Reckenberg-Rallye

Bieg siegt vor Kriegeskotte

Benjamin Hink ist zwar schnellster Fahrer bei der Reckenberg-Rallye, hält aber die Reifenregeln nicht ein. So holt sich Michael Bieg zum zweiten Mal nach 2014 den Gesamtsieg in Ostwestfalen.

Uwe Kriegeskotte und Peter Kroll erreichen im Gruppe-G-Subaru den zweiten Platz

Die 35. ADAC-Reckenberg-Rallye rund um Rheda-Wiedenbrück hat sich seit dem Neustart im Jahr 2007 ein guten Ruf erworben. In diesem Jahr ist die Beteiligung mit 59 Teams und nur wenigen starken Fahrern unterdurchschnittlich. Die Wertungsprüfungen – zwei Sprints und vier Rundkurse – warten mit einigen Änderungen auf. Zwei Regenschauer sorgen auf den Asphaltwegen für Abwechslung und einige Ausrutscher. 44 Teams sehen das Ziel in Wiedenbrück.

Nur zwei Teams kommen für den Gesamtsieg in Frage, die Oberberger Michael Bieg und Axel Pauliks im Gruppe-F-Evo 9 und die Niedersachsen Benny Hink und Benjamin Oldenbostel – ein Debütant – im Gruppe-H-Evo 7. Bieg gewinnt den ersten Sprint, Hink den ersten Rundkurs und Bieg den zweiten längeren Rundkurs, womit er die Pause mit 2,8 Sekunden Vorsprung erreicht. In der zweiten Runde, stellenweise regennass, diktiert Hink das Tempo. Er erzielt alle drei Bestzeiten und liegt im Ziel um 15 Sekunden vor Bieg. Doch anschließend wird Hink wegen eines Verstoßes gegen die Reifenbestimmungen ausgeschlossen, so dass der Sieg an Bieg und Pauliks fällt.

Dahinter folgt anfangs eine Dreiergruppe mit Holger Stamm (BMW Z3M), dem Lokalmatador Klaus Niermann (BMW M3 E36) und Uwe Kriegeskotte (Impreza). Als Stamm in WP 3 ausrutscht und Niermann auf WP 5 mit Getriebeschaden ausrollt, ist der Weg frei für die Routiniers Uwe Kriegeskotte und Peter Kroll im neuen Gruppe-G-Subaru. Mit dem 330 PS starken, aber auch reichlich eineinhalb Tonnen schweren Impreza müssen sie sich im Endspurt strecken, um den leichten und agilen Citroen Saxo von Kristian Postert und Björn Mann auf Platz 3 zu verweisen. Postert zeigt im roten Kit-Car eine sehr starke Leistung und profitiert davon, dass ausnahmsweise die hohen Startnummern einen kleinen Vorteil haben, weil sie die WP 5 schon wieder im Trockenen unter die Räder nehmen, während die Spitzengruppe nach einem Schauer im Nassen fährt.

Zweitbester Zweiradler wird Holger Knöbel, der im Renault Clio die Gruppe F bis 2000 cm³ überlegen vor André Wilhelmstroop und Anni Löseke (Honda) gewinnt. Sein Co Klaus Brökelmann sitzt erstmals im Clio, weil sein Stammpilot Walter Gromöller –sonst immer dabei vor der Haustür – diesmal ebenso fehlt wie Stefan Göttig. Ein überragendes Ergebnis fahren Markus Drüge und Lisa Stengl bei der Reckenberg-Rallye ein. Ihr Sieg mit dem weiß-roten Suzuki Swift in der 1600-cm³-Klasse der Gruppe F überrascht nach der guten Saisonleistung nicht, doch dass sie in der Gesamtwertung auf den fünften Rang landen ist eine Sensation, denn von den 39 Fahrzeugen hinter ihnen dürften 32 mehr PS – teils erheblich –unter der Haube haben.

Ähnlich wie die Rallye 35 erlebt auch die mit 39 Teams gut besuchte Retro-Rallye ein packendes Duell mit bitterem Ende. Manfred und Rainer Adolfs (Ford Escort RS) passieren die Lichtschranken um sechs Hundertstellsekunden exakter als Johannes Deeke und Meinolf Becker im BMW 1802. Doch zu frühes Stempeln an einer Zeitkontrolle kostet den Brüdern den Sieg, über den sich Deeke und Becker als Lokalmatadoren besonders freuen. Hartmut Schwämmle und Tobias Mehler im Fiat 127 sowie Wolfgang Rosteck und Hannes Kramer im Golf belegen die nächsten Plätze.

Ergebnis 35. ADAC-Reckenberg-Rallye

1.Michael Bieg / Axel PauliksMitsubishi Evo 9F3A21:21,6
2.Uwe Kriegeskotte / Peter KrollSubaru Impreza G21+35,2
3.Kristian Postert / Björn MannCitroen SaxoC27+43,1
4.Holger Knöbel / Klaus BrökelmannRenault Clio IIIF8+59,1
5.Markus Drüge / Lisa StenglSuzuki Swift F9+1:07,2
6.Michael Schmiemann / Horst FeldmannOpel KadettH14+1:17,9
7.Jürgen Schmidt / Christian FeldmannBMW 325i E30F3B+1:28,7
8.Hans-Werner Kreutzer / Kevin KreutzerVW Golf I 1.9H14+1:28,8
9.Christoph / Andreas SchlüscheVW Golf II GTIH14+1:31,6
10.André Wilhelmstroop / Anni LösekeHonda Civic RF8+1:32,5

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