Die Solarstadt Sulingen machte tatsächlich ihrem Namen alle Ehre. Die Sonne war am Freitag da - und auch am Samstag ? trotz einer vorhergesagten Regenwahrscheinlichkeit von 60%. Die Meteorologen hatten letztlich aber doch recht. Denn die angekündigte Regenmenge kam. Und zwar konzentriert innerhalb einer knappen Stunde, morgens um 6:00 Uhr. Danach waren die Feldwege weich und tief, die Ecken brisant schlüpfrig und die Pferdestärken weitgehend neutralisiert. Beste Rallyevoraussetzungen also.
Mit immerhin 19 gestarteten Teams ist der Historic-Rallye-Cup gut vertreten, wobei der Südring-Käfer von Blaschke/Pauquet eindeutig etwas zu viel Feuer im Heck hat - Kabelbrand nach Keilriemenriss am Freitag-Abend bis hin zur offenen Benzinflamme! Am Samstag startet er doch. Käfer sind so leicht nicht zu erschüttern.
Andere sind da härter gebeutelt. Ein trauriger Hans Koske stellt seinen Escort mit Getriebeproblemen an die Seite. Und auch Frank Graul (Fiat 124SP) und Ralf Kleinemenke (Volvo Amazon) scheitern an Problemen mit der Kraftübertragung. Meisterschaftsaspirant Rolf Maier-Lenz könnte zwar weiter fahren, geht aber angesichts des aufgerissenen Krümmers auf Sicherheit und stellt die Alfa Giulietta ebenfalls ab. So gewinnen Klaus Raschig /Helmut Rotzal (Ludwigshafen) mit ihrem BMW 1802 erneut und bestätigen ihre Führung im Cup.
Die wahren Helden dieser Rallye werden Letzte. Thomas Lechner hat 4 Monate penibel an seiner Alpine A310 gebaut. Jetzt verabschiedet sich ein Teil nach dem anderen. Der Frontspoiler schaufelt zunächst massenhaft norddeutschen Schlamm in die Lüftung. Dies quittieren die Lüfter (beide!!) mit klappernder Dienstunwilligkeit und der V6 ? logisch - mit kritischen Motortemperaturen ab WP3. Als dann auch noch eine der beiden Benzinpumpen ausfällt stottert die stolze Französin mehr schlecht als recht durch die restlichen 10 WPs. Aber Ankommen ist alles - und sie schaffen es! Erleichterung und viel Arbeit bis zur Rallye Helfenstein im Juli.
