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Cimbern: 'Stell Dir vor es ist Rallye und keiner darf hin'

Es scheint wie eine verkehrte Welt: Da findet am kommenden Samstag in Süderbrarup die bestbesetzte Rallye des Jahres in Deutschland statt und außer den Organisatoren der Veranstaltergemeinschaft von den MSF Idstedt und dem AC Schleswig sowie den Teilnehmern darf keiner hin.

Da die Cimbern eine der wenigen Rallye-Veranstaltungen ist, die in diesem Jahr überhaupt durchgeführt werden kann, ist der Andrang der Sportler riesengroß. Mit 112 Nennungen wurde bei Deutschlands nördlichster Rallye erstmals seit gut 30 Jahren wieder eine dreistellige Teilnehmerzahl registriert, dazu kommen noch 15 Teams des Retrofeldes, die allerdings nicht auf Bestzeit unterwegs sind.

Auch die Qualität des Feldes ist beeindruckend. Die Dänen schicken zu ihrem ersten Meisterschaftslauf die komplette Landes-Elite. Angeführt werden sie von Kristian Poulsen, der zusammen mit Co-Pilot Ole Frederiksen im vergangenen Jahr hier gewonnen hat.

Dazu kommen hochkarätige Teams der nationalen Szene, der vierfache deutsche Meister Hermann Gaßner aus dem bayrischen Surheim nimmt dabei den Weg von jeweils über 1.000 Kilometern quer durch die Republik auf sich. Insgesamt starten 14 Teams auf leistungsstarken R5-Boliden, sie werden den Sieg unter sich ausmachen.

Die sportliche Entscheidung fällt auf drei Wertungsprüfungen, die jeweils zweimal gefahren werden. Insgesamt sind 85,38 Kilometer auf Bestzeit zu absolvieren. „Die als zweite Wertungsprüfung geplante Strecke kann kurzfristig nicht gefahren werden, aber in Zusammenarbeit mit den beteiligten Gemeinden und den Genehmigungsbehörden haben wir sofort eine Alternativ-Strecke gefunden“, sagt Organisationsleiter Torsten Johne.

Fans müssen Zuhause bleiben

Die Vorbereitungen des Orga-Teams waren diesmal komplett anders. „Dort wo wir uns normalerweise um das Programmheft, die Zuschauerpunkte und Zuschauerlenkung und andere öffentlichkeitswirksame Aktionen gekümmert haben, standen diesmal – neben der Organisation des sportlichen Teils – die Planung und Umsetzung des Hygiene- Konzeptes im Vordergrund“, erläutert Rallyeleiter Rainer Haulsen. So mussten sich alle Teilnehmer und ihre Service-Teams vorab online registrieren, damit vor Ort so wenig persönliche Kontakte wie möglich entstehen.

Diese Maßnahme bedingt auch den Ausschluss der Zuschauer. „Als Veranstalter sind wir sehr froh, dass wir mit einem ausgereiften Hygiene-Konzept die beteiligten Behörden überzeugen konnten und gemeinsam eine Grundlage gefunden haben, die Cimbern Rallye überhaupt durchführen können. Wie jeder Sport lebt auch der Rallye-Sport von der Begeisterung der Fans. Darauf müssen wir in diesem Jahr verzichten, aber dieser Verzicht ermöglicht den sportlichen Wettbewerb“, so Haulsen.

Auch Johne appelliert an die Fans: „Wir haben in diesem Jahr die ungewohnte, aber absolute erforderliche Situation, dass wir alle Fans dringend bitten, zuhause zu bleiben. So unterstützen sie uns und ermöglichen die Durchführung der Rallye.“

Aktuelle Informationen gibt es auf www.cimbern-rallye.de

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