Czok vor Reindl in Neuruppin

Bei der 23. ADAC-Fontane-Rallye in Neuruppin macht nicht der Favorit Rudi Reindl das Tempo, sondern seine Evo-Mitstreiter Mario Czok, Matthias Koch und Benny Hink. Auf der Werder-Prüfung mit zwei schnellen Schotter-Passagen setzt Hink hauchdünn die Bestzeit vor Czok, der den Spieß auf dem Storbeck-Sprint umdreht.

Auf dem Stadtrundkurs in Neuruppin – von vielen Zuschauern umsäumt – holt sich Hink mit seiner zweiten Bestzeit die Führung zurück. Zur Halbzeit liegt das Evo-Trio dicht beisammen: Hink/Weidel vor Czok/Tänczyk und Koch/Jakobs innerhalb von 4 Sekunden, allerdings kassiert Hink noch 10 Sekunden für einen Schikanenfehler. Reindl verschläft die zwei Auftaktprüfungen, mischt erst auf dem Rundkurs an der Spitze mit und beendet die erste Schleife mit einem Rückstand von 20 Sekunden. 

Nach der Halbzeit verabschieden sich die Evos von Hink und Koch mit technischen Defekten. Mario Czok und Andy Tänczyk setzen drei Bestzeiten und fahren souverän zum Gesamtsieg – ihr zweiter Fontane-Sieg nach 2020. Rudi Reindl und Michael Ehrle schaffen noch eine Bestzeit auf dem Stadtrundkurs und erreichen mit 25 Sekunden Abstand Platz 2 vor Sven Senglaub und Lydia Eschenhorn im Evo 8. 

Vierte hätten Jan und Ivonne Horlbeck im Ford Fiesta Rally4 werden können, wenn sie nicht für einen Fehlstart und eine ZK-Verspätung (wegen eines abgerutschten Turboschlauchs) 90 Strafsekunden kassiert hätten. So haben Christian Bauer und Jenny Zander nach einer starken Leistung allen Grund zum Strahlen: Platz 4, bester „Zweiradler“ und Sieg in der 2-Liter-Klasse im Renault Clio Ragnotti. Dahinter erreichen Stephan Dammaschke und Cornell Schulze – erst 14 Jahre jung! – das Ziel, ein 40-Sekunden-Ausrutscher auf WP 1 hat das Duell mit Bauer verhindert. Norbert Meyer und Steffen Schrön gewinnen die 3-Liter Klasse im BMW M3, ein Plattfuß vor der WP 4, der 40 ZK-Sekunden kostet, wirft sie allerdings aus den Top Ten.

Mit 13 Startern ist die 1600-cm³-Klasse am stärksten besetzt. Fabian Schulze, diesmal mit Jean Ihlefeldt auf dem heißen Sitz, kommt diesmal ohne technische Probleme am Suzuki Swift durch und glänzt mit Gesamtrang 9. Uwe Joachim und Yasmine Fritzsche fahren im VW Polo auf Klassenrang 2; das bringt ihnen die Führung im ADMV-Pokal ein. Jubel herrscht bei der Lada-Truppe: Nachdem Ralf Mähner und Axel Pelckmann vor zwei Wochen in Nordhausen schon einen starken dritten Platz erkämpft haben, fahren in Neuruppin Uwe von Fritschen und Andreas Baumann mit dem Lada VFTS auf den dritten Klassenrang. 

Knappe Ergebnisse gibt es in der Gruppe G. Weil beide NC6-Subaru ausfallen, können die beiden NC7-Autos den Sieg unter sich ausmachen. John Semmelhaack und Christian Möck (Audi S3) gewinnen mit Glück, weil Benjamin Valtin und Fynn Möck (VW Golf) 10 Sekunden für eine verschobene Schikane kassieren. In der Klasse NC8 hat der Seat Ibiza von Benjamin Zander und Joshua Sander um vier Zehntelsekunden die Nase vorn gegen den Renault Twingo von Dirk Schlerfer und Vanessa Dagge. Es gibt sogar eine Klasse NC9, in der sich Markus Paul und Axel Retzlaff (VW Golf) gegen die letztjährigen Volvo-Cup-Sieger Sören Nicolaus und Katharina Schröder durchsetzen.

Beim vierten Lauf zu den ADMV-Meisterschaften starten 51, von denen 38 nach 7 WPs über 34 WP-Kilometer durch den Zielbogen rollen. Nach leichtem Regen am Vormittag herrscht nachmittags freundliches Frühlingswetter. Die 23. Ausgabe der ADAC-Fontane-Rallye verläuft unfallfrei und minutengenau – die Siegerehrung eingeschlossen.

Die Histo-Fontane-Rallye gewinnen Mario Kretschmar und Kay Rudolf im VW Golf 4 (Bj. 1999) vor Thomas Spöhrer und Michael Senf im Trabant 601 (Bj.1989) und bauen damit ihren Vorsprung im ADMV-Histo-Rallye-Cup aus.

Zwischenstand ADMV-Rallye-Pokal: 1. Joachim/Fritzsche, 2. Brunke/Standke, 3. Meyer/Schrön, 4. Becker/Mürkens, 5. Schulze/Bettge+Ihlefeldt