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Burkart gewinnt Junior Cup

Erst im Ziel der letzten Wertungsprüfung der 3-Städte-Rallye fiel die Entscheidung: Aaron Burkart gewinnt den ADAC Rallye Junior Cup 2004.

<strong>Cup-Sieger 2004:</strong> Aaron Burkart im Peugeot 106

Zusammen mit Co-Pilotin Doreen Zemanik belegte er im Peugeot 106 Rallye auf den Asphaltprüfungen beim Finale in Ostbayern den zweiten Platz. Was viel wichtiger war, er lag damit um 8,4 Sekunden vor Mathias Kuhnert/Jens Söbke im Citroën Saxo VTS und verwies diese auf Platz zwei der Gesamtwertung. Den Sieg beim spannenden Finallauf sicherten sich Sven Schädler/Andreas Schwalié im VW Polo mit gerade mal 1,9 Sekunden Vorsprung.

 

Der Finallauf war ein Spiegelbild der gesamten Saison: Immer wieder überzeugten die ADAC Youngster in der härtesten Rallyeschule Deutschlands mit brillanten Leistungen. Die Cup-Betreuer Harald Demuth und Helmut Entreß fassten zusammen: ?Das war bislang die spannendste Saison im ADAC Rallye Junior Cup. Es gab eine extreme Leistungsdichte auf einem sehr hohen Niveau.? Fünf verschiedene Piloten teilten sich die Siege bei den acht Saisonläufen auf und zum Schluss entschieden Sekunden über den Cup-Sieg.

 

In Ostbayern übernahm Lokalmatador Florian Auer (21, Freilassing) vom Start weg die Spitze, musste sie aber schon in der zweiten Prüfung an Cup-Leader Aaron Burkart abgeben. Auer konterte und lag wieder vorn, als ab der vierten von acht Wertungsprüfungen Sven Schädler (22, St. Martin) das Kommando übernahm. Auer verlor durch einen Ausritt den Anschluss, die neue Reihenfolge lautete Schädler vor Burkart und Kuhnert. Mit einer Serie von Bestzeiten schob sich Matthias Kuhnert (24, Lahstedt) heran, denn nur wenn er sich an Burkart vorbeischieben könnte hätte er den Cup gewonnen. Auf der letzten Prüfung, einem 30 Kilometer langen Rundkurs, fiel dann die Entscheidung. Kuhnert legte eine Fabelzeit vor, aber Burkart war nur um den Wimpernschlag von 0,2 Sekunden langsamer. Schädler verteidigte seinen ersten Laufsieg und Burkart sicherte sich mit Platz zwei den Sieg im ADAC Rallye Junior Cup 2004.

 

?Als wir im Ziel der letzten Prüfung ankamen und Mathias realisierte, dass es nicht gereicht hatte kam er sofort zu mir und gratulierte: ein ganz großer Mensch,? berichtete Aaron Burkart seine ersten Eindrücke. ?Ich bin anschließend vor Freude im Viereck gesprungen,? jubelte Burkart. Andere vermuteten, er hätte Sprungfedern in den Schuhen gehabt, denn sonst könne man solche Sätze nicht aufführen. ?Aber so richtig realisiert habe ich das immer noch nicht,? erklärte der 22-jährige Student des Wirtschaftsingenieurs-Wesens aus Berlin, ?Natürlich lag mein Hauptaugenmerk darauf, vor Mathias zu bleiben, aber dass Tempo wurde so hoch, da blieb keine Zeit zum taktieren.? Eine haarige Situation musste er zudem überstehen, ?in einem Rundkurs sind wir auf einen BMW aufgelaufen, der keinen Platz zum Überholen machte. An einer Kurve bremste er wesentlich früher als ich bremsen wollte, so rutschte ich ihm ins Heck. Zum Glück ist dabei nichts kaputt gegangen.? Für die kommende Saison plant Burkart nun mit einem Fahrzeug der Super-1600-Klasse an der DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) teilzunehmen. Das Preisgeld des ADAC von 25.000 Euro ist bei den Budget-Planungen sicherlich sehr willkommen.

 

Obwohl es letztlich nur der Vize-Titel wurde, war Mathias Kuhnert zufrieden, ?das ist viel mehr, als wir vor der Saison gehofft hatten. Und mit zwei Ausfällen aber auch drei Laufsiegen noch Zweiter zu werden ist doch auch ok.? Für die Prüfungen am Vormittag passte das Fahrwerk am Saxo nicht optimal, dort ging letztlich die Rallye verloren. ?Als ich dann anschließend noch einmal richtig puschte hielt Aaron aber auch immer dagegen.? Richtig glücklich war Sven Schädler auf der Zielrampe im Haslinger Hof bei Kirchham, ?endlich hat es mal geklappt. Bislang haben eigene Fehler zum Saisonbeginn und später technische Probleme den schon mehrfach möglichen ersten Laufsieg verhindert. Ein toller Abschluss dieser Saison.? Neben dem dritten Gesamtrang hat der Pfälzer auch den Rookie-Titel für den besten Neueinsteiger der Saison 2004 gewonnen.

 

Die Entscheidung in der Herbstmeisterschaft für den punktbesten Piloten der letzten drei Saisonläufe war ebenfalls sehr knapp. Die Reihenfolge entspricht aber genau der Saison-Wertung: Burkart vor Kuhnert und Schädler.

 

Resultate: ADAC 3-Städte-Rallye (22.- 23. 10.2004)

1. Sven Schädler/Andreas Schwalié, VW Polo GTI 1:18:03,3 Stunden

2. Aaron Burkart/Doreen Zemanik, Peugeot 106 Rallye 1:18:05,2

3. Mathias Kuhnert/Jens Söbke, Citroën Saxo VTS 1:18:13,6

4. Matthias Prillwitz/Beatrice Bränzel, VW Polo GTI 1:19:26,9

5. Florian Auer/Markus Peter, VW Polo GTI 1:19:33,6

 

Cup-Stand nach 8 Läufen:

1. Aaron Burkart (22, Berlin), Peugeot 106 130

2. Mathias Kuhnert (24, Lahstedt), Citroën Saxo VTS 124

3. Sven Schädler (22, St. Martin), VW Polo GTI 119

4. Florian Auer (21, Freilassing), VW Polo GTI 106

5. Konstantin Keil (22, Niestetal), VW Polo GTI 98

6. Rudi Hachenberg (19, Wermelskirchen), VW Polo GTI 61

7. Matthias Prillwitz (27, Berlin), VW Polo GTI 61

8. Thomas Hölzlhammer (23, Mainz), Citroën Saxo VTS 60

9. Christian Stockmar (20, Saarbrücken), Citroën Saxo VTS 53

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