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Challenge: Kompaktes Finale

Zum zweiten Mal zählt die Rallye St. Wendeler Land (29.-30.10) zur Deutschen Rallye Challenge. In diesem Jahr wird erstmals das Finale im Saarland ausgetragen.

<strong>Kurze Wege:</strong> Das kompakte Challenge-Finale rund um Freisen

Die Veranstaltung im nördlichen Saarland ist zudem eine Rallye der kurzen Wege. Von der Gesamtlänge der Veranstaltung mit 214,48 Kilometern sind 113,38 und damit fast 53 % auf den 12 anspruchsvollen Asphaltprüfungen zu absolvieren. Und diese Wertungsprüfungen haben es in sich. Ein Teil davon wurde bereits im Sommer bei der ADAC-Rallye Deutschland, der deutschen Runde zur Rallye-WM genutzt.

 

Organisatorisch liegt alles kompakt rund um das Rathaus in Freisen. Service-Park, Start- und Zielrampe, Rallyeleitung und Siegerehrung befinden sich in unmittelbarer Nähe. Zudem feiert die Challenge-Szene im Saarland eine Premiere: Erstmals wird am Vorabend der Veranstaltung eine Wertungsprüfung zu Testzwecken angeboten. So wie in der Weltmeisterschaft und der DRM haben die Teams hier die Möglichkeit, sich und das Fahrzeug auf die speziellen Gegebenheiten der jeweiligen Veranstaltung anzupassen.

 

Nach dieser Test-WP, die am Freitag von 19.00 - 22.00 Uhr unter Flutlicht im Windpark Freisen ausgetragen wird, gehen die 48 Teams dann am Samstag ab 09.30 Uhr vor dem Rathaus in Freisen auf die vier verschiedenen Wertungsprüfungen, die je dreimal zu absolvieren sind. Im Rahmen des Challenge-Finales wird auch eine - zwar wesentlich kleinere aber dadurch nicht weniger spannende - Rallye 200 ausgetragen. Hier werden die entscheidenden Punkte zur saarländischen Rallye-Meisterschaft vergeben. Insgesamt starten am Wochenende 112 Teams auf den Wertungsprüfungen im St. Wendeler Land.

 

Der Kampf um den Sieg in der Challenge, der zweiten Bundesliga des deutschen Rallye-Sports, ist auch in diesem Jahr wieder extrem spannend. Rein rechnerisch haben noch sieben Teams die Möglichkeit, den Titel zu gewinnen. An der Spitze der Nordhesse Norbert Moufang, der sich nach 1997, 1999 und 2000 seinen vierten Titel sichern möchte. Diesen Erfolgen folgten für den Piloten des ultraschnellen Opel Kadett C Coupé harte Jahre. Technische Defekte oder einige seiner so seltenen Fahrfehler verhinderten einen erneuten Titel. Am härtesten war es im vergangenen Jahr, als nach dem letzten Lauf drei Teams mit den maximal möglichen 180 Punkten an der Challenge-Spitze standen. Reglementbedingt - es zählt das bessere Gesamtresultat beim vorletzten Lauf - musste sich Moufang hinter Armin Holz/Jörn Limbach mit dem Vizetitel zufrieden geben.

 

Auch in dieser Saison hat er zusammen mit Co-Pilotin Michaela Frenzel vor dem Finale in Freisen die maximal möglichen 120 Punkte erreicht, diesmal allerdings als einziges Team. Wenn er seine Wertungsklasse auch im nördlichen Saarland wieder gewinnt, ist ihm diesmal der Titel sicher. Eine der Überraschungen der Saison 2004 ist der Duisburger Michael Abendroth im Honda Civic Type R. Nach einer mehrjährigen Rallye-Pause kehrte er mit Co Peter Huber erfolgreich in die Szene der Automobil-Mehrkämpfer zurück. Ein zweiter Platz bei den Vorläufen kostete ihn fünf wertvolle Punkte. Selbst wenn er im Saarland wieder Klassenprimus sein sollte und die maximal möglichen 40 Punkte holt, muss er auf einen Fehltritt Moufangs hoffen, um noch die Challenge-Krone zu erreichen.

 

Im Vorjahr beendete Anette Sorgalla im Ford Focus Flüssiggas die Challenge-Saison auf Platz drei. Sie beherrschte die neugeschaffene Division für Fahrzeuge für alternative Treibstoffe. Vor dem diesjährigen Finallauf liegt sie ebenfalls auf Rang drei. Der dritte Divisionsplatz beim Vorlauf in Coburg kostete ihr vor dem Finale acht wichtige Punkte. Nur zwei Punkte hinter Anette Sorgalla lauert mit Klaus Teichmann der Challenge-Gewinner von 2001 im Nissan Almera Kit-Car. Aber auch der junge Nordhesse Daniel Rexhausen, der sich mit einem Schlussspurt für das Finale noch auf Platz fünf nach vorne schob lauert auf seine Chance. Ebenso wie bei Axel Friedhoff funktionieren ihre Titelhoffnungen jedoch nur, wenn die davor Platzierten straucheln sollten. Friedhoff/Stein kommen dabei mit einer besonderen Empfehlung nach Freisen: Im vergangenen Jahr gewannen sie die kleinere nationale Rallye, die im Rahmen des Challenge-Laufes ausgetragen wurde.

 

Für Uli Kübler/Armin Seeger verlief die Saison nicht nach Wunsch. Top-Platzierungen stehen mehrere Ausfälle im Mitsubishi Lancer gegenüber. Ins Saarland kommen sie allerdings mit einem wertvollen Erfahrungsschatz: Sie sind die Gesamtsieger der letztjährigen Ausgabe der ADAC-Rallye St. Wendeler Land und gehen deshalb mit Startnummer 1 als erste auf die Strecke. .

 

Mit Unterstützung von Suzuki Deutschland wurde bei den Läufen zur Deutschen Rallye-Meisterschaft und dem Challenge-Finale erstmals der Suzuki Ignis Cup ausgetragen. Der Kampf um die Spitze entwickelte sich schnell zu einem Duell zwischen dem Berliner Niklas Birr und dem Saarländer Michael Fröhlich. Beim vorletzten Lauf im Erzgebirge machte Fröhlich den berühmten Sack zu und ließ sich als erster Sieger dieses neuen Markenpokals notieren. Das Heimspiel im St. Wendeler Land wird deshalb zu einem reinen Schaulaufen für den frischgebackenen Meister.

 

Ein volles Programm hat der für das ADAC Saarland Rallye-Team startende Lars Mysliwietz. Am Wochenende vor der St. Wendeler Land kämpfte er beim Finale der Deutschen Rallye-Meisterschaft in der Lausitz. Bei der nationalen Veranstaltung im Rahmen des Challenge-Finales geht es für ihn dann um den Titel in der saarländischen Rallye-Meisterschaft. Auf dem Beifahrersitz erhält er prominenten Beistand: Klaus Bouillon, der motorsportbegeisterte Bürgermeister von St. Wendel wird erstmals auf dem ?heißen Sitz' des Co-Piloten Platz nehmen.

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