Oster-Rallye Zerf

BMW-Krimi zu Ostern

Frank Reiter und Georg Berlandy lieferten sich einen packenden Schlagabtausch um den prestigeträchtigen Gesamtsieg bei der Oster-Rallye in Zerf. Nur 1,8 Sekunden trennten die beiden BMW M3 E30 vor der letzten Prüfung.

<strong>SIEG:</strong> Georg Berlandy und Peter Schaaf im BMW M3

Schönstes Aprilwetter erwartete das mit über 100 Teilnehmern prall gefüllte Starterfeld. Auch die Zuschauer ließen sich von bedrohlich wirkenden dunklen Wolken und tiefen Temperaturen, die gefühlt in frostigen Bereichen lagen, nicht abhalten und verfolgten das Spektakel bis zum letzten Teilnehmer. Petrus meinte es gut mit der Rallyegemeinde und ließ nur wenige Tropfen vom Himmel fallen, so dass die Strecken nach den morgendlichen Schneefällen abtrockneten und perfekte Bedingungen für alle Beteiligten herrschten. Mit anspruchsvollen Wertungsprüfungen und einer tadellosen Organisation wurde die traditionelle Eröffnung der Saarländischen ADAC Rallye Meisterschaft ihrem guten Ruf wieder mehr als gerecht…

 

Die erste Bestzeit setzten Dirk Riebensahm und Kendra Stockmar-Reidenbach im Mitsubishi Lancer Evo 8 auf dem Zuschauerrundkurs „Ruwer“. Nur 1,5 Sekunden zurück folgte der schnelle Hesse Michael Rausch im Opel Ascona B, der sich diesmal die Pacenotes von Jenny Schonk vorbeten ließ. Nur 0,5 Sekunden dahinter dann die beiden BMW M3 von Frank Reiter und Georg Berlandy, die sich fortan die restlichen Bestzeiten aufteilten.

 

Zur Halbzeit führte Berlandy, doch Reiter konterte mit zwei schnellsten Zeiten. In der mit knapp 7 Kilometern längsten Wertungsprüfung, die mit seiner schnellen, welligen und sehr engen Fahrbahn vollste Konzentration von den Piloten erforderte, gingen beide Teams an ihre Grenzen. Berlandy legte vor und klagte auf den letzten Kilometern über Probleme mit dem Getriebe. Unter lautem Krachen knallte er die Gänge hinein und wartete im Ziel auf die Zeit von Frank Reiter und Marco Simon, die sich mit einer um 2,5 Sekunden längerer Fahrtzeit knapp geschlagen geben mussten. Mit dem dritten Gesamtrang des Andernacher Mitsubishi Pilot Dirk Riebensahm, der damit schnellster Allradpilot wurde, hatte das neu gegründete GO-RACING Team allen Grund zur Freude.

 

Karlheinz und Edwin Braun absolvierten mit ihrem infernalisch brüllenden BMW Compakt endlich wieder eine Rallye ohne Probleme und schrammten dabei nur knapp am Podium vorbei. Frank Färber konnte diesmal um den Kampf der vorderen Plätze nicht eingreifen und musste sich mit dem fünften Gesamtrang begnügen. Der Klassensieg in der H16 vor Frank Schlink in einem weiteren Mitsubishi tröstete ein wenig darüber hinweg. „Gini“, alias Michael Rausch konnte die Speed der Anfangsphase nicht ganz halten und rutschte auf den siebten Rang ab, was mit Blick auf seine mangelnden Streckenkenntnisse und die starke Konkurrenz eine tolle Leistung war. In der seriennahen Gruppe G kam es zum neuerlichen aufeinandertreffen der Odenwälder Mitsubishi Piloten und dem saarländischen Rallyeurgestein Willi Stumpf im Toyota Celica GT4, der sich mit knapp 20 Sekunden durchsetzte.

 

Ebenfalls zwei BMW-Piloten duellierten sich um die Vorherschaft in der Klasse H14, in der sich Florian Niegel gegen Michael Bieg durchsetzte. Walter Kühle beschädigte sich am frühen Morgen seinen Hänger und er musste somit die knapp 300 Kilometer weite Anfahrt im BMW 318is auf der Achse antreten, was ohne funktionierender Heizung bei Temperaturen um die Null Grad alles andere als gemütlich war. Lohn der Mühe war ein Klassensieg vor dem Finnen Mika Kitola auf Honda Civic. Die Klasse H13 gewannen Benjamin Schmitt und Kerstin Pohl im Citroen C2 R2 Max überlegen. „Mir kommt in diesem Jahr zu Gute, dass wir bereits einige große Rallyes gefahren sind“, strahlte der Youngster am Abend, der in der Euro Rallye Trophée einen sensationellen zweiten Platz belegt.

 

Richtige Dramen spielten sich in der Klasse N9 ab! Auch hier lagen die Protagonisten vor der abschließenden Prüfung nur durch wenige Zehntel getrennt. Während Björn Satorius den Motor seines Toyota Yaris kurz nach dem Start überdrehte, verlor Patrick Frank mit dem Ziel vor Augen sein linkes Vorderrad. Als lachende Dritte gingen Felix Griebel und Sascha Altekrüger hervor, die im Suzuki Swift vor ihren Markenkollegen Stefan Petto und Chantal Baehr gewannen.

 

Ergebnis Oster-Rallye Zerf 2012

01. Berlandy Georg/Schaaf Peter, BMW M3 E30 22:36,5

02. Reiter Frank/Simon Hans-Peter, BMW M3 E30 +4,3

03. Riebensahm Dirk/Stockmar-R. Kendra, Mitsubishi Evo 8 +20,9

04. Braun Karl-Heinz/Braun Edwin, BMW M3 Compact +24,8

05. Färber Frank/Zenz Dennis, Mitsubishi Evo 7 +26,4

06. Rausch Michael/Schonk Jenny, Opel Ascona B +35,5

07. Stumpf Willi/Zimmer Jenny, Toyota Celica GT4 +45,9

08. Schlinck Frank/Schwalie Andreas, Mitsubishi Evo 6 +57,6

09. Pruchniewicz Georg/Helfrich Patrick, Mitsubishi Evo 9 +1:04,0

10. Niegel Florian/Schmidt Karsten, BMW 318is +1:26,7

11. Thill Eric/Lucius Georges, Subaru Impreza STI +1:28,4

12. Muntermann Heinz/Emig Andreas, Mitsubishi Evo 9 +1:28,9

13. Bieg Michael/El-Sayed Nadia, BMW Italo M3 +1:36,8

14. Kühle Walter/Zigan Ilona, BMW 318is +1:42,0

15. Malter Stefan/Wiedersporn Sascha, Peugeot 306 S16 +1:45,1

 

GALERIE:Die Bilder der Oster-Rallye Zerf 2012 ...

« zurück