieben. Neun Zuschauerpunkte sind ausgepfeilt und leicht zu finden. Die neue Webseite der Lausitz-Rallye enthält ausführliche Beschreibungen und eine Liste der Programm-Vorverkaufsstellen (Preis 3 Euro). Die Tickets kosten 7 Euro am Freitag, 10 Euro am Samstag oder 15 Euro fürs ganze Wochenende. Einzigartig in Deutschland ist die Berichterstattung von Radio WSW, das von Donnerstagnachmittag bis Samstagabend – mindestens im 30-Minuten-Takt - auf der Frequenz 89,2 live von der Lausitz-Rallye berichtet.

Lausitz-Action ab Donnerstag

Erste Gelegenheit, Fahrer und Autos zu sehen, bieten am Donnerstag die Fahrzeugabnahme an der Feuerwehr Boxberg (Friedensstraße, 14.30 bis 19 Uhr) und der Shakedown (16.30 bis 19 Uhr) im Tagebau Reichwalde, dicht beim Rallyezentrum in den Tagesanlagen. Für Besucher des Rallyezentrums wird ein Parkplatz an der Straße von Kringelsdorf zur B156 Boxberg-Weißwasser eingerichtet (Navi: 02943 Boxberg, Kringelsdorfer Straße 50). Am Freitag (14.30 bis 17 Uhr) wird das komplette Feld auf dem Boulevard mitten in Weißwasser vorgestellt (Navi: 02943 Weißwasser, Berliner Straße 6). Danach rückt die Lausitz-Arena bei Boxberg in den Mittelpunkt, die zwei Durchgänge mit Drifts, Super-Jump und Wasserdurchfahrt bietet, einen langen Rallye-Abend (17.30 bis 21.45 Uhr) mit Beleuchtung, Live-Reportage und Verpflegung.

Am Samstagvormittag liegt der Schwerpunkt der Rallye im Tagebau Reichwalde mit den beiden 31 km langen Marathonprüfungen (9.30 bis 14 Uhr). Vor dem ersten Service findet dicht neben dem Rallyezentrum ein Zuschauer-Rundkurs statt (10:15 bis 12 Uhr). Am Nachmittag lockt noch einmal die Arena als Sprintprüfung (15.15 bis 19 Uhr), ehe die Fahrzeuge nach 183 WP-Kilometern auf Schotter die Zielrampe erreichen (ab 18.30 Uhr). In diesem Jahr ist auch die Stadt Weißwasser wieder in die Strecke eingebunden; auf dem Freizeitplatz (direkt an der B156, Ortsausgang Richtung Boxberg) wird ein Festzelt aufgebaut, das freitags ab 18.10 Uhr und samstags ab 14.05 Uhr sowie ab 16.00 Uhr für eine Regrouping-Pause angesteuert wird. 

Nibelungenring-Rallye: Südwest-Finale im Odenwald

Auf den Spuren von Siegfried und dem legendären Drachen können die Rallyefahrer und –fans am Samstag im Odenwald wandeln. Die 48. Nibelungenring-Rallye schlägt ihre Zelte im Ortsteil Gadernheim der Gemeinde Lautertal auf, Dreh- und Angelpunkt ist das Sportgelände mit der Heidenberghalle (Navi: 64686 Lautertal, Heidenbergstraße 18). Das erste Fahrzeug startet am Samstag um 11.45 Uhr. Programmhefte können auch an acht Vorverkaufsstellen erworben werden, die auf der Veranstalter-Webseite aufgelistet sind. Zwei Rundkurse und fünf Sprints – einer führt über die Zotzenbacher Bergrennstrecke - erwarten die Aktiven, die auf 35 Asphalt-Kilometern die letzten Titelentscheidungen ausfechten.

Um den Sieg wird auf den schmalen und kurvenreichen Sträßchen wohl wieder ein heftiger Kampf entbrennen. Rainer Noller trägt die Nummer 1 auf dem Mitsubishi, der Lokalmatador Georg Pruchniewicz die 2. Wenn das Wetter mitspielt, hofft das BMW-M3-Quartett von Fritz Köhler, Karlheinz Braun, Lars Garten und Markus Löffelhardt auf wenigstens einen Podiumsplatz. Bei nassen Straßen steigen die Chancen der Allradler; dazu zählen Jörg Broschart, Frank Schlinck und – erstmals – Björn Satorius. Ein volles Haus mit 95 Nennungen wird auch in den „kleinen“ Klassen für spannenden Sport sorgen. Ihr Saisonfinale tragen auch die Teams der Retro Rallye Serie; unter den 41 Fahrzeugen gehen die „Rallye-Väter“ Gerhard Satorius und Achim Kreim als Letzte auf die Strecke. 

Atlantis-Rallye: Doppelpack als Nord-Finale

Nach einem Jahr Pause feiert die norddeutsche Szene ihr Finale wieder bei der Atlantis-Rallye. Zentraler Ort ist Kaltenkirchen, direkt an der Autobahn A 7 zwischen Hamburg und Neumünster. Die Veranstaltung läuft am Samstag als Doppelpack mit zwei Rallyes 35. Die Strecken der 45. und 46. ADAC-Rallye Atlantis sind identisch: ein Rundkurs und drei Start-Ziel-Prüfungen ergeben 34 WP-Kilometer, davon 8% auf Schotter. Auf dem Festplatz unweit der Autobahn-Anschlussstelle (Navi: 24568 Kaltenkirchen, Im Grunde 5) startet die erste Rallye um 11.30 Uhr, die zweite um 16.15 Uhr.

Leider haben sich nur 42 Teams angemeldet. An der Spitze können Kai-Dieter Kölle im Porsche 911 und Benny Hink im Mitsubishi Evo 7 ihren Zweikampf von Visselhövede fortsetzen. Während Helge Tamm (BMW M3) und Andreas Dahms (Porsche 911) auf trockenes Wetter hoffen, würde sich Hannes Treimer im Gruppe-G-Subaru über Regen freuen. In den 2-Liter-Klassen sind Jens Brandes (Clio), Lars Tietjen und Lokalmatador Marco von Appen (beide Golf) Favoriten in der Gruppe H, in der Gruppe F wird Steffi Zorn (Clio), Michael Meyer (Golf) und Holger Stamm (BMW) am ehesten der Klassensieg zugetraut. Der Hamburger Rookie Philipp Hetz gibt rund um Kaltenkirchen sein Debüt im Citroen C2 R2.

Infos unter www.lausitz-rallye.de, www.nibelungenring-rallye.de und www.rallyeatlantis.de

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