HJS-DRC 2019

Bubi-Triumph für Bieg

Beim zweiten DRC-Lauf bestimmen drei Evo-Teams das Tempo: Michael Bieg, Martin Schütte und Jörg Schuhej. Doch nur Bieg kommt ungeschoren über die schwere 70-Kilometer-Distanz und holt den Gesamtsieg vor Schütte und Citroen-Pilot Keil.

Die 28. Ausgabe der Rallye Buten un Binnen wird in diesem Jahr erstmals als Rallye 70 ausgetragen und zählt als zweiter Lauf zum HJS-DMSB-Rallye-Cup. 88 Teams aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark treffen sich in dem kleinen Dorf Warpe in Niedersachsen, um Punkte für den DMSB-Rallye-Cup, den HJS-DRC sowie nord- und westdeutschen Regionalmeisterschaften zu ergattern. 

Michael Bieg und Dietmar Moch übernehmen zum Auftakt auf den asphaltierten Wirtschaftswegen bei Asendorf die Führung mit gut einer Sekunde Vorsprung auf Jörg Schuhej und Steffen Reith sowie Martin Schütte und Kerstin David. Mit sechs Sekunden Rückstand bilden Cup-Verteidiger Dennis Rostek mit Sara Phieler im Evo 10, Konstantin Keil und Steffi Fritzensmeier im Citroen DS3 R3 und Helmut Beckmann und Domenic Kremkau im Evo 8 ein Verfolgertrio. Der 15-km-Kracher im IVG-Gelände sieht das Spitzentrio dicht beisammen: Geburtstagkind Schuhej fährt am schnellsten, doch Bieg büßt nur eine Sekunde ein, Schütte 3 Sekunden. Rostek braucht 15 Sekunden mehr, schüttelt aber Keil und Beckmann ab.

Auf der die dritten Prüfung, ebenfalls auf dem IVG-Gelände, erzielt Schütte die Bestzeit vor Bieg, während Schuhej alle Sieghoffnungen begraben muss, weil sich – wie schon bei der Werra-Meißner-Rallye – eine Turboschlauch lockert, der Zeitverlust beträgt eine Minute. Mit einer Sekunde Vorsprung auf Schütte erreicht Bieg die Halbzeitpause. Rostek liegt 33, Keil 34, der Däne Martin Johansen im Evo bereits 46 Sekunden zurück.

Rosteks Evo bleibt nach der Pause im Regrouping stehen, weil bei seiner grippekranken Copilotin Sara Phieler der Kreislauf kollabiert ist. Ebenso startet der Toyota GT86 von Klaus Osterhaus nicht mehr zur zweiten Schleife, weil Co Uwe Mausbecks Magen rebelliert. Nach der Pause steht der publikumswirksame Rundkurs auf dem Programm. Schuhej knallt die Bestzeit auf den Asphalt, während Bieg als Zweiter sich um fünf Sekunden von Schütte absetzen kann, der über Öldruckprobleme klagt.

Die Entscheidung fällt anschließend beim zweiten 15-Kilometer-Marathon im IVG-Gelände. Bieg unterbietet seine Zeit von WP 2 um 18 Sekunden und lässt die Konkurrenz um mindestens 15 Sekunden hinter sich. Schütte leistet sich einen kleinen Ausflug in die Botanik; für Martin Schütte und Kerstin David reicht es dennoch zum zweiten Platz, am glanzvollen Sieg von Michael Bieg und Dietmar Moch gibt es jedoch nichts zu rütteln. Den letzten Sprint gewinnen Konstantin Keil und Steffi Fritzensmeier, die damit den dritten Platz auf dem Podium endgültig sichern.

Weil Martin Johansen nicht in den Parc Fermé fährt, landen Jörg Schuhej und Steffen Reith auf Rang 4 vor Andreas Dahms und Inka Lerch im Porsche-Carrera, die im Endspurt noch an Helmut Beckmann vorbei ziehen. Auf den Plätzen 7 und 8 zeigen die beiden Lokalmatadoren in ihren Opel Adam R2 ausgezeichnete Leistungen. Olaf Müller und Clara Bettge behalten knapp die Adam-Nase vorn gegen ihre erst 18-jährigen Team-Kollegen Christian Lemke und Mika Jordan; Jordan muss zwar nach einem Ausritt im IVG-Gelände den Adam aus der Wiese schieben, doch anschließend fegt Lemke über die Prüfungen, dass er Müller nur um vier Sekunden verpasst. Armin Holz und Frank Nowotny (Golf Kit Car) schnappen im Endspurt noch dem M3-Ehepaar Timo Grätsch und Alexandra Gawlick den Sieg in der Klasse NC2 weg. Vor ihnen liegen aber bereits die beiden schnellsten Teams der Klasse NC3.

Mit 34 Startern bildet die 2-Liter-Klasse (27 Gruppe F-, 6 CTC-Autos und 1 Fahrzeug nach Anhang K) gleichsam eine „Rallye in der Rallye“. Die Kämpfe sind hart: Lokalmatador Matthias Rathkamp (Fiesta) fällt schon auf der WP 1 mit abgerissener Antriebswelle aus, Sebastian Lang (Fiesta) kommt aus dem IVG-Wald nicht zurück, Klaus Osterhaus (Toyota GT86) gibt zur Halbzeit auf, siehe oben. Hessen-Junior Bernard Moufang erreicht im BMW 320i Klassenrang 6.

Der niedersächsischen Slalom-Experte Jens Brandes lenkt seinen Clio III auf Platz 5. Werra-Meißner-Sieger Maurice Naumann und Yannik Günther machen mit ihrem Honda Civic auch bei der Rallye Buten un Binnen eine gute Figur, Rang 4 in dieser großen Klasse bedeutet auch Rang 2 in der HJS-DRC- Wertung. Steffi Zorn kommt nicht nur als beste der drei Fahrerinnen ins Ziel, sie schafft mit Co Thomas Puls (Renault Clio II) auch Rang 3 in der Klasse. Zur Spitze fehlen ihr am Ende 15 Sekunden. Um den Sieg kämpft das hessische Mixed Team Marcel Schuhej und Leonie Kraft (Honda Civic R) mit den „Kölschen Jungs“ Simon Baales und Florian Rath (BMW 318is), die – mit sehr hoher Startnummer - wohl niemand so weit vorn erwartet hat.

Mit zwei exzellenten Zeiten auf dem 15 km langen IVG-Sprint legt Köln-Ahrweiler-Spezialist Simon Baales, dessen Co Florian Rath seine allererste Rallye bestreitet, den Grundstein für den überraschenden Klassensieg. Mit fünf Sekunden Rückstand werden Marcel Schuhej, der damit seinem Vater Jörg zum 55. Geburtstag ein hübsches Geschenk macht, und Leonie Kraft Zweite und verbessern sich in der HJS-DRC-Tabelle auf Rang 3.

Tabellenführer ist jetzt der 20-jährige Jan Potthast, der mit Youngster-Co Julius Simon im BMW 318is die Gruppe-G-Klasse NC8 gegen neun Konkurrenten klar gewinnt. Philip Schwarz und André Riedl (Mitsubishi Colt) liegen als Zweite schon eineinhalb Minuten zurück. Potthast fährt bis auf Rang 18 nach vorn und lässt sogar alle Autos der „großen“ G-Klasse deutlich hinter sich, die Thomas Schnelle und Christine Hagen (Evo 9) nach dem Ausfall von Erik Sindermann gewinnen. Ostwestfalen-Junior Martin Ritschel, 22 Jahre jung, schafft mit Co Christoph Kasper im Suzuki Swift den Sieg in der 1600-cm³-Klasse NC4, nachdem er auf der letzten Prüfung einen 18-Sekunden-Rückstand auf Steffen Weber und Jannika Schwehn (Honda Civic) in einen 2-Sekunden Vorsprung umwandelt.

Ergebnis 28. ADAC-Rallye Buten un Binnen

1.Michael Bieg / Dietmar MochMitsubishi Evo 9NC148:59,5
2.Martin Schütte / Kerstin DavidMitsubishi Evo 7NC1+29,0
3.Konstantin Keil / Steffi FritzensmeierCitroen DS3 R3TRC3+58,7
4.Jörg Schuhej / Steffen ReithMitsubishi Evo 9NC1+1:27,4
5.Andreas Dahms / Inka LerchPorsche 911 CarreraNC1+2:05,5
6.Helmut Beckmann / Domenic KremkauMitsubishi Evo 8NC1+2:22,9
7.Olaf Müller / Clara BettgeOpel Adam R2RC4+2:51,9
8.Christian Lemke / Mika JordanOpel Adam R2RC4+2:55,6
9.Simon Baales / Florian RathBMW 318is E30NC3+3:23,0
10.Marcel Schuhej / Leonie KraftHonda Civic RNC3+3:27,5
11.Armin Holz / Frank NowotnyVW Golf III Kit CarNC2+3:30,5
12.Timo Grätsch / Alexandra GawlickBMW M3 E30NC2+3:32,3
13.Stephanie Zorn / Thomas PulsRenault Clio II RSNC3+3:37,6
14.Gerrit Spangenberg / André WenningBMW M3 E36NC1+3:47,8
15.Maurice Naumann / Yannic GüntherHonda Civic RNC3+4:34,8

 

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